Meine Mission – Ausgaben 2019

VIER FINGER AN EINER HAND Als ich später das Evangelium hörte, gingen mir die Augen auf. Endlich gab es eine Antwort auf meine Fragen. Endlich gab es Hoffnung!“ Dann ergänzte er mit einem breiten Lächeln: „Als vor einigen Jahren meine Frau starb, musste ich mir keinen Finger mehr abschneiden. Ich weiß: Ich werde sie in der Ewigkeit wiedersehen!“ Kipmarek war damals ein junger Mann in- mitten des schier unendlichen Dschungels von Papua. Doch niemand ist zu klein und unbedeutend, dass Gott ihn nicht sieht. Das motiviert uns, hier zu leben und die Gute Nachricht weiterzugeben. Die Bot- schaft, dass Gott uns liebt und den Weg frei gemacht hat, dass wir mit ihm in einer Beziehung leben können. Und wenn auch nur ein Mensch dadurch Rettung findet, so rettet das doch eine ganze Welt. • Christian und Johanna Folkers   INDONESIEN Mit einer kleinen Cessna flogen wir in das Hochland von Papua, um bei der Kirchenkonferenz dabei zu sein. Dass ein kleines, unscheinbares Bergdorf der Tagungsort war, ist eigentlich verwun- derlich. Doch hier wurden vor 50 Jahren die ersten Christen der Region getauft. Einer von ihnen war Kipmarek. Wir hatten die Ehre, ihn kennenzulernen, und fragten ihn: „Was hat dich dazu bewogen, Christ zu werden?“ Er erzählte uns: „Ich hatte mich schon immer gefragt, was nach dem Tod kommt. Warum wir leben und sterben. Als mein Bruder starb, machte mich das un- endlich traurig. Ich wusste, dass ich ihn nie wieder sehen würde. Voller Trauer hackte ich mir den kleinen Finger ab, um die Toten- geister zu befriedigen. Das machen wir beim Tod naher Verwandter sonst nur mit kleinen Mädchen oder Frauen. APRil’19 Der  fehlende  F inger erinnert  Kipmarek   täglich  an  sein  Leben,  bevor  er  Christ  wurde.

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