MISSION weltweit – Ausgaben 2025

22 LIEBENZELLER MISSION AKTUELL Ab 1989 waren sie in der Gemeindegründung in der Normandie/Frankreich und ab Sommer 2017 in Burundi tätig. Sie unterstützten die dortige Gemeinde durch Predigten und Schulungen sowie durch administrative und seelsorgerliche Begleitung. Vor seiner Ausbildung am Theologischen Seminar der Liebenzeller Mission war Albrecht Diplom-Verwaltungswirt (FH). Annegret ist gelernte Krankenschwester. Albrecht, wie bist du Missionar geworden? Albrecht: Ich bin mit 15 Jahren zum Glauben gekommen. Zunächst war es mir wichtig, zu Hause in Hessigheim Missionar zu sein. Mein Vater war Landwirt und Weingärtner und sagte mir: „Kerl, du musst was Richtiges lernen.“ So wurde ich DiplomVerwaltungswirt. Aber irgendwann hat mir Gott deutlich gesagt, dass ich jetzt in die Welt gehen soll, um von ihm zu erzählen: Französisch ist die schönste Sprache – nach Schwäbisch! „Mach eine Ausbildung, damit du fähig dazu wirst.“ Also ging ich nach Bad Liebenzell ins damalige Theologische Seminar. Von der Liebenzeller Mission war ich zunächst als Verwaltungsleiter für Japan vorgesehen. Aber Gott wollte es anders. Ich landete in Avranches in der Normandie. Dort habe ich 25 Jahre Gemeinden gegründet. Ihr seid dann nach Burundi gewechselt. Was ist für dich der Hauptunterschied zwischen der Missionsarbeit in Frankreich und in Afrika? Albrecht: In Frankreich galt es als Tabu, über den Glauben zu sprechen. Das war nur mit Freunden oder Bekannten möglich und zu bestimmten Gelegenheiten, z.B. in Notlagen, wenn es in der Familie Krankheit oder Tod gab. In Burundi braucht man dagegen nur drei Minuten, um mit jemandem über den Glauben zu reden. Er gehört fast zur Kultur. Dort muss man die Christen schulen, dass der Glaube tiefer geht. In Frankreich dagegen ist die Entscheidung für den christlichen Glauben eine tiefgreifende Sache. Annegret, wie hast du die kulturellen Unterschiede zwischen Frankreich und Burundi erlebt? Annegret: Frankreich war eine gute Vorbereitung für Burundi. Die Wohlfühldistanz ist in Frankreich schon geringer als in Deutschland und Küsschen als Begrüßung werden ganz normal. Diese Nähe hat uns geholfen, auf die Burundier zuzugehen. Über 35 Jahre waren sie mit der Liebenzeller Mission im Einsatz, jetzt gehen sie in den Ruhestand: Albrecht und Annegret Hengerer blicken auf ihre Arbeit zurück. Ehepaar Hengerer freut sich auf einen aktiven Ruhestand FOTO: BERTHIER MUGIRANEZA

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