ZUM THEMA DEUTSCHLAND 4 Aaron und Ilonka Köpke leben seit Sommer 2022 in Rostock. Dort starten sie eine Gemeindegründung in den Stadtvierteln Lichtenhagen und Lütten Klein. Zuvor arbeiteten sie zehn Jahre lang in Neubrandenburg. Mit dem Team der „Oase im Reitbahnviertel“ gründeten sie eine Gemeinde mit Menschen aus dem Viertel für das Viertel. Ilonka und Aaron haben drei Kinder. Rundbriefe und mehr: www.liebenzell.org/koepke Zehn intensive Jahre lang war ich Sozialarbeiter der „Oase im Reitbahnviertel“. Ich habe viel erlebt, stets in vollem Bewusstsein, etwas Wichtiges für das Viertel zu tun und damit nah am Herzen Gottes zu handeln. Trotzdem war das dichte Beieinander von Freud und Leid nichts für schwache Nerven. Wir hatten immer ein Mitarbeiterteam sowie ein Netzwerk von Unterstützern, damit die Aufgaben auf mehrere Schultern verteilt werden konnten. Doch wir verloren auch Leute, in die wir Hoffnung gesetzt hatten. Sie verließen uns oder verstarben plötzlich. Alle unsere Angebote gingen wir mit Leidenschaft an. Unser Anspruch war, dass sie für jeden ungläubigen Menschen verständlich sein sollten. Ich meine, wir sind mit der Zeit immer besser geworden. Aber oft mussten wir schweren Herzens zur Kenntnis nehmen, dass Leute bewusst weghörten und folgenreiche Fehlentscheidungen trafen. Andere begannen mutig ein neues Leben mit Jesus und wurden durch Armut und alte Probleme unbarmherzig zurückgeworfen. Bei allem hatten wir Glauben an Jesus, beteten für Heilung, Befreiung und dass er sich Menschen persönlich zeigen möge. Die meiste Zeit „zauberten“ unsere Gebete keine Wunder herbei, sondern begleiteten eher lange Prozesse, deren Ausgang offenblieb. Trennungsschmerz und Anfangskämpfe Im Sommer vor zwei Jahren nahmen wir als Familie Abschied von Freunden und Kollegen in der Oase und der Stadt Neubrandenburg. Denn in der Hansestadt Rostock wollten wir den Grundstein für eine neue Gemeinde legen. Wir waren inhaltlich gut vorbereitet, hatten den Ort sorgfältig ausgewählt. Mit göttlichen Zusagen und Gebeten gingen wir ermutigt in den neuen Lebensabschnitt. Der wirkliche Abschiedsschmerz kam bei mir danach. Die ersten Monate in Rostock waren für mich eine düstere Zeit. Das gehört dazu, Nichts, wirklich nichts hat man hundertprozentig in der Hand. Zu vielem haben wir eine Meinung, einen guten Plan und rechnen noch dazu mit einem Gott, der alle Macht hat. Und doch kommt es oft anders, als man es sich vorstellte und voller Glauben hoffte. Unbegabt im Zaubern
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