MISSION weltweit 3/2025 DEUTSCHLAND 9 ZUM THEMA Vorteile. Deshalb investieren wir als JKB in weitere Gründungen. Viele erleben, dass Leidenschaft mit der Zeit nachlässt. Was hilft dir, sie lebendig zu halten? Johannes: Für mich bedeutet „lebendig bleiben“ auch, immer wieder Neues auszuprobieren. Besonders der persönliche Kontakt zu Menschen, die Gott noch nicht kennen, fordert mich heraus – aber genau das hält mich lebendig. Ich bin Taufpate eines Mannes in den Dreißigern. Er hat seine Kindheit in Armut und einem gewaltgeprägten Umfeld in Berlin verbracht. Über viele Umwege hat er zu Gott gefunden, schließlich den Schritt in die Gemeinde gewagt und sich im letzten Jahr taufen lassen. In den Treffen mit ihm merke ich: Auf seine Fragen braucht er Antworten, die nicht nur biblisch sind, sondern auch für ihn konkret hilfreich. Die Welt, aus der er stammt, stellt meine christliche Welt immer wieder auf den Kopf. Hier kann ich nicht mit irgendwelchen platten „Jesus liebt dich“-Aussagen (so richtig sie auch sind) kommen. Das fordert mich, erschüttert mich – und tut meinem Glauben gut. Neben der Gemeindearbeit machst du Musik. Dein neues Projekt heißt „Blauer Trabant“1. Was steckt dahinter? Johannes: Ich begleite und leite seit vielen Jahren den Lobpreis in der JKB Treptow. Daraus entstand der Wunsch, eigene Musik zu schreiben. Lange dachte ich, das kann ich nicht – aber irgendwann habe ich einfach angefangen. Und plötzlich floss ein Lied nach dem anderen. Mit Damaris aus unserer Gemeinde habe ich ein Musikteam gegründet, das gemeinsam Lieder verfasst. Es geht uns nicht darum, kommerziell erfolgreich zu sein oder uns selbst zu verwirklichen, sondern über das zu schreiben, was uns wichtig ist – besonders über unseren Glauben. „Blauer Trabant“ wird übrigens oft auf das Auto bezogen. Gemeint sind aber Himmelskörper, die um einen Planeten kreisen. So sollen sich auch unsere Texte um das drehen, was uns wichtig ist: das Leben mit Gott – mit seinen Höhen, Tiefen und offenen Fragen. Gibt es Parallelen zwischen deiner Musik und deiner Leidenschaft für Gemeinde? Johannes: Unbedingt. Musik drückt für mich das aus, was mir wichtig geworden ist: das große Geschenk, Gottes Liebe erfahren zu dürfen. Diese Leidenschaft möchte ich überall einbringen – egal ob ich Musik mache, ein Büro putze, einen Schrank repariere oder im Leitungsteam Entscheidungen treffe. Das ist Anbetung. Hast du einen Wunsch oder ein Gebet für Menschen, die müde geworden sind – im Glauben, in der Gemeinde oder im Leben? Johannes: Mein Wunsch ist, dass jeder Müde Gottes Wirken neu erlebt. Es ist ein Geschenk, im Alltag auf Jesus hingewiesen zu werden und das auch persönlich zu ergreifen. Nicht nur glauben zu können, sondern auch zu wollen. Was macht deinen Glauben lebendig? Bei mir ist es die Schönheit von Gottes Natur. Oder mitzuerleben, wenn ein Mensch Jesus findet. Wir können Gott darum bitten, dass er uns deutlich zeigt, was er uns vor die Füße legt. Johannes, vielen Dank für diese ehrlichen Einblicke. Dirk Farr Der persönliche Kontakt zu Menschen, die Gott noch nicht kennen, fordert mich heraus – aber genau das hält mich lebendig. Der Glaube an Gott ist für mich der einzig ernst zu nehmende Lebensentwurf – er trägt über den Tod hinaus. Auch in familiärem Rahmen musizieren Damaris und Johannes gern Ganz oben: Johannes (links) und Dirk verbindet die Leidenschaft für Gemeindegründung Links: Blauer Trabant bei einem Live-Auftritt Zum Reinhören FOTO:LUKAS FREITAG FOTO: JAKOB BURKHARDT FOTO: DIRK FARR 1 https://blauertrabant.de
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