MISSION weltweit 1/2026 ECUADOR 15 ZUM THEMA Auch in der Schule begannen wir, unseren Glauben bekannt zu machen. Wir trafen uns täglich zum Beten im Schatten eines großen Baumes auf dem Schulgelände. Nach und nach kamen andere dazu und wollten, dass wir für sie beteten. Schließlich wurde der Baum „Gebetsbaum“ genannt. Ein zukunftsweisender Traum Aber zu dieser Zeit begannen auch die Kämpfe und Herausforderungen in meinem Leben. Das Mädchen, das ich auf der Freizeit hatte beeindrucken wollen, wurde meine Freundin. Obwohl wir wussten, dass es Gottes Wille ist, bis zur Hochzeit zu warten, waren wir ungehorsam. Wir hörten weder auf Gottes Wort noch die vielen Ratschläge der Missionare. So wurde meine Freundin im Alter von 15 Jahren schwanger und musste die Schule abbrechen. Wir wurden zum Gespött der ganzen Gegend. Viele wandten sich wieder vom Glauben ab. Die gerade erst entstehende christliche Gemeinde kam in Verruf. Der Schaden war groß! Auch wir entfernten uns allmählich von Jesus und es fiel uns sehr schwer, zu ihm zurückzukehren. Meine Freundin und ich zerstritten uns und trennten uns schließlich. In dieser Zeit bemühten sich unsere Gemeindeleiter sehr um uns. Einer von ihnen hatte einen Traum von einem schlammigen Teich, in dem viele von uns versunken waren und aus dem wir nicht herauskommen konnten. Als ich das hörte, sagte ich aus tiefstem Herzen zu Jesus: „Erlaube mir, derjenige zu sein, der aus diesem Schlammloch herauskommt!“ Ich war verzweifelt. Doch als ich in dieser dunklen Zeit zu Gott schrie, holte er mich heraus. Nun bereute ich zutiefst, was ich getan hatte. Mit der Hilfe der Gemeindeleiter fand ich auf den richtigen Weg zurück. Blind Date mit der Mutter meines Kindes Nach einiger Zeit lud Rainer mich zum Abendessen in ein Restaurant ein. Was ich nicht wusste: Seine Frau Kathi hatte auch die Mutter meines Sohnes eingeladen. Als ich im Restaurant ankam, saß sie schon da. Kathi und Rainer sagten: „Ihr habt viel zu besprechen.“ Sie ließen uns allein, und wir sprachen uns aus. Ich bat meine Freundin um Vergebung dafür, dass ich sie verletzt hatte. Wir vergaben einander und beschlossen, es noch einmal mit einer Beziehung zu versuchen. Dieses Mal wollten wir alles richtig machen, so, wie es Gott gefällt. Unsere Beziehung und unser Vertrauen zueinander wuchs, und die Freundschaft wurde viel stärker als zuvor. Bald machte ich meiner Freundin einen Heiratsantrag, wir verlobten uns und Monate später heirateten wir. Gott sorgte für alles, was für unsere Hochzeit nötig war. Es war eine Hochzeit, wie man sie in unserer Gegend noch nie zuvor erlebt hatte. Das war ein gutes Zeugnis für unseren Herrn. Heute sind wir Gott dankbar, dass er uns aufgerichtet, gerettet und uns vor allem Mitchristen geschenkt hat, die uns auf diesem Weg begleiten. Wir sind nun seit vier Jahren verheiratet, haben zwei Kinder und dienen Gott in den Aufgaben, die er uns anvertraut hat. Rainer und Katharina Kröger Erlaube mir, derjenige zu sein, der aus diesem Schlammloch herauskommt! Im Kidsclub kamen die beiden erstmals mit Gottes Wort in Berührung Links: Die vierköpfige Familie bringt sich eifrig in die Gemeinde ein. Jhordan ist dort Praktikant und beide Ehepartner studieren nebenher Theologie Rechts: Die Gegend rund um Ibarra wirkt auf den ersten Blick idyllisch Die afro-ecuadorianische Bevölkerung im ländlichen Gebiet um die Stadt Ibarra hat mit vielen Herausforderungen zu kämpfen. Die Infrastruktur ist schlecht, die medizinische Versorgung und Bildungsmöglichkeiten sind unzureichend. AfroEcuadorianer gelten als marginalisierte Gruppe, die kaum Mitspracherecht im öffentlichen Leben hat. Die Liebenzeller Mission arbeitet an acht Orten in diesem Gebiet. Durch Jüngerschaftskurse, Frauenkreise, Unterstützung für Drogenabhängige und mehr verhelfen die Mitarbeiter den Menschen zu besseren Zukunftsaussichten und bringen ihnen den Glauben an Jesus näher. FOTO: RAINER KRÖGER
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