MISSION weltweit – Ausgaben 2025

MISSION weltweit 3/2025 FRANKREICH 5 ZUM THEMA FOTO: PRIVAT So beginnt das Feuer für Jesus in Flavien herunterzubrennen. Wie soll sein Leben mit und für Gott auch aussehen? Es gibt keine Gebetsgruppen im Krankenhaus. Er meint, nicht von seinem Glauben reden zu dürfen. Die Menschen gehen nicht zur Kirche. Und wenn, scheint sie tot zu sein. Es gibt keine öffentlichen Evangelisationen, bei denen ein ganzes Dorf zuhört. In seinem Umfeld befinden sich hauptsächlich Nichtchristen. Neue Kraft und Leidenschaft An einem Sonntag schreit Flavien zu Gott: „Ich kann nicht mehr. Ich brauche deine Hilfe, Herr!“ Da sagt Gott ihm, er solle rausgehen. Also geht er den Bach entlang, der durch die Stadt führt, und betet. Irgendwann kommt er an einem Gebäude vorbei, aus dem Musik erklingt. Die Tür steht offen, und so tritt er ein. Hier wird gerade ein Gottesdienst gefeiert – und das Lied, das Flavien hört, kennt er aus Madagaskar. Das berührt ihn tief, und von da an schließt er sich der kleinen, aber herzlichen Gruppe an. Es ist die Gemeinde meiner Eltern, Norbert und Susanne, und diese laden ihn oft zum Essen ein. Flavien findet eine geistliche Familie, fängt an, ihr mit seinem Cajonspiel zu dienen, und übernimmt Verantwortung im Jugendkreis. Als wir uns kennenlernen, wird er auch durch die Gemeinde in Lyon, in der ich zu der Zeit arbeite, ermutigt. Sie unterstützt Menschen darin, in ihrem persönlichen Umfeld Glaubensgespräche zu führen, statt große Straßenaktionen aufzuziehen. Er merkt: Es ist doch möglich, in Frankreich von Jesus zu reden! Nur eben anders als in Madagaskar. Er startet mit zwei Jungs einen Jüngerschaftskurs und da beginnt sein Herz wieder zu brennen. Er sieht, wie Gott ihn gebraucht und seine zwei Schützlinge verändert. Was für ein Fest, als er sie nach ein paar Monaten tauft! Heute ist Flavien einer der Ältesten in der Gemeinde und ein starker Missionar. Oft führt er mit seinen Kollegen im Krankenhaus Gespräche über den Glauben. Mit einigen seiner Freunde, die noch keine Christen sind, haben wir einen „Entdecker-Hauskreis“ gestartet. Er ist ein Ermutiger für Jüngere, predigt von Herzen und dient Gott im Krankenhaus durch die tägliche Versorgung von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien. Dank sei Gott, der seinen Glauben neu entfacht und gestärkt hat! Debora Fiangoa Flavien ist in einer kleinen Stadt im Westen Madagaskars aufgewachsen Debora Fiangoa ist als Tochter der Frankreich-Missionare Norbert und Susanne Laffin in Frankreich aufgewachsen. Auf die Berufsausbildung und Tätigkeit als Ergotherapeutin folgte die theologische Ausbildung an der Interkulturellen Theologischen Akademie (ITA) in Bad Liebenzell. Debora unterstützte zwei Jahre eine Gemeindegründung in Lyon und bringt sich nun in der überregionalen Jugendarbeit im Nordwesten Frankreichs ein. Ihr Ehemann Flavien ist Kinderarzt. Rundbriefe und mehr: www.liebenzell.org/fiangoa Allee aus Baobabs (Affenbrotbäume) Flavien am Ende eines anstrengenden Nachtdiensts FOTO: FLAVIEN FIANGOA FOTO: PRIVAT

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