Meine Mission – Ausgaben 2019

KEIN HAUS, KEIN KONTO, KEINE KIRCHE! halt waren der Garten und die Schweine. Kein Bankkonto, auf das man zurückgreifen kann, keine Versicherung, keine sonstigen Rücklagen! Für das Unglück kann keiner den anderen beschuldigen. Den „Bergleuten“ war es recht, an den Hängen bauen zu dürfen, und die Küstenbewohner freuten sich am Profit aus dem nutzlosen Land. Wie geht es weiter? Die Frauen haben den ersten Schritt getan: Sie lernen häkeln und stri- cken, damit sie etwas auf dem Markt verkaufen können. Bisher hatten sie nur ihren Garten bewirtschaftet. Inzwischen haben die Menschen die Not- unterkünfte verlassen und zelten auf verschiedenen Kirchengrundstücken. Die Kirchenleiter suchen mit der Regierung nach Land für eine neue Bleibe. Herzlichen Dank für alle Unterstützung für die Be- troffenen in Papua! • Johanna Folkers   INDONESIEN In der Nacht vom 16. auf den 17. März gab es in der Provinz Papua starke Regenfälle, die zu Überflutungen und Erdrutschen führten. Der Regen hielt fünf Tage an. Der nationale Notstand wur- de ausgerufen. Über 11.000 Obdachlose. Mehr als 100 Tote. Über 200 Vermisste. Wir selbst blieben verschont, befinden uns aber mitten im Katastrophengebiet und ver- suchen zu helfen. 500 der 1.000 Flüchtlinge auf unserem Ge- lände wohnen direkt neben uns in Klas- senzimmern der Bibelschule. Jetzt scheint die Sonne wieder und alle kommen nach draußen. Auf dem Heimweg sehe ich zwei Frauen auf der Wiese sitzen. Von hier haben sie den Blick auf den Berg, an dem einst ihr Zuhause stand. Als ich sie frage, wie es ihnen geht, füllen sich ihre Augen mit Trä- nen. Sie haben alles verloren: ihr Haus, den Garten, sogar ihre Kirche. Ihr Lebensunter- Juni’19 |n  einer  einzigen  Nacht wurde  das  Leben  unzähliger Menschen  durch  die  Natur- gewalten  auf  den  Kopf gestellt.  Nichts  blieb  von ihrem  alten  Leben  übrig.

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