5 miSSion weltweit 1–2/2016 zentrAlASien DArUm GeHt’S Die Bibel ist voller Einladungen, Gott „Danke“ zu sagen, zum Beispiel in Psalm 106,1. Was für ein Wunder: Im Laufe der Zeit erwächst aus einer einfachen Gewohnheit ein Lebensstil der Dankbarkeit. Gott dankbar sein – für das wenige oder das Viele Es gibt in Zentralasien, besonders in den Hauptstädten, manche reiche Menschen. Aber in den Dörfern trifft man immer wieder auf Bitterarme. Eine davon ist Nina. Sie lebt in einem Holzschuppen auf sechs Quadratmetern. Das Zimmer ist provisorisch eingerichtet, hat einen Lehmboden und dient gleichzeitig als Küche, Wohn- und Schlafraum. Auch sonst hat Nina nur das zum Leben Nötigste. Das scheint bei ihr nicht viel zu sein. Kein Fernseher. Kein Internet. Kein Smartphone. Kein Auto. Kein fließendes Wasser. Keine Krankenversicherung. Eine Lebensversicherung? Auch hier Fehlanzeige. Mit Ninas monatlicher Rente von 40 Euro kann sie keine großen Sprünge machen. Wenn man aus der deutschen Konsumgesellschaft hier landet, ist man sprachlos. Geht das so? Brauche ich nicht noch dies und das, um leben zu können? Was ich bei Nina festgestellt habe, hat mich sehr berührt: Sie strahlt eine tiefe Zufriedenheit und Dankbarkeit aus. Offensichtlich hängt die nicht am Geldbeutel oder dem dicken Bankkonto. Das, was Nina zum Leben braucht, gibt ihr himmlischer Vater ihr jeden Tag aufs Neue. Ob wir nun wenig haben wie Nina oder ob wir viel haben, wie das in Deutschland der Normalfall ist: Letztlich empfangen wir alles aus Gottes Händen! Er freut sich, wenn wir ihm für alle, uns zur Selbstverständlichkeit gewordenen Dinge danken: „Sagt in allem Dank, denn das ist der Wille Gottes in Jesus Christus für euch“ (1. Thess. 5,18). Gott dankbar sein – für Gutes und Schweres im Leben Sveta* wuchs mit vier Geschwistern auf einem Bauernhof auf. Der Vater war Alkoholiker. Alles Erwirtschaftete wurde sofort in Wodka umgesetzt. Oft kam er nachts betrunken nach Hause. Es kam zum Streit, er schlug Frau und Kinder. Lange hatte die Frau Geduld mit ihrem Mann. Aber eines Tages konnte sie nicht mehr, sie nahm Reißaus. Unterschlupf fand sie in einem Kinderheim.SiearbeitetedortalsKöchin.DasHeimwurde auch Svetas Bleibe für die nächsten Jahre. Regelmäßig besuchte ein kanadischer Christ die Einrichtung. Er sorgte dafür, dass die Kinder genug zu essen hatten und erzählte ihnen von Jesus. Dafür ist Sveta noch heute sehr dankbar. Durch ihn kam sie zum Glauben, und er half ihr zu verstehen, wie man mit Jesus leben kann. Seit zwei Jahren bringt sich Sveta in einer Gemeinde ein. Sie hat eine gute Art, mit den Kindern umzugehen. „Ich bin Gott dankbar, dass ich beide Seiten des Lebens kennenlernen durfte, das Gute und auch das Schwere“, sagt sie. Es ist nicht immer leicht, beides dankbar aus Gottes liebenden Händen zu nehmen. Es geht auch nicht über Nacht. Es braucht oft einen langen Atem und das tiefe Gottvertrauen, dass Gott mich liebt und dass er es gut mit mir meint. Aber wenn ich alles dankbar annehme, kann Gott daraus Segen wachsen lassen. Ich möchte Sie einladen, Gott in Ihrem Leben täglich Danke zu sagen. Aus einer festen Gewohn- heit erwächst ein Lebensstil der Dankbarkeit. Andreas ● Andreas und Christina leben seit 2006 in zentralasien und haben vier Kinder. Auf das Sprachstudium folgte Gemeindearbeit. ihre familiäre Situation führte sie in die jetzige Aufgabe unter behinderten Kindern und ermöglicht viele Kontakte zu familien. Vor seiner Ausbildung am theologischen Seminar der liebenzeller mission war Andreas landwirtschaftsmeister, danach Prediger im Süddeutschen Gemeinschaftsverband. christina ist Sozialarbeiterin. Danke heißt im russischen Spasibo. Das Wort setzt sich aus Spasi (von Spasenija, rettung) und Bo (von Boch, Gott) zusammen. mit der Wortkreation wollte man sich jeden tag daran erinnern, dass Jesus rettet und dafür Danke sagen. Wir brauchen eine neue Dankbarkeit Kennen Sie menschen, die Dankbarkeit ausstrahlen? mir erscheinen sie wie aus einer anderen Welt. Sie strahlen solch eine zufriedenheit und solch ein Glück aus. Das hat wohl damit zu tun, dass sie täglich ihren Dank gegenüber Gott zum Ausdruck bringen. *Name geändert Mithelfen: SPenDenCoDe 1840-32 Zentralasien Nina (hier mit ihrem Enkel) lebt auf sechs Quadratmetern. Foto: anDReaS
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