MISSION weltweit – Ausgaben 2025

ZUM THEMA SAMBIA 6 Der junge Sambier kam für ein Jahr zu uns nach Mushili, um das Jüngerschafts- und Landwirtschaftstraining zu absolvieren. Gift war motiviert und verlor seine Leidenschaft für das Evangelisieren auch während des Trainings nicht. Im Gegenteil: Er konnte es nicht abwarten, die Ausbildung abzuschließen und endlich selbst als Missionar tätig zu sein – im eigenen Umfeld. Gift kommt aus einer sehr dörflichen Gegend Sambias, in der Geisterglaube und Zauberei weit verbreitet sind. Vom Kompost fürs Leben lernen Während unserer „Feldtage“ öffnen wir die Tore des Projekts und führen Interessierte durch verschiedene Stationen über das Gelände. Bei dieser Gelegenheit durfte Gift eines unserer Prinzipien lehren: „without wastage“ (ohne Verschwendung). Er war an der Kompoststation eingeteilt und erzählte leidenschaftlich davon, wie aus etwas Totem wieder etwas Lebendiges werden kann: Wenn wir den vermeintlichen Abfall, totes Laub, Unkraut und mehr zu Kompost verarbeiten, bekommen wir dadurch gute, fruchtbare Erde, die anderen Pflanzen beim Wachsen hilft. Gift erklärte den interessierten Kleinbauern, wie sie diesen Abfall in gute Erde verwandeln können. Gott hat uns sehr viele Ressourcen in der Natur zur Verfügung gestellt, die es zu verwenden gilt, anstatt sie zu verschwenden. In Sambia ist es sonst üblich, derlei vermeintlichen Abfall zu verbrennen. Den Abfall bei Gott abgeben Gift verglich das Prinzip des Kompostierens mit unserem geistlichen Leben. „Wenn also jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung: Das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden“ (2. Korinther 5,17). Dieser Vers verdeutlicht klar, dass Gott uns zu einer neuen Schöpfung gemacht hat. Zugleich hat er uns mit allem ausgerüstet, was wir für einen leidenschaftlichen Glauben brauchen: Er hat uns sogar mit seinem Heiligen Geist versiegelt. Wir dürfen Gott den Abfall unseres Lebens hinhalten und er ist in der Lage, etwas Lebendiges, Gutes daraus zu gestalten. Wie wichtig es ist, sich von Gott immer wieder reinigen zu lassen, hat uns Gift neu vor Augen geführt. Wir sollen unser Leben nicht verschwenden, sondern es für Gottes Reich verwenden. Im Frühjahr schloss der junge Mann das Training bei uns ab und reiste zurück in seine Heimat. Wir beten, dass er dort für Jesus Feuer und Flamme sein darf und andere mit seiner Leidenschaft für den Glauben an einen großen Gott anstecken kann. Debora und Benjamin Wagner Benjamin und Debora Wagner leben seit 2016 in Sambia und haben drei Kinder. Benjamin ist Bankkaufmann und hat Theologie in Bad Liebenzell studiert. Debora ist Rechtsanwaltsfachangestellte. Seit Sommer 2017 ist Benjamin verantwortlich für das sozial-missionarische Projekt „Hilfe zum Leben“ in Mushili. Debora arbeitet in der Frauenstunde und im Kidsclub mit. Rundbriefe und mehr: www.liebenzell.org/wagner Wiederverwenden statt verschwenden Dass aus Abfall etwas Neues werden kann, veranschaulichte uns der junge Gift1 anhand eines Komposthaufens. Dasselbe lässt sich durchaus über unser Glaubensleben sagen … In einem armen Stadtviertel predigt Gift das Evangelium mithilfe eines Megafons 1 Das englische Wort „gift“ bedeutet Geschenk. Gift erklärt, wie man richtig kompostiert FOTO: JONATHAN HEBEL FOTO: BENJAMIN WAGNER

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