MISSION weltweit – Ausgaben 2025

ZUM THEMA ECUADOR 14 Weil bei uns emotionale Manifestierungen fehlen? Weil bei uns nicht geschrien wird? Nicht dauernd die Hände aufgelegt werden? Keine Menschen zu Boden fallen? Es wäre tragisch, wenn wir nur einen religiösen Betrieb am Laufen halten würden ohne Gottes Gegenwart und ohne seine Kraft. Allein der Gedanke daran ist erschreckend! Deswegen bete ich oft mit den Worten eines Lieds: „Zünde an dein Feuer, Herr, im Herzen mir, hell mög’ es brennen, lieber Heiland, dir. Was ich bin und habe, soll dein Eigen sein. In deine Hände schließe fest mich ein.“ Worin besteht das „Feuer“, von dem das Lied spricht? Was bedeutet „erfüllt sein mit dem Heiligen Geist“? Aus unserer Gemeinde kamen folgende Antworten: „Brennend zu sein bedeutet für mich, immer durch sein Wort mit Jesus verbunden sein zu wollen. Dass ich stets sein Wort lesen oder hören und ihn jeden Tag besser kennenlernen möchte. Und dass ich keinen einzigen Moment vergehen lassen möchte, ohne etwas über Christus zu erfahren. Ich nehme an, das Feuer erlischt, wenn es mir nichts mehr bedeutet, von Christus zu hören, oder es mich gleichgültig lässt, wenn jemand über ihn spricht.“ „Leidenschaftlich für Christus zu sein bedeutet, Jesus von ganzem Herzen zu lieben, seinen Lehren zu folgen und nach seinem Willen zu leben. Es bedeutet, eine enge Beziehung zu ihm zu haben, auf seine Liebe zu vertrauen und seine Botschaft mit anderen zu teilen. Jemand, der sich leidenschaftlich für Christus einsetzt, liebt Gott und andere, sucht ständig nach Gott, teilt seinen Glauben und lebt in Frieden und Freude. Sein Leben spiegelt die Liebe Jesu wider.“ Folgende Merkmale sind Indizien von Leidenschaft: 1. Starkes Verlangen nach Gottes Wort Durch die Bibel redet Gott direkt zu uns, weckt Glauben, verändert und belebt uns. In allen Gemeinden der Liebenzeller Mission in Ecuador steht Gottes Wort im Mittelpunkt; in der Verkündigung und durch intensive Schulungsprogramme. Die Grundkurse vermitteln die Basics. Ziel ist, dass alle Teilnehmer auch an missionarischen Einsätzen mitwirken. Nach den Grundkursen kommt ein mehrjähriges Bibelschulprogramm, für das die Beteiligten jede Woche ungefähr vier Stunden zusätzlich zum Unterricht investieren müssen. Solides Wissen und feste Überzeugungen sind keine Garantie für dauerhafte Leidenschaft, aber sie bilden das Fundament dafür. 2. Gebet als Dreh- und Angelpunkt Vorbildlich und herausfordernd ist, wie intensiv hier viele Christen beten. In manchen Gemeinden gibt es jeden Morgen um sechs Uhr ZoomRainer und Katharina Kröger leben seit 2006 in Ecuador. Sie arbeiten neben der Teamleitung in der Schulung ehren- und hauptamtlicher Mitarbeiter sowie in der Gemeindegründung unter der schwarzen Bevölkerung nordöstlich von Ibarra. Rainer hat die Ausbildung am Theologischen Seminar der Liebenzeller Mission absolviert. Er war sechs Jahre Prediger in Berlin und acht Jahre Pastor in Edmonton/Kanada. Katharina ist Krankenschwester und liebt die missionarische Arbeit unter Kindern, Jugendlichen und Frauen. Rundbriefe und mehr: www.liebenzell.org/kroegerrainer-katharina Merkmale der Leidenschaft „Euch in den Liebenzeller Gemeinden fehlt der Heilige Geist“, so lautet eine Kritik, die wir manchmal von anderen Christen hier in Ecuador hören. Wie kommt es zu dieser Behauptung? Die Bibelschüler sind stolz auf ihren Abschluss

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