MISSION weltweit – Ausgaben 2025

ZUM THEMA DEUTSCHLAND 8 In diesem Interview erzählt er, was ihn antreibt, was ihn durch Krisen trägt und warum er nicht aufhören kann, Gemeinde zu bauen, Musik zu machen und an einen Gott zu glauben, der Menschen verändert. Johannes, wir kennen uns schon lange. Du bist mit deiner Familie umgezogen, um die JKB mitzugründen. Was hat dich über all die Jahre motiviert dranzubleiben? Johannes: Erst mal das: Ich habe mich sehr auf diese Gründung gefreut. Für meine Frau und mich war das ein Neuanfang. Anfangs waren wir unsicher: Ist es nur Lust auf etwas Neues oder wirklich eine Berufung? Durch die Bestätigung von anderen wurde es für uns klar. Es blieb eine Mischung aus Neugier und dem Wunsch, etwas mit und für Gott zu tun. Wir sind dann umgezogen, um vor Ort zu sein, und waren voller Erwartung, Jesus zu erleben – in unserem eigenen Leben und in dem anderer Menschen. Der Kontakt zu Atheisten, mit denen wir unseren Glauben teilen konnten, hat uns immer wieder motiviert, weiterzumachen und neue Wege auszuprobieren. Daraus haben wir viel Kraft geschöpft. Du bist kein Pastor, sondern ehrenamtlich unterwegs – voll in der Gemeindearbeit engagiert und gleichzeitig Unterstützer von weiteren Gemeindegründungen, zum Beispiel der Kiezkirche oder im M4-Netzwerk. Warum ist dir das so wichtig? Johannes: Der Glaube an Gott ist für mich der einzig ernst zu nehmende Lebensentwurf − er trägt über den Tod hinaus. Durch Gemeindegründung kann man Menschen effektiv erreichen, weil sie andere Strukturen schafft, die Freiheiten ermöglichen. Man ist dabei ständig herausgefordert, Gott zu vertrauen und neue Wege zu gehen. Das ist nicht immer einfach, aber es macht Freude, wenn man sich darauf einlässt. Ich halte es für notwendig, in neuen Formen zu denken: Bestehende Gemeinden haben irgendwann ein klares Profil entwickelt, das sie gut ausleben. Neues hineinzubringen, erfordert häufig sehr viel Kraft. Neue Gemeinden bieten dagegen oft mehr Spielraum und Chancen. Das hat große Dirk und Angelika Farr leben seit 2006 in Berlin. Dort gründeten sie im Rahmen der „Jungen Kirche Berlin“ (JKB) 2007 eine Gemeinde für Konfessionslose im Stadtteil Treptow im Osten der Stadt. Dirk ist dort leitender Pastor, Teamleiter im Bereich Gemeindegründung und investiert sich in die Förderung der nächsten Leitergeneration. Er hat Ev. Theologie in Bad Liebenzell, Marburg und Toronto studiert. Angelika ist Sozialpädagogin. Die beiden haben drei Kinder. Rundbriefe und mehr: www.liebenzell.org/farr Neue Gemeinden bieten oft mehr Spielraum und Chancen. Glaube, der trägt – und ansteckt Johannes Engel ist für mich weit mehr als ein engagierter Ehrenamtlicher in der JKB: Durch unsere gemeinsame Zeit in der Gemeindegründung ist er ein enger Freund geworden. Seine Leidenschaft und sein Glaube – echt, tief, mutig – inspirieren mich immer wieder. FOTO: JAKOB BURKHARDT

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