MISSION weltweit – Ausgaben 2025

ZUM THEMA MALAWI 16 Paul und Dorothe Kränzler sind seit 2016 erneut in Malawi im Einsatz, vor allem in der Radiomission und Gemeindegründung. Paul ist Industriekaufmann und hat die Ausbildung am Theologischen Seminar der Liebenzeller Mission absolviert. Dorothe ist Schreinerin. Seit 1988 waren sie in Liberia, Guinea, Malawi und Österreich tätig. Rundbriefe und mehr: www.liebenzell.org/kraenzler Hintergrundwissen: Wenn es Zeit für die Aussaat ist, pausieren viele Bibelkreise von Radio L. Doch eine Gruppe mit bis zu 15 meist muslimischen Teilnehmern lehnte das ab. „Wir wollen nicht wochenlang ohne Gottes Wort sein“, meinten sie zu Pastor P. „Du musst weitermachen. Was wir da hören, gefällt uns gut.“ FOTO: PRIVAT FOTO: PAUL RKÄNZLER Billiot, wie wurdest du ein so leidenschaftlicher Christ? Ich stamme aus einer christlichen Familie und dachte, ich sei automatisch Christ, wenn ich das übliche Programm Jugend, Gemeinde, Chor mitmache. 1993 erklärte mir ein Freund, dass ich mich bewusst für Jesus entscheiden muss. Ein Pastor zitierte Römer 6,23: „Der Lohn der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.“ Das traf mich ins Herz. Ich stellte mein Leben Jesus, meinem persönlichen Retter, zur Verfügung. In meiner traditionellen Kirchengemeinde kannten viele Leute Jesus nicht. Mit der Zeit wuchs in mir das Verlangen, diesen Menschen das Evangelium zu sagen, damit sie Jesus annehmen können. Wie hast du diejenigen erreicht, die keine Beziehung zu Jesus haben? Ich predigte mit anderen auf den Straßen. Wir luden Menschen zu Jesus ein, wo immer sie Zeit zum Zuhören hatten. Die Gemeindeleitung wollte das unterbinden. Jeder könne ja in der Kirche das Nötige hören. Doch wir machten weiter, denn es ist unser Auftrag von Jesus, den Menschen das Evangelium zu verkünden. Schließlich schlossen wir uns einer evangelikalen Gemeinde an, wo unsere Aktivitäten willkommen waren. Gab es Zeiten, in denen die Leidenschaft für Jesus nachließ oder weg war? Mein Bruder starb in jungen Jahren. Das hat mich so aufgewühlt, dass ich die Leidenschaft für Jesus verlor. Später hatte ich ein persönliches Problem zu lösen und meine Gemeinde verordnete mir eine „Ruhezeit“, die mich ausbremste. Da haderte ich mit Menschen und Gott und hatte keinen Eifer, mich um andere zu kümmern. Hast du schon Leiden erfahren wegen deines Eifers für Jesus? Ja, ein paarmal war es brenzlig. Einmal wollten uns einige junge Männer verprügeln, als wir den Jesusfilm zeigten. Dem konnten wir entgehen. Ein anderes Mal wollten wir in einer Gegend evangelisieren, wo zuvor Gerüchte über menschliche Vampire herumgegangen waren. Als wir kamen, hieß es: „Schaut, das sind sie! Die saugen euer Blut.“ Wir konnten nicht bleiben, um keinen Aufruhr zu verursachen. Aber körperlich wurde ich nie verletzt, nein. Wie kann man jungen Christen Leidenschaft mit auf den Weg geben? Das geht nur, wenn man sie aktiv in die Gemeinde hineinnimmt. Man muss sie unterrichten und dann auch unter Gebet hinausschicken, um Menschen zu suchen, die Gott noch nicht kennen. Dann wächst in ihnen ein Herz für Jesus und die Verlorenen. Vielen Dank für das Interview! Paul Kränzler Ein Verlangen nach dem Evangelium Billiot Phiri arbeitet seit 2018 bei Radio L und lebt seinen Glauben leidenschaftlich. Er ist verantwortlich für die Bibelprogramme im Radio und die Bibelgesprächskreise, die von dort aus betreut werden. Damit werden Muslime erreicht, die mehr von Gottes Wort hören wollen. Billiot moderiert auch Musiksendungen Oben rechts: Eine neue Gruppe von Hörern erhält Solarradios (Billiot: hintere Reihe, ganz rechts)

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