Der Mensch ist immer wichtiger als alles andere

Seit 2016 enga­giert sich Jörg Wacker in der Gemein­de­grün­dungs­ar­beit in Toron­to-Wil­low­da­le. Toron­to gilt als die mul­ti­kul­tu­rells­te Stadt der Welt. Auch die Gemein­de in Wil­low­da­le ist sehr inter­kul­tu­rell. Noch bis Ende Okto­ber ist Jörg in Deutsch­land, um über sei­ne Arbeit zu berich­ten. Wir haben ihm eini­ge Fra­gen gestellt.
Was ist für dich das Fas­zi­nie­ren­de an Toronto?
Auf jeden Fall das Mul­ti­kul­tu­rel­le. Es gibt in Toron­to kei­ne Mehr­heit, nur Min­der­hei­ten. Das fin­de ich extrem span­nend und das bestimmt die Atmo­sphä­re der Stadt.
Wie kam es, dass ihr bei der Gemein­de­grün­dung in Wil­low­da­le einen Fokus auf Ein­wan­de­rer gelegt habt?
Die Gemein­de war ursprüng­lich deutsch­stäm­mig, aber die deut­schen Ein­wan­de­rer wur­den immer weni­ger. Die Visi­on war dann, die Gemein­de durch die Men­schen zu prä­gen, die sie umge­ben. Unser Fokus liegt auf Men­schen, die noch nicht mit Jesus erreicht sind. 50 Pro­zent der Men­schen in Toron­to sind nicht in Kana­da gebo­ren. Gemein­de­ar­beit geht hier nur interkulturell.
Wel­che Fra­gen haben die Ein­wan­de­rer an dich als Pastor?
Ich sit­ze mit ihnen im sel­ben Boot, denn ich bin ja auch ein Ein­wan­de­rer. Vie­le fra­gen sich: Wie kann ich hier­blei­ben? Wie gelingt es, dass ein frem­des Land für mich Hei­mat wird? Das sind ganz ähn­li­che Fra­gen, die ich selbst habe. Und natür­lich fra­gen sie auch, was Christ­sein aus­macht. Denn die meis­ten haben kei­nen christ­li­chen Hin­ter­grund, son­dern einen athe­is­ti­schen, mus­li­mi­schen oder hinduistischen.
Kommt es durch die unter­schied­li­chen Natio­na­li­tä­ten auch immer mal wie­der zu Span­nun­gen in der Gemeinde?
Natür­lich gibt es kul­tu­rel­le Unter­schie­de, aber bei uns in der Gemein­de genie­ßen wir das. Ich weiß aber schon auch von Gemein­den, in denen es zu Span­nun­gen kommt. Das gehört dazu. Da bei uns die Gemein­de von vorn­her­ein inter­kul­tu­rell ange­legt war, wis­sen alle, wor­an sie sind.
Was hast du gelernt von Men­schen ande­rer Herkunft?
Auf jeden Fall wert­zu­schät­zen, wie wich­tig Bezie­hun­gen sind. Wir Deut­schen wol­len immer effi­zi­ent arbei­ten. Im Aus­land mer­ke ich, wie deutsch ich bin. Zu ler­nen, was es mit Men­schen macht, wenn man sich Zeit für sie nimmt, ist eine wert­vol­le Erfah­rung. Vie­le hier sind sehr gast­freund­lich. Da kann ich eini­ges von ihnen ler­nen. Der Mensch ist ihnen immer wich­ti­ger als alles andere.
Du willst die Arbeit von Jörg Wacker mit einer Spen­de unter­stüt­zen? Dann kannst du das über die­sen Link tun: www.liebenzell.org/spenden-wacker
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