ZUM THEMA MALAWI 4 FOTOS: JOSEPH KALUZI Für diesen Tag haben wir einen malawischen Redner eingeladen, den wir gut kennen. Er referiert fast zwei Stunden lang. Sein zentrales Anliegen ist die Gnade Gottes. Dass niemand von uns irgendetwas leisten muss für seine Rettung – oder überhaupt kann. Dass Gott uns rettet, weil er uns liebt. Dass er uns vergibt, wenn wir ihn darum bitten. Dass Gott dem verlorenen Schaf nachgeht, auch wenn es für sein Verlorensein selbst verantwortlich ist. Ein Thema, hinter dem sich alle Christen gut versammeln können … oder? In unserer Gruppe ist es normal, dass nach einem Vortrag viele Fragen gestellt werden und es zu einem interessanten Gespräch kommt. Doch an diesem Tag entwickelt sich eine regelrecht hitzige Diskussion. Wie weit geht die Gnade? „Wann ist es denn vorbei mit Gottes Gnade?“ – „Wenn ich zum 20. Mal mit der gleichen Sache komme, wird Gott irgendwann nicht mehr vergeben.“ – „Wir sollten dieses oder jenes Verhalten in unseren Gemeinden nicht akzeptieren. Dafür gibt es keine Gnade.“ – „Wer das macht, kann nicht gerettet werden.“ Alle diese Sätze fallen, werden auch teilweise mit Bibelstellen untermauert und argumentativ vorgebracht. Am nächsten Tag habe ich während einer Autofahrt Gelegenheit, nochmal mit unserem Redner darüber zu sprechen. Wir sind beide noch aufgewühlt von der gestrigen Debatte. Warum fällt es den Kirchenleitern und Pastoren so schwer, Gottes Gnade zu akzeptieren? Ist das nicht eine Botschaft, die gerne angenommen werden sollte? Ist sie nicht heilsam? Ist das nicht die Frohe Botschaft? Warum fällt es den Kirchenleitern und Pastoren so schwer, Gottes Gnade zu akzeptieren? Weihnachten 2024. Im Projekt „Ubwenzi“ findet wie jedes Jahr die Weihnachtsfeier für Pastoren und Kirchenleiter in der Umgebung statt. Wir treffen uns einen Tag lang, hören aus der Bibel, singen, tanzen, beten und feiern gemeinsam. Es ist ein toller Tag, weil wir hier die Einheit der Christen sichtbar machen. „Umodzi wa Atsogoleri“ ist schließlich auch der Name der Gruppe. Das ist Chichewa und bedeutet „Einheit der Leiter“. Bengt im Gespräch mit Pastor Saidi Unversöhnte und Unversöhnliche
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