Martin, seit ich denken kann, engagierst du dich in der Gemeinde und setzt dich in deinem Umfeld für das Evangelium ein. Warum hast du dich entschieden, in die Wirtschaft zu gehen und nicht Hauptamtlicher zu werden? Die Frage ist, ob ich das entschieden habe oder Jesus für mich … In der Tat hatte ich es in Erwägung gezogen, in den vollzeitlichen Dienst zu gehen. Eines Tages führte ich ein Gespräch, in dem mir klar wurde, dass Gott mich anders gebrauchen will – und zwar in einem Umfeld, wo ich Menschen begegne, die sonst keine Berührung mit Kirche oder Glauben haben. Die Automobilindustrie befindet sich momentan in einer Krise. Wie hilft dir in dieser Situation dein Glaube an Jesus Christus? In vielerlei Weise. Ich kann alle Probleme und Dinge, die mich belasten, im Gebet vor Gott bringen. Der Glaube hilft mir, bei jedem Effizienz- und Kostendruck den Menschen im Auge zu behalten: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (3. Mose 19,18). Meine Perspektive wird zudem zurechtgerückt. Ich bin für mein Team da: „Der Größte unter euch soll euer Diener sein“ (Matthäus 23,11). Und nicht zuletzt gebe ich vollen Einsatz für meinen Arbeitgeber, um möglichst positiv aus der Krise zu kommen: „Alles, was ihr tut, das tut von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen“ (Kolosser 3,23). MARTIN MEISTER engagierte sich schon früh in seiner Gemeinde, der Stadtmission Mengen (SV). Nach dem Studium und einer Karriere als Unternehmensberater im In- und Ausland arbeitet er nun als Manager bei Audi. Er ist Ältester in der FeG in Neuburg an der Donau und seit Juni 2024 Teil der Mitgliederversammlung der Liebenzeller Mission. Seine Frau Elisabeth und er haben zwei Töchter. Wie bleibst du persönlich leidenschaftlich für Jesus, „on fire“, bei aller Arbeitsbelastung, allen Herausforderungen und deinem Engagement in der Gemeinde? Da ich meist etwas früher aufwache, lese ich jeden Morgen einige Kapitel in der Bibel. Während des morgendlichen Spaziergangs mit dem Hund bete ich für alle meine Anliegen und bleibe den Tag über mit Jesus im Gespräch. Du hast dich bereit erklärt, Teil der Mitgliederversammlung der Liebenzeller Mission zu werden. Wie siehst du deine Rolle dort? Ich möchte meine Erfahrung einbringen durch das Stellen von Fragen, durch Mitdenken und Mitbeten. Wenn man mich benötigt, will ich da sein, und Rat geben, wenn ich danach gefragt werde. Was ist dein Rat an die Liebenzeller Mission? Wie bleibt unsere Arbeit im Reich Gottes auch in Zukunft nicht nur leidenschaftlich für Jesus, sondern für die Menschen in ihrem Alltag relevant? Relevant ist der Glaube an Gottes Sohn gerade heute ganz besonders. Ewiges Leben wollen einige Größen aus dem Silicon Valley mit Technologie schaffen – und wir haben es schon seit 2000 Jahren durch Jesus. Wir haben die beste Botschaft, die es gibt. Und da gilt es, mutig zu sein und sich einzulassen auf die Möglichkeiten, die sich uns bieten. Dinge loslassen, die wir „schon immer so gemacht haben“, wenn sie unserem Auftrag nicht mehr dienlich sind. Und sich immer wieder neu überraschen lassen, welche Türen Jesus öffnet. Die Fragen stellte Matthias Meister, Akademischer Leiter der Interkulturellen Theologischen Akademie (ITA) und Bruder von Martin Die beste Botschaft, die es gibt FOTO: PRIVAT
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