MISSION weltweit – Ausgaben 2016

22 mit imPAct erleBt Irgendwann ist es soweit: Der Flieger ist wieder sicher in Frankfurt am Main gelandet, das deutsche Umfeld wieder zur Normalität geworden, das Rückkehrer-Seminar absolviert, und mit dem Studium hat der nächste Lebensabschnitt begonnen. Die Zeit als Freiwilligendienstler ist, zumindest auf die alltäglichen Lebensumstände bezogen, zu einem abgeschlossenen Kapitel in der eigenen Lebensgeschichte geworden. In der Rückschau fragt man sich: Was bleibt nun aus dieser Zeit? Je mehr ich darüber nachdenke, desto deutlicher wird mir: In der Rückschau auf meinen Einsatz bleibtmir nur dieDankbarkeit vorGott, dieDankbarkeit vor ihm und seinem Handeln an mir und anderen. Mit dieser Herzenseinstellung wird es möglich, den Einsatz und die Arbeit in rechter Weise loszulassen. Sicherlich hat man sich als Team und als einzelner impactler viel Mühe gegeben, sich in die Einsätze und Beziehungen zu den Menschen vor Ort investiert. So manches ist auch wirklich gut gelungen. Doch wenn man ehrlich ist, weiß man um Jesus als Urheber und Vollender jedes Dienstes. Nicht unsere Arbeit, unsere Ideen oder unsere Persönlichkeit werden von diesem Einsatz bleiben, sondern das, was Jesus an Menschen lebensverändernd bewirkt, besitzt bleibenden Charakter. In jedem Bericht und privaten Gespräch über meinen Einsatz in Japan habe ich von einer „prägenden Zeit“ gesprochen. Und es stimmt: Während der Zeit in Japan habe ich viel über mich und andere gelernt, mich weiterentwickelt und auch manches an der Praxis meines Christseins verändert. Dankbar blicke ich auf die Bereiche, in denen Jesus an mir gearbeitet hat. Zugleich weiß ich: Es geht ihm um mein Herz und nicht um eingeübte Verhaltensweisen. Das bleibt auch jetzt im Studium genauso wie im Einsatz. Wer Teil eines impact-Teams wird, wagt gemeinschaftliches Leben über einen langen Zeitraum. Im Laufe dieser Zeit wird man als Team eines unweigerlich feststellen: Man bildet eine Gemeinschaft aus Sündern. Dies am Gegenüber festzustellen fällt wahrscheinlich einfacher als die schmerzhafte Erkenntnis, selbst auch und gerade in dieser „frommen“ Gemeinschaft ein Sünder zu sein. Mit umso dankbarerem Herzen dürfen wir wissen, dass Jesus auch für die Vergebung dieser Verfehlungen gestorben ist. Sie werden nicht das sein, was von den Monaten bleiben wird. Dankbar für Gottes Gnade darf ich sogar auf Bereiche sehen, in denen Gott mich als Gewinn für das Team gebrauchen konnte. Und auch dort, wo ich während der Zeit des Einsatzes durch andere verletzt wurde, darf ich dankbar auf Gottes vergebende Gnade sehen und selbst vergeben – in dem Vertrauen, dass er alles zum Besten führt. Auch wenn für mich das Kapitel „Mit impact in Japan“ geschlossen ist – die Dankbarkeit bleibt und die Arbeit geht weiter! Seit September 2015 ist ein neues Team im Nordosten des Landes. Das heißt – so ganz geschlossen ist das Kapitel für mich vielleicht doch nicht, denn durch Unterstützung und Gebet kann ich immer wieder einmal bei Gottes Plan für die Region dabei sein. Johannes Koch ● Johannes kochwar von September 2014 bis Juli 2015 teil des zweiten impact-teams in Japan. Aufgewachsen ist er in der nähe von Wiesbaden in Hessen. Die drei Jahre der oberstufe seiner Schulausbildung hat er bis zum Abitur 2014 an der internatsschule Schloss Hansenberg im rheingau verbracht. Seit oktober 2015 studiert er rechtswissenschaft an der eberhard-KarlsUniversität tübingen. impact ist ein Programm für missionarische Kurzeinsätze der liebenzeller mission. Jährlich unterstützen rund 100 junge erwachsene die missionarische, soziale und auch praktische Arbeit der langzeit-missionare. mehr: www.impact-einsatz.de zehn monate teameinsatz in Japan – was bleibt? Foto: GeRD StRaUSS Foto: anita KaPPUS Das Team aus fünf jungen Erwachsenen arbeitete im Katastrophengebiet im Nordosten Japans. Mithelfen: SPenDenCoDe 1350-32 Japan Foto: anita KaPPUS Mit dem Kirchenbus unterwegs als mobiles Café in einer Übergangssiedlung

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