Meine Mission – Ausgaben 2017

die verbogene Felge aus- zubeulen. Unser Freund, der Grundschulrektor, war vom Dorfkrankenhaus gebeten worden, eine hochschwangere Frau ins 70 Kilometer ent- fernte Bezirkskranken- haus zu fahren. So hatte er seine Klasse verlassen und war losgefahren – bis zum Schlagloch. Als die Felge wieder ordentlich aussah, versuchten wir, mit unserem kleinen Notfall-Kompressor den Reifen wieder mit Luft zu befüllen. In der Zwischenzeit erkundigte sich Mir- jam, wo denn die Hochschwangere sei. „Die sitzt irgendwo in der Nähe im Mais- feld.“ Mirjam machte sich auf die Suche nach ihr. Nur kurze Zeit später kam sie zurück. „Kannst du mir dein Taschenmes- ser geben?“, bat sie Joachim. „Das ist nicht dein Ernst? Willst du mit meinem Messer etwa die Nabelschnur durchschnei- den?“ Mirjam ging mit dem Messer wie- der zurück ins Maisfeld. Während die Män- ner weiterarbeiteten, hörte man bald das Schreien eines Neugeborenen. Ein Mäd- chen war geboren! Mitten im Maisfeld, das nächste Krankenhaus zehn Kilometer entfernt. Einige Minuten später kam ein weiterer Bekannter mit einem Ersatzrad vorbei. Das wurde montiert, und die Frau durfte nun endlich ins Krankenhaus. Und wir fuhren weiter zu unserem Teamtreffen. Manchmal hält Gott im malawischen All- tag kleine Überraschungen für uns bereit. Wir sind froh, wenn wir in Notsituatio- nen eine Hilfe sein können. • Joachim & Mirjam Berger Malawi Früh morgens machten wir uns auf den Weg nach Chilonga zu unserem Teamtreffen. Für die Fahrt hatten wir drei- einhalb Stunden geplant. Doch schon nach einer Viertelstunde stand ein Auto am Wegesrand. Wir kannten den Fahrer und hielten kurz an. Er war in ein tiefes Schlagloch gefahren, und nun war eine seiner Felgen stark verbogen. Joachim mach- te sich gleich mit einem Hammer daran, Die Liebenzeller Mission unterstützt die Arbeit in diesen und anderen Ländern. Wenn auch Sie mithelfen möchten, vermer- ken Sie bitte den Spendencode auf Ihrer Überweisung. Vielen Dank! Spendencode: 1000-31 Unser Engagement in … Papua-Neuguinea: Seit 1963 auf der Hauptinsel. Zurzeit sind 10 Missio- nare in verschiedenen Regionen im Einsatz. Malawi: Seit 1992. Derzeit sind 8, ab Herbst 12 Missionare im Süden des Landes tätig. Bangladesch: Seit 1974. Im Moment arbeiten 8 Missionare an unterschied- lichen Stellen im Land. Näheres über unsere  Arbeit: www.liebenzell.org/weltweit Überraschung im Maisfeld Raton  (links)  und  seine  Freunde freuen  sich  aufs  Sportfest. Juwel im Kinderdorf   Bangladesch Raton Ojah ist das fünfte von sieben Kindern einer sehr armen Familie. Sie hatten weder Essen noch gute Kleidung, geschweige denn Geld für die Schulausbildung der Kinder. Deshalb fragte seine Mutter im Kinderdorf an, ob es dort nicht einen Platz für ihren Sohn gäbe. Zwei Mitarbeiter des Kinderdorfes besuchten die Familie und stellten fest, dass sich sieben Personen zum Schlafen ein kaputtes Feldbett teilen mussten. Der Vater holte den Jungen aus der Hütte. Er war damals sieben Jahre alt und entsetzlich dünn. Ein erbärmlicher Anblick! – Raton wurde ins Kin- derdorf Khulna aufgenommen und entwickelt sich dort zu einem fröhlichen Jun- gen. Inzwischen besucht er schon die siebte Klasse. Am liebsten spielt er Fuß- ball. Aber später möchte er einmal studieren und Arzt werden. Vor einigen Jahren starb Ratons Vater, weil er sehr krank war. Als ihm bewusst wurde, dass er seinen Papa nie wiedersehen würde, machte ihn das sehr trau- rig. Deshalb möchte er den Lebenstraum seines Vaters erfüllen. Ratons Name bedeutet „Juwel“. Auch seine Geschwister haben Namen wie „Edelstein“ und „Gold“. In aller Armut wollte der Vater doch das Beste für seine Kinder. Die Mitarbeiter des Kinderdorfs sind sich sicher, dass Raton einmal sein Leben meistern und den Mitmenschen in seinem Umfeld dienen wird. Wie gut, dass Raton im Kinderdorf auch von Jesus hört, der seinem Leben einen tieferen Sinn geben möchte! • Rupak Hebal Bala, Leiter des Kinderdorfs Nach  der  ungewöhn- lichen  Geburt  geht  es Mutter  und  Kind  gut.

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