Seit 2005 ist die Gynäkologin und Allgemeinmedizinerin Dr. Esther Pflaum an der 180-Betten-Klinik in Galmi tätig. Ihre Schwerpunkte sind Geburtshilfe und Gynäkologie. Das 1950 gegründete Missionskrankenhaus ist weit bekannt. Oft hörte man unter der Bevölkerung: „,Sai Galmi‘ – dieses Problem kann nur in Galmi gelöst werden.“
Für viele Patientinnen und Patienten gilt das auch heute noch. Die Betten reichen oft nicht aus. Dann liegen die Patienten auf Tragen oder zwei Kinder in einem Bett. Etwa 1.000 Menschen finden pro Woche in der Ambulanz Hilfe. In besonderen Sprechstunden werden Schwangere, Kinder unter fünf Jahren behandelt. Tuberkulose-Kranken und HIV-Infizierten wird in speziellen Programmen geholfen. Eine Zahnambulanz ergänzt das Angebot. Rund 10.000 Kranke werden jährlich stationär aufgenommen.
2018 kamen zwischen 500 und 600 Kinder auf natürlichem Weg zur Welt, knapp 300 per Kaiserschnitt. Viele Patientinnen werden von kleineren Gesundheitszentren wegen schwerer Komplikationen während Schwangerschaft, Geburt und Nachgeburtsperiode überwiesen. Diese Notfälle fordern die Mitarbeiter stark heraus. Nicht jede Frau und jedes Kind überleben.
Auch geistlich wird den Frauen geholfen: Nigrische Krankenhausseelsorger halten Andachten, bieten Gespräche an, beten mit den Patientinnen und Patienten und zeigen den Jesus-Film. Insgesamt sind 220 afrikanische Mitarbeiter in der Klinik angestellt. In einem anspruchsvollen Programm werden afrikanische Ärzte zu Chirurgen ausgebildet. Zurzeit sind neun afrikanische Medizinerinnen und Mediziner in dieser Weiterbildung.
Zum Krankenhaus gehört ein Ernährungsrehabilitationszentrum für unterernährte Kinder. Kinder und ihre Mütter sind für vier Wochen dort untergebracht, erhalten Medikamente und vollwertige Ernährung. Die Mütter werden unterrichtet, wie sie mit den Nahrungsmitteln, die ihnen zur Verfügung stehen, eine gesunde Kost zubereiten können.