MISSION weltweit – Ausgaben 2023

darum gehts Frankreich 10 Eines Abends, Michel war wieder in unserer bunt gemischten Gruppe, die sich um die Bibel versammelte, ging es um den Text, in dem Jesus seine Jünger lehrt, was beim Beten wichtig ist: „Und vergib uns unsere Schuld, wie wir denen vergeben, die an uns schuldig geworden sind.“ Diese scheinbare Voraussetzung, um Gewissheit der Vergebung der eigenen Sünde zu erlangen, bewegte die Gemüter. Auch Michel meldete sich zu Wort. Er erzählte von der Last, die er seit jener Zeit im Zweiten Weltkrieg mit sich trug, – und von dem zusätzlichen Problem, dass sein Pastor (ich) ausgerechnet ein Deutscher ist. Michel ist von Geburt an querschnittsgelähmt Auch sein bester Freund, er heißt ebenfalls Michel, sitzt im Rollstuhl. Er war es, der uns eines Tages miteinander in Verbindung brachte. Und seither legte Michel bestimmt weit über 10.000 Kilometer neben mir im Auto zurück. Als Co-Pilot war er unerschütterlich. Wir erlebten viel Spannendes miteinander. Einmal landeten wir im Graben. Oft hatten wir es eilig. Oft waren wir sehr ins Gespräch vertieft. Oft war ich hundemüde und er topfit. So fuhren wir jeden Donnerstag 100 Kilometer miteinander, damit ich ihn in die Gemeinde und wieder nach Hause bringen konnte. Unterwegs holten wir noch „sie haben meinen bruder erschossen und dann verbrannt“ Wie jeden donnerstagabend, wenn ich ihn abholte und wieder nach hause brachte, saß michel neben mir im auto. er erzählte vom krieg und den deutschen soldaten. michel war ein kleiner Junge gewesen, als dieser grauenhafte mord an seinem bruder geschah und diese unvergesslichen bilder sich in seine seele brannten. Rechts Michel, links sein gleichnamiger Freund

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