10 darum gehts burundi tabea hat eva einige fragen gestellt und die antworten kommentiert: t: Welchen Vorteil hat es, wenn eine Kenianerin und eine Deutsche im burundischen Kontext zusammenarbeiten? E: Wir haben ein gemeinsames Ziel, eine Vision und gehen nach jeder Besprechung auseinander im Wissen, wer wofür verantwortlich ist. Die burundische Kultur ist nicht immer verlässlich, aber wir können uns aufeinander verlassen. Wir wissen, was es heißt, in ein anderes Land zu gehen. Wir haben erlebt, wie Burundier auf Ausländer reagieren und dass sie Dinge tun, weil man sie schon immer so getan hat. Unser Austausch tut mir gut, du verstehst meinen Frust. Wir haben beide Ideen und Vorstellungen, wie man etwas gestaltet, aber als wir mit dem Kreativprogramm begannen, wusste ich als Kenianerin nicht, was ich mir darunter vorstellen soll. Du wusstest, was und wie – und wir haben uns dann gut ergänzt. t: Für mich war es hilfreich zu erleben, wie Eva eine Sonntagsschuleinheit vorbereitet und durchführt und wie viel Wert sie darauf legt, dass die Kinder in jeder Stunde eingeladen werden, ihr Leben Jesus zu geben. Oft hatte Eva auch die Idee fürs Thema der Weihnachtsaufführung. Ich schrieb die Geschichte, und sie passte es für den afrikanischen Kontext an. t: Bei unserer ersten Begegnung wollte ich dich, wie in Burundi üblich, zur Begrüßung umarmen. Du meintest nur: „Oh nein, hier macht man das nicht!“ ich war etwas schockiert. Was hat sich seitdem in unserer Beziehung verändert? E: Anfangs kannte ich dich nicht wirklich. Das hat sich erst geändert, als wir in die Gemeindegründung nach Muha wechselten. Du hast Einblick in unsere Familie bekommen, von unseren Enttäuschungen und Wünschen gehört und hast für uns gebetet. Ich wiederum wurde Teil eurer Familie, habe gesehen, wie die Kinder aufwachsen, durch welche Herausforderungen ihr geht. Wir haben uns Zeit füreinander genommen. Das Vertrauen ist dadurch gewachsen. Wir haben füreinander gebetet, gemeinsam Gott gedient und Frustrationen sowie Erfolge miteinander geteilt. t: Die vergangenen Jahre waren genial. Es ist überwältigend, wo wir jetzt stehen und was Gott getan hat. Alleine wäre das nie möglich gewesen. t: Was ist herausfordernd für interkulturelle Beziehungen und Freundschaften? E: Wenn wir uns treffen, denke ich immer: Wir müssten uns viel mehr Hintergrundinfos geben, weil ich nicht nachvollziehen kann, wie die Dinge in Deutschland laufen, und du nicht weißt, teamwork makes the dream work wir arbeiten seite an seite mit wertvollen menschen aus vielen kulturen in gottes weinberg, ergänzen und unterstützen uns gegenseitig, nehmen einander ernst. die anderen haben etwas, was wir nicht haben. wir brauchen sie, und sie brauchen uns. Seit gut fünf Jahren arbeiten wir mit CLM (Christian Life Ministries) zusammen. Es ist eine junge, internationale Gemeinde in Bujumbura. International wird häufig assoziiert mit einem hohen Anteil an Europäern und Nordamerikanern. Die gibt es zwar auch, aber international bedeutet hier vor allem Menschen aus anderen afrikanischen Ländern wie Kongo, Ruanda, Uganda, Kenia und Südafrika. Alex arbeitet in verschiedenen Leitungsteams. Auch dort ist es sehr bunt. In der Tochtergemeinde in Muha ist er mit Burundiern, Kenianern, Kongolesen, Südafrikanern und Engländern im Leitungskreis. Wir schätzen die bunte Mischung sehr Jeder bringt seine Vorstellungen, Denkweisen und seinen kulturellen Hintergrund mit. Gemeinsam versuchen wir, auf Gott zu hören und die Gemeinde so zu gestalten, dass sich viele junge Menschen zu einem Leben mit Jesus einladen lassen. Natürlich ist es nicht immer einfach, „durchgemischt“ unterwegs zu sein. Manche Verhaltens- und Denkweisen des anderen sind unverständlich. Deshalb sprechen wir immer wieder von der „Kingdom-Culture‘“ (frei übersetzt: Gottes Kultur) und suchen in Seinem Wort nach Antworten. Eva kommt aus Kenia, ihr Mann aus dem Kongo. Gemeinsam arbeiten sie bei der KEB (Kinder entdecken die Bibel) in Burundi. Sie sind Missionare wie wir. Eva leitet die Sonntagsschularbeit in Muha. Tabea verantwortet das Kreativprogramm und die Weihnachtsstücke. Beide sind überzeugt davon: Teamwork makes the dream work (frei übersetzt: Teamarbeit macht den Traum wahr). Kolleginnen, Freundinnen, Vertraute: Tabea und Eva
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