Meine Mission – Ausgaben 2019

EIN HAARSCHNITT FÜR STALIN gen können. Für uns waren es einige der traurigsten Momente, wenn wir erfahren haben, dass Freunde oder Nachbarn drin- gend Hilfe gebraucht hätten, aber uns nichts davon sagten. Deshalb sind wir froh, wenn Awa-Freunde kommen und bei uns Hilfe suchen. Denn das bedeutet sehr oft, dass sie auch bereit sind, sich für Gott zu öffnen. Wir leben mitten unter den Awa und wün- schen uns, dass sie Gottes Liebe in uns sehen können – wie ein Hinweisschild, das in Gottes Richtung zeigt. Wir beten, dass unsere Freunde nicht nur merken, wann sie praktische Hilfe brauchen, sondern dass sie auch ihre Herzen öffnen für die Hilfe und Hoffnung, die nur unser großer, lieben- der Gott geben kann. • Kevin und Kathy Bruce   ECUADOR Es war ein heißer Tag, als Oso seinen Sohn für einen Haarschnitt bei mir vorbeibrachte. Stalin (was für ein unge- wöhnlicher Name!) musste bei der Hitze unter seiner dicken „Wolle“ kräftig schwit- zen. Als ich fertig war, meinte Oso: „Am Sonntag komme ich in die Kirche.“ Über die Jahre haben wir gelernt, dass für die Awa-Indianer freundschaftliche Be- ziehungen oft der erste Schritt sind, bis sie ihre Herzen für Gott öffnen. Hier in den Bergen können wir Beziehungen auf- bauen, indem wir einen Motorradreifen wechseln, eine Fotokopie machen, eine Hose flicken, eine Motorsäge reparieren oder einen kranken Awa zum Arzt in die nächste Stadt fahren. Helfen, wenn etwas gebraucht wird, ist oft die beste Methode, wie wir Gottes Liebe und Mitgefühl zei- FEBR’19 Familie  Bruce  lebt mitten   im  Busch  bei  den  Awa- |ndianern  unter  einfachsten Verhältnissen.

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