16 ZUM THEMA Dank Religionsunterricht, Jungschar und EC-Zeltlager hatte ich eigentlich einiges von Gott gehört. Aber als lebenslustiger Teenager empfand ich vieles am Leben von Christen als langweilig. Spaß haben und gute Musik hören − das wollte ich. Beides gab es in meinen Augen in der Kirche nicht. Gott hatte mich auf dem Zettel Eines Tages war ich mit dem Bus unterwegs, als in einem kleinen Dorf eine Gruppe junger Menschen zustieg. „Ist neben dir noch frei?“, fragte mich eine junge Frau aus der Gruppe. Dabei waren noch viele andere Plätze unbesetzt. Warum neben mir? Ich ließ sie Platz nehmen und sie begann ein Gespräch. Eine ihrer ersten Fragen lautete: „Bist du Christ?“ Ich überlegte kurz. „Äh, ja, bin ich.“ Schließlich bin ich konfirmiert, dachte ich. Die junge Frau freute sich und erzählte mir: „Wir wollen heute für Menschen beten, deren Namen wir vorher von Gott erbeten haben.“ Wie sich herausstellte, stand auf einem der Zettel auch mein Name − Lara. Am Ende beteten drei Personen dort im Bus für mich. Sie sprachen mir Gottes Liebe zu in einer Zeit, in der ich sie dringend brauchte. Ein paar Wochen später dachte ich immer noch über diese Begegnung nach und merkte: Gott hat mein Gebet erhört! In meiner Unzufriedenheit mit meinem Leben hatte ich Gott ein paar Monate vorher gebeten, sich mir zu zeigen. Und da wusste ich, Gott spricht mir durch dieses Erlebnis zu: „Ich lebe. Ich bin da. Ich liebe dich, Lara. Lass uns nochmal neu anfangen.“ Seit ich ein Leben mit Jesus begonnen habe, habe ich so manches erlebt, was ich nie für möglich gehalten hätte. Ich erzählte Menschen von Jesus, lernte in Kanada Englisch, begann mich für die Auslandsmission zu begeistern. Dann heiratete ich einen Mann, der das Neue liebt, zog mit ihm nach Japan, predigte auf Japanisch … Die Liste ist lang. Rückblickend erkenne ich: Ein Leben als Christ ist alles andere als langweilig – es bedeutet pures Abenteuer, Leben feiern und verankert sein in dem, der mit mir über die Gipfel und durch die Täler des Lebens geht. Vor einem Jahr haben Stefan und ich Gott erneut die Frage gestellt: „Wo sollen wir dir als Nächstes dienen?“ Heute bereiten wir uns auf unseren Dienst bei impact vor. Ich freue mich auf das Neue und blicke gespannt darauf, wohin uns das Abenteuer mit Gott nun führt. Das Wörtchen „nie“ werde ich vorerst nicht mehr verwenden, denn man weiß ja nie, was kommt. Lara Degler Stefan und Lara Degler reisten 2019 erstmals nach Japan aus. Im November 2025 schlossen sie ihre Mitarbeit bei der Gemeindegründung in Sakuragawa ab. Ab Frühjahr 2026 werden sie impactler in Bad Liebenzell betreuen. Beide haben an der Interkulturellen Theologischen Akademie studiert. Rundbriefe und mehr: www.liebenzell.org/degler — diedglrs Sag niemals nie! „Mich muss nie jemand im Ausland besuchen!“ Davon war ich mit 17 überzeugt. Schließlich liebte ich meine Heimat und konnte Fremdsprachen nicht leiden. Niemals hätte ich gedacht, dass ich Deutschland einmal für mehrere Jahre verlassen würde. Heute weiß ich: Wer mit Jesus lebt, sollte sich auf Überraschungen gefasst machen. Im Herbst 2024 betreuten Lara (ganz rechts) und Stefan (ganz links) das impact-Team, das sich drei Monate in Japan einbrachte FOTO: CARMEN JUNG JAPAN/DEUTSCHLAND
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