MISSION weltweit – Ausgaben 2024

Was ist die Mission deines Lebens? Es ist mein Wunsch, dass Gottes Gegenwart und seine Kraft in und durch mein Leben sichtbar werden. Für mich habe ich formuliert: Ich möchte Christus, seine Barmherzigkeit und Demut immer mehr widerspiegeln – egal, wie er mich führt und egal, wie mein Leben verläuft. In Psalm 92,13–16 heißt es: „Und wenn sie auch alt werden, werden sie dennoch blühen, fruchtbar und frisch sein, dass sie verkündigen, wie der HERR es recht macht; er ist mein Fels und kein Unrecht ist an ihm.“ Und was ist Gottes Mission mit uns Menschen? Gott hat den Menschen nach seinem Bild geschaffen, um seine Herrlichkeit widerzuspiegeln, sein „Gesicht“ zu sein und in Gemeinschaft mit ihm zu leben. Da das Gesicht des Menschen „entstellt“ und die Beziehung zu Gott zerbrochen ist, möchte Gott durch Jesus Christus dies wieder heilen. Du bist Vorstand Jugend beim Süddeutschen Gemeinschaftsverband. Oft heißt es, die junge Generation wisse nicht, was sie wolle. Ist dem so? Wir sollten vorsichtig sein mit solchen pauschalen Aussagen. Ich kenne viele tolle junge Menschen, die wissen, was sie wollen, und in unserer Gesellschaft gibt es viele mit einer innovativen Startup-Mentalität. Andererseits dürfen wir nicht übersehen, dass unzählige Möglich- DANIEL FINKBOHNER ist Jahrgang 1988 und mit Annika verheiratet. Er studierte Maschinenbau und war drei Jahre in der Auftragskonstruktion tätig. Nach dem Studium an der Interkulturellen Theologischen Akademie (ITA) in Bad Liebenzell und Kanada arbeitete er fünf Jahre als Jugendpastor in Ulm/Pfuhl. Seit 2022 ist der HobbyFußballer Vorstand Jugend im Süddeutschen Gemeinschaftsverband und 1. Vorsitzender im Süddeutschen Jugendverband „Entschieden für Christus“ (EC). keiten es sehr viel komplexer machen, Entscheidungen zu treffen. Sicherlich kann die Angst vor einem falschen Weg lähmen. Zudem zeigt sich, dass die psychische Gesundheit der jungen Generation immer mehr leidet. Die von Corona geprägten Jahre und der starke Medienkonsum sind nur zwei von vielen Ursachen. Du hast an der ITA studiert. Wie wirkt sich das in deiner jetzigen Aufgabe aus? Ich bin sehr dankbar für die Zeit dort und merke oft, dass ich viel Gutes und Nützliches gelernt habe. Vor allem zwei Haltungen: die Liebe Jesu zu seiner Gemeinde, die ich trotz allen Herausforderungen teilen möchte, und mein eigenes geistliches Leben als Grundlage für jeglichen Dienst. Deutschland wird immer säkularer. Siehst du darin auch eine Chance? Ich ringe darum, dass meine Wahrnehmung von Hoffnung geprägt ist: weil Gott zum Ziel kommt, alles wenden kann und alle Möglichkeiten hat. Einerseits bin ich traurig, weil unser Land Gott immer mehr vergisst und verdrängt nach Jahren, in denen viel aufgeblüht ist und einer Zeit, die stark vom Bewusstsein unserer Verantwortung vor Gott geprägt war, wie es im Grundgesetz verankert ist. Andererseits kann die Chance darin liegen, Jesus Christus – und was wir in ihm haben und finden können – neu zu entdecken. Die Liebenzeller Mission wird dieses Jahr 125 Jahre alt. Was wünschst du ihr für die Zukunft? Es geht nicht darum, dass die LM möglichst lange existiert, sondern darum, dass Gottes Mission gelebt wird. Daher mein Wunsch: Diese Existenzberechtigung soll weiterhin alles Handeln bestimmen. Die Fragen stellte Christoph Kiess, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit Das ist meine Mission

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