MISSION weltweit – Ausgaben 2023

AUSGABE 5/6 – JULI/AUGUST 2022 MiSSiOn www.liebenzell.org Lebe deine berufung! Mit Sonderbeitrag von Christoph Schrodt 1 2 ANU R/FEBRUAR 2023 deutschland: erst die Beziehung, dann der auftrag Malawi: Gemeinsam wachsen und seinen Platz finden Spanien: Der ruf ins glückliche elend

2 4 6 darum gehts 4 Frankreich: Berufen ins eigene land Debora Laffin 6 Malawi: gemeinsam wachsen und seinen platz finden Tobias Müller 8 Spanien: der ruf ins glückliche elend Theo Hertler 10 Bangladesch: geprägt, berufen, beauftragt und geleitet Benedikt und Verena Tschauner 12 Sambia: die erste und wichtigste Berufung Carmen Sept 14 Japan: mit unserer macht ist nichts getan … Irene Beck 17 deutschland: erst die Beziehung, dann der auftrag Sebastian und Cathrin Pfrommer editOrial 3 Pack die Geige aus! Johannes Luithle sOnderBeitrag zum thema 18 Lebe deine Berufung! Dr. Christoph Schrodt lieBenzeller missiOn aktuell 21 „ich rechne weiter mit Gott und vertraue auf sein Versorgen“ 22 Unterwegs in Japan 26 Jünger oder Angestellter? 27 LiMriS: Studie mit überraschenden ergebnissen ihl/ita kOnkret 24 neu im Studium an der iHL/itA 25 itA-Jubiläum persönliches 26 missionare unterwegs 26 Familiennachrichten das erwartet mich 10 das empFehlen Wir 16 Buchtipps zum thema und neuerscheinungen 27 predigten und vorträge 27 Fernsehsendung zum thema 27 medien 28 tipps und termine 31 tv-programm zum thema dieser „missiOn WeltWeit“ 32 maike und pierre dispensieri 31 impressum schwerpunkte das tun unsere Missionare weltweit: GEMEINDEN GRÜNDEN MENSCHEN DIENEN PARTNERSCHAFT LEBEN MISSION FÖRDERN Titelbild: Mitarbeiterin im Projekt Shape Life in Port Moresby-Morata, Papua-Neuguinea Foto: elKe weissschUh

missiOn weltweit 1–2/2023 22 aktuelle inFOs O im internet: www.liebenzell.org O in der wöchentlichen Gebetsmail: www.liebenzell.org/ gebetsanliegen O in der LM-App „meine mission“: www.liebenzell.org/app O auf Facebook: facebook.com/liebenzellermission O auf instagram: instagram.com/liebenzeller.mission spenden liebenzeller mission sparkasse pforzheim calw iBan: de27 666500850003 3002 34 Bic: pzhsde66XXX die liebenzeller mission ist als gemeinnützig anerkannt. spenden, schenkungen und vermächtnisse müssen nicht versteuert werden. 3 ich war ungefähr zwölf Jahre alt. Wir besuchten meine großmutter. irgendwann, vermutlich nach dem kaffeetrinken, holte sie aus dem nebenraum einen geigenkoffer und drückte ihn mir in die hand: „den habe ich neulich auf dem speicher gefunden.“ Ich öffnete den Koffer und nahm das Instrument vorsichtig aus dem Kasten: Eine Geige mit der Inschrift „Robert Barth, Stuttgart. Königlicher Hoflieferant, Instrumentenmacher“ strahlte mir entgegen. Von diesem Tag an sollte diese Geige „mein“ Instrument werden. Bei „Berufung“ bin ich mit den Gedanken ganz schnell bei meiner Geige. Nicht weil ich beruflich Violinist wurde, was ich mir in einer bestimmten Lebensphase tatsächlich kurz überlegte. Vielmehr lehrt mich die Violine, wie Berufung geht. Ein Geigenbauer erbaute vor vielen Jahren das Streichinstrument mit dem Ziel, dass auf ihr gute Musik gemacht wird. Es ist also weder zum Verheizen noch zum Aufhängen angefertigt worden. Es will bespielt werden. Nimmt jemand die Geige in die Hand, der nichts davon versteht, halten sich alle anderen die Ohren zu, weil es furchtbar klingt. Aber liegt das wirklich an der Geige – oder könnte es auch am Spieler liegen, dass uns die Klänge missfallen? Hat nicht jede Geige ihren unvergleichlichen Klang und kann ein guter Musiker nicht auch gute Klänge aus einer einfachen Geige hervorbringen? „Berufung“ auf den Punkt gebracht heißt für mich: Gott selbst nimmt mich in seine Hand und bringt mich zum „Klingen“. Durch mein Leben erzeugt er „Töne“, die heilsam wirken. Dabei kommen Spieler und Instrument so eng zusammen, dass sie fast miteinander verschmelzen. Ist es der Spieler oder die Geige, die gute Musik machen? Beide bringen ihren Anteil ein. Und dennoch steht fest: Entscheidend ist, wer das Instrument in der Hand hält und spielt. Unsere Missionare zeigen in dieser Ausgabe, wie sie oder andere sich in der Hand ihres Schöpfers entfalten können. Jeder an dem Platz, an den Gott ihn hingestellt hat. Mit dieser Ausgabe verabschieden wir uns aus dem Jahr 2022. Vielen Dank für eure Liebe zur Mission. Möge Gott im Jahr 2023 die Welt durch euch zum Schwingen bringen, damit alle Zungen bekennen: Jesus Christus ist Herr. Herzliche Grüße vom Missionsberg Pfarrer Johannes Luithle, Direktor pack die geige aus! editorial

darum gehts Frankreich 4 Fotos: DeBora laFFin Bis Afrika habe ich es seither nur im Urlaub geschafft. Heute arbeite ich mit einem französischen Gemeindegründungsteam in Lyon. Auf meinem bisherigen Weg haben zwei Fragen eine zentrale Rolle gespielt: die der Not und die der Möglichkeiten. Beides hat meine Vorstellung von Berufung stark geprägt. die not im eigenen Land Ich sitze im Auto und fahre von der Arbeit in einem Pflegeheim nach Hause. Dabei rollen mir die Tränen übers Gesicht, und mein Herz zieht sich schmerzhaft zusammen. Ich denke an meine Kollegen, die immer mehr zu Freunden werden. Die so ermutigende Physiotherapeutin. Den Chefarzt und seinen Sohn, der auch als Arzt arbeitet. Die freundliche Neuropsychologin. Doch alle kennen Jesus nicht – haben ein völlig falsches Bild von ihm und rennen dem Gericht Gottes entgegen. Das tut mir weh. Das war vor fünf Jahren, aber immer wieder zeigt Gott mir diese Not und legt sie mir aufs Herz. Mich ärgert es, dass in Frankreich so viele Menschen Jesus wegen falschen Vorstellungen oder Unwissenheit ablehnen. Mich bewegt es, wenn Gott uns gebrauchen will, um sich Menschen zu offenbaren. Aber es gibt so wenige Christen, die „Arbeiter in der Ernte“ sind … Überall gibt es Not. Sie hat viele Gesichter. Aber die Not, die mich am meisten packt, ist vielleicht diejenige, von der Gott will, dass ich ihr begegne … Bei mir war jeder Schritt meiner bisherigen Berufung geprägt von dieser geistlichen Not in Frankreich. Als ich an der ITA studierte, wusste ich: Das ist Lernzeit. Das eigentliche Ziel ist es, das Evangelium denen zu erklären und vorzuleben, die es nicht kennen. die Möglichkeiten im eigenen Land Die zweite prägende Frage lautet: Welche Möglichkeiten schenkt Gott mir? Hier sind einige, die mich nach Lyon geführt haben: ● Als Single habe ich die Möglichkeit, in einer Wohngemeinschaft mit Nichtchristen zu wohnen und so im Alltag Jesus widerzuspiegeln. ● Als LM-Angestellte und von Freunden unterstützte Missionarin habe ich ganz viel Zeit und Kraft, um in Menschen zu investieren, die Gott kaum kennen. ● Als junge Frau gibt Gott mir die Möglichkeit, mein Umfeld immer wieder zu überraschen, weil sie Geistlichkeit eher mit alten Männern verbinden. ● Als Introvertierte schenkt Gott mir die Möglichkeit, diejenigen gut zu erreichen, die sich auch manchmal übersehen fühlen. ● Als Beziehungsorientierte kann ich Freundschaften aufbauen, die eine perfekte Grundlage sind, um ein sichtbares Zeugnis zu sein und junge Leute zu Jüngern zu machen. ● Als CrossFit*-Amateurin gibt Gott mir Möglichkeiten, mit Leuten zu schwitzen und zu reden, die sonst keinen Menschen kennen, der zu Jesus Christus betet. Vielleicht werden sich diese Möglichkeiten im Lauf meines Lebens ändern, aber überall kann Gott Gelegenheiten schenken, seinem Ruf zu folgen! Berufen ins eigene land als kind lief ich eines abends zu meinen eltern und verkündete: „ich glaub‘, ich weiß, was ich mal werden will: missionarin in afrika!“ Worauf sie meinten, dass das ja noch zeit hätte … aber da sie selbst missionare in Frankreich sind, ist dieses thema nicht spurlos an mir vorbeigegangen! *crossFit ist eine Kombination aus turnen, Gewichtheben und ausdauertraining. seit einigen monaten trainiere ich in der sogenannten Box. Seit knapp 30 Jahren sind meine Eltern meine Vorbilder. Jetzt sind wir als Mitstreiter in Frankreich unterwegs. In der Mitte meine jüngste Schwester Lea Unser Gemeindeleitungsteam. Bei jeder Sitzung wird hart gearbeitet, und doch gehe ich immer ermutigt nach Hause. Es ist so wertvoll, mit Freunden Gottes Reich zu bauen! Taufe in einem See bei Lyon im Oktober 2022

Frankreich darum gehts 5 missiOn weltweit 1–2/2023 Der Eingangsbereich der Sporthalle debora Laffin ist in der normandie/Frankreich aufgewachsen und hat nach der ausbildung noch einige Zeit in ihrem Beruf als ergotherapeutin gearbeitet. Dann folgte die theologische ausbildung an der interkulturellen theologischen akademie (ita) in Bad liebenzell. seit Januar 2022 lebt Debora erneut in Frankreich und unterstützt eine Gemeindegründung in lyon. rundbriefe erwünscht? www.liebenzell.org/ laffin-debora eine besondere Möglichkeit für Yonah Yonah (20) ist seit einem Jahr mit Gott unterwegs. Seit September arbeitet sie bewusst in Teilzeit und wird von Freunden finanziell unterstützt. So hat sie mehr Zeit für ihre Berufung, Menschen zu Jüngern zu machen. Yonah erklärt, wie es dazu kam: „Eigentlich wollte ich ein Auslandsjahr machen. Aber dann kam ich ins Zweifeln und wusste nicht warum. Irgendwie dachte ich: Da muss es noch etwas anderes geben. Gleichzeitig habe ich immer mehr in die Gemeinde hineingefunden. Dann hat mich Jean, der Pastor, gefragt, ob ich nicht eine Art Praktikum machen will. Das hat einfach gepasst! Mir selbst hat die Gemeinschaft in der Gemeinde sehr geholfen. Das hatte ich so vorher noch nicht erlebt. Und jetzt will ich diese Möglichkeit auch anderen schenken, damit sie auf ihrem Weg mit Jesus ermutigt werden!“ Ob wie Yonah im eigenen Land oder als Ausländer in der Fremde: Es ist eine Ehre, mit Gott zusammenzuarbeiten. Nichts erfüllt mich mehr. Dich auch? Debora Laffin ● in lyon erlebe ich immer wieder situationen, in denen sich geistliche not und Gottes möglichkeiten kreuzen und ich meine Berufung leben kann. so ein moment ergab sich vor zwei wochen im crossFit. neben den trainingseinheiten wird ab und zu ein „apéro“ (eine art ständerling) angeboten. Das ist perfekt zum Kontakteknüpfen, auch wenn es mich jedes mal Überwindung kostet, auf fremde menschen zuzugehen. ich gesellte mich zu zwei jungen Frauen, die draußen auf dem Gehsteig standen und die warme sommerluft genossen. wir kamen darauf, dass ich „Pastor“ bin. Dann lief das Gespräch etwa wie folgt: L: Das ist ja krass, dass du Pastor bist, das hätte ich nicht gedacht … ich: (lächelnd) Ja, stimmt, das ist selten. wie hättet ihr euch denn einen Pastor vorgestellt? L: naja, so ähnlich wie einen alten Priester eben … n: … der nicht in diesem Viertel wohnt. er würde ja alle zehn Meter schockiert stehen bleiben! (Unser Stadtteil ist ziemlich zügellos, feministisch und linksradikal geprägt.) ich: (Ich lache) Ja, manches schockiert mich schon auch. aber trotzdem wohne ich gerne hier! L: Aber dass du hier stehst und vor dem CrossFit mit uns ein bier trinkst! n: Was machst du denn genau in deinem beruf? ich: wir leben Gemeinde als Gemeinschaft. Deswegen verbringe ich viel Zeit mit menschen, die ich begleite, einzeln oder in Gruppen. wie so ein coach in geistlichen Dingen. Bald starte ich eine neue Gruppe mit leuten, die verschiedene Glaubensansichten haben. wir unterhalten uns über einen wert, den wir gemeinsam haben, wie zum Beispiel vertrauen oder liebe. Dann schauen wir uns einen text aus der Bibel dazu an, reden darüber und lernen voneinander. – was glaubt ihr denn so? n: Ich bin eher atheistisch. Aber es gibt ja Fragen, die sich alle Menschen stellen: Was ist der Sinn des Lebens, woher kommen wir usw. n: (einige Minuten später) Wann startest du diese Gruppe? Das würde mich irgendwie interessieren … Wenn not und möglichkeiten zusammenkommen Yonah und ich setzen uns gerne in ein Café, um zu arbeiten. Da wird das Predigtvorbereiten nicht nur effektiver, sondern auch lecker … Lyon liegt an der Rhone Graffitis gehören zu meinem Stadtviertel. Manche sind potthässlich, andere interessant, und nicht selten sieht man Leute beeindruckende Kunstwerke fotografieren. Bei diesem muss ich daran denken, was Jesus für uns getan und uns versprochen hat

6 darum gehts malaWi Die Teilnehmer fragen sich: Welchen Menschen begegne ich? Wie gehe ich mit der Armut um, mit der ich konfrontiert werde? Welche kulturellen Unterschiede gibt es? Kann man während weniger Monate überhaupt etwas bewegen? Und: Gibt es auch so etwas wie eine Berufung für einen Kurzeinsatz? Es gibt sicher genügend Argumente, die meine Zeilen widerlegen oder eine andere Sicht zulassen. Aber ich möchte unsere Ansätze hier in Malawi darlegen und ehemalige impactler berichten lassen. Es ist genial zu sehen, wie Gott sie gebrauchthat,umjungeMenschen, Inhaftierte, Pastoren und Gemeindeleiter im Glauben zu stärken. was uns wichtig ist Als Missionars-Teamwollen wir für die Kurzzeitler feste Rahmenbedingungen schaffen, ihnen Sicherheit geben und sie möglichst gut auf ihren Einsatz vorbereiten. Wir stellen ihnen verlässliche lokale Mitarbeiter zur Seite, die sie beraten. Außerdem entwickeln wir das Konzept der Einsätze ständig weiter. In diesem Prozess ist Kontinuität wichtig. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen an die Arbeit ihrer Vorgänger anknüpfen. So konnte zum Beispiel beim Start eines Kinderkreises in einer lokalen Gemeinde das impact-Team die örtlichen Mitarbeiter schulen, und das nächste Team konnte auf dieses Fundament aufbauen. Weil von Anfang an klar war, dass die impactler nur eine kurze Zeit im Land sind, konnten wir einerseits beratend zur Seite stehen und andererseits frühzeitig einen Teil der Verantwortung an die malawischen Mitarbeiter vor Ort abgeben. Denn unser Ziel ist, dass die gemeinsam mit den einheimischen Partnern gestarteten Aufgaben und Projekte mittelfristig von ihnen übernommen werden. Egal, ob es sich um Kinder- und Jugendgruppen oder sozial-missionarische Projekte handelt. Bei den letztgenannten Entwicklungsprojekten ist das herausfordernd. In den Kinder- und Jugendarbeiten hingegen sehen wir, dass dieser Ansatz funktioniert. Natürlich steht und fällt er mit der Einstellung, Motivation und Vision der lokalen Mitarbeiterschaft. Zu einem Kurzeinsatz in Malawi gehören auch missionarische Einsätze in Krankenhäusern und Gefängnissen sowie Einblicke in die Projekte und die Partnerorganisation der Liebenzeller Mission. Drei impactler berichten, wie sie ihren Einsatz erlebt haben und welche Spuren er für ihr weiteres Leben gelegt hat. Tobias Müller ● impact sind weltweite einsätze, Freiwilligendienste und Jüngerschaftsprogramme der liebenzeller mission. von herbst 2022 bis sommer 2023 sind mit impact 98 junge erwachsene für sechs bis zwölf monate im einsatz. mehr: www.impact-einsatz.de gemeinsam wachsen undseinenplatz finden als Familie hatten wir das privileg, neben unseren anderen aufgaben in malawi sechs impact-teams zu leiten und zu begleiten. es ist ein Wagnis, sich auf einen dreimonatigen einsatz in einem unbekannten land einzulassen! es soll euch zuerst um Gottes reich und Gottes Gerechtigkeit gehen, dann wird euch das Übrige alles dazugegeben. matthÄUs 6,33 (nGÜ) schon vor meinem impact-einsatz habe ich mir die Frage gestellt, ob ich in den hauptamtlichen Dienst gehen soll. Die Zeit als Kurzzeitmissionar in malawi war für mich eine echte Bestätigung in dieser Frage. ob es die vielen unterschiedlichen einsätze und aufgaben waren oder die herausfordernden und ermutigenden Gespräche mit unseren leitern und den missionaren vor ort – am ende der Zeit stand für mich fest: ich möchte theologie studieren und eines tages als hauptamtlicher mit und für Jesus unterwegs sein. 2014 habe ich dann an der internationalen hochschule liebenzell mein theologiestudium begonnen und 2018 als Jugendreferent beim swD-ec angefangen.“ Pascal Dürr · 2013 in Malawi

7 malaWi darum gehts missiOn weltweit 1–2/2023 tobias und Sarah Müller leben seit august 2011 in malawi. seit september 2018 sind sie für die schulungsarbeit unter Pastoren und Gemeindeleitern sowie für administrative aufgaben verantwortlich. Zuvor waren sie im Dorfentwicklungsprojekt Ubwenzi sowie am chisomo-Zentrum tätig. tobias ist elektroinstallateur, hat die ausbildung am theologischen seminar der liebenzeller mission absolviert und war danach Gemeinschaftspastor mit schwerpunkt Jugendarbeit im raum herrenberg. sarah ist Jugend- und heimerzieherin von Beruf. Die beiden haben zwei Kinder. rundbriefe erwünscht? www.liebenzell.org/muellertobias-sarah Fotos: Pascal DÜrr, minKe BUrKharDt, PatricK stein am ersten adventswochenende 2014 bekam ich einen unerwarteten anruf aus malawi. mein cousin tobias müller fragte, ob ich dort einen missionseinsatz leiten würde. im ersten moment dachte ich, es sei ein scherz. aber ich realisierte schnell, dass die unerwartete anfrage ernst gemeint war. ich war damals schon einige Jahre in der ec-Jugendarbeit meiner Gemeinde leitend tätig, aber malawi war mir komplett unbekannt: das land, die lokale sprache, die menschen. Diese aufgabe schien mir eine nummer zu groß. Jedoch wollte ich mein leben nach matthäus 6,33 ausrichten, Gott den ersten Platz geben und vertrauen, dass er das nötige schenkt. nachdem sowohl mein arbeitgeber als auch die lm zugesagt hatten, saß ich fünf wochen später im Flugzeug. in allen herausforderungen und bei allen erfahrungen war mir bewusst, dass Gott mich nach malawi gesandt hatte. Die Zeit dort hat meinen Blick verändert. ich habe seither nicht nur die aufgaben, strukturen und Planungen vor augen, sondern vor allem die menschen. es ist mir wichtig, Beziehungen zu pflegen und ein Zeugnis für Jesus zu sein. 2022 durfte ich noch einmal in malawi sein und einen jungen mann treffen, mit dem wir damals viel Zeit verbracht hatten. er ist vollwaise und konnte trotzdem die mittel für schulgebühren und sogar den Führerschein aufbringen. er steht nun als taxifahrer auf eigenen Beinen. wir als impact-team hatten als kleiner Baustein zu dieser entwicklung beigetragen.“ Patrick Stein · 2015 und 2022 in Malawi schon der weg zum impacteinsatz war für mich ein teil meiner Berufung. mein wunsch war es, mit menschen zu arbeiten und gleichzeitig ordentlich Geld zu verdienen. nach meinem FsJ in einer wohngruppe für behinderte menschen wollte ich ein Psychologiestudium beginnen. Dann die große enttäuschung: ich wurde aufgrund meines abitur-Durchschnitts nicht zugelassen. also beschloss ich, ein Jahr zu warten, um mich neu zu orientieren. ich entschied mich auf den rat einer Bekannten hin für einen auslandseinsatz bei der liebenzeller mission. Dieser war wahnsinnig prägend für mich. ich wurde herausgefordert, durfte wachsen, heilung finden und vor allem Gottes Führung erfahren. Die prägendste Zeit während impact waren für mich die einsätze im Gefängnis. ich erzählte von meiner Kindheit und dass auch mein Bruder im Gefängnis gewesen war. Diese einsätze erfüllten mich, weil ich spürte, wie meine Geschichte die insassen berührte. ich habe danach soziale arbeit studiert und arbeite seit dreieinhalb Jahren für seehaus e.v. in einem Jugendgefängnis – in dem vor vielen Jahren mein Bruder war! ich weiß genau, dass ich am richtigen Platz bin. mein christlicher arbeitgeber erlaubt es, meinen Glauben mit den inhaftierten zu teilen. Der einsatz in malawi hat mich persönlich und geistlich wachsen lassen. ohne die erfahrungen im Gefängnis und die neuausrichtung wäre es vielleicht nie so gekommen. in malawi durfte ich meine Berufung finden.“ Minke Burkhardt · 2015 in Malawi

8 darum gehts spanien Häufig geht einem „Ruf“ ein Verlangen „nach mehr“ voraus. Dabei beruft Gott individuell, keine Berufung gleicht der anderen. Dem einen zeigt er die Notwendigkeit, Menschen aus ihrer Sinnlosigkeit oder Problemen herauszuholen. Bei anderen kann sich „der Ruf“ beim Gespräch mit einem Verantwortlichen der Gemeinde oder einem Mentor ergeben. Oder es sind Umstände, die nach einer Lösung verlangen. Das Wirken des Heiligen Geistes hat begonnen. Aufgaben werden von denjenigen übernommen, die geistlich sensibel sind und sich berufen lassen. Es ist ein Schritt aus der Komfortzone. Nicht mehr die Karriere oder eigene Bedürfnisse stehen im Mittelpunkt, sondern was Gott möchte. Veränderung kann in einem einzigen Augenblick geschehen Bei mir geschah es bei einer Türkeireise. Ich stand mit einem Freund auf einem Hügel außerhalb einer Stadt, als mehr als zehn Muezzin ihren Gebetsruf begannen. An den Minaretten waren alte Lautsprecher mit rissigen Membranen angebracht. Ein kaltes Grausen Wer sucht, ist unzufrieden. Die verlegte Brille oder Bankkarte machen unzufrieden. Wer seine Bestimmung sucht, ist es auch. Oft bewirkt Gott durch seinen Geist eine gewisse Unzufriedenheit, bevor er einen Menschen in eine konkrete Aufgabe beruft. Fotos: theo hertler Der Ruf ins glückliche Elend überkam mich, als die Ausrufer gleichzeitig zur Anbetung Allahs aufforderten. Mit einem Schlag wurde mir bewusst: „Die Menschen hier gehen alle verloren. Sie kennen die befreiende Botschaft nicht.“ – Es vergingen einige Jahre und es gab mehrere Gespräche, aber jenes Erlebnis war der Anstoß, ernsthaft über Gottes Ruf in die Mission nachzudenken. Acht Jahre später, in Spanien angekommen Carolin und ich konnten noch kein Spanisch, aber allein das Ambiente bei den Gottesdiensten in der Gemeinde in Málaga war sehr ansprechend. Lobpreis und Gemeinschaft, dazu die Exotik des Neuen – das gab uns die Bestätigung, unserer Berufung gerecht zu werden. Etwa 130 Besucher kamen zu den Gottesdiensten. Wir arbeiteten vier Jahre in Marbella, als sich die Gemeinde in Málaga spaltete. Sie warfen den Pastor raus, der uns liebevoll begleitet hatte. Er litt daraufhin an einer Depression. 15 Personen blieben noch. Parallel dazu hattenwir Schwierigkeiten in unserer Gemeindegründung. Es tat sich NICHTS, alle Anstrengungen schienen fruchtlos zu sein. Darüber hinaus verließen zwei Missionare unser Team. Galt unser Ruf noch? Hatten wir uns geirrt? Sollten wir auch gehen? – Wo Missionare gebraucht werden, herrschen Misere, Kampf und Elend. Sonst wäre es nicht nötig, sie zu senden: „Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe“ (Matthäus 10,16). Die gab es selbst in der Gemeinde! Die Berufung beginnt, wenn man sich mit dem Wort Gottes beschäftigt. Stille Zeit vor dem Frühstück beim Ostercamp

9 missiOn weltweit 1–2/2023 spanien darum gehts das Land der Berufung ist das Land der Misere und des elends Die Namen, die Josef seinen Kindern gibt, sind sehr bedeutsam: Manasse = Gott hat mich mein Elternhaus und meine Schwierigkeiten vergessen lassen (1. Mose 41,51). Ephraim = Der Herr hat mich erfolgreich (fruchtbar, sinnvolles Dasein mit Gelingen des Auftrags) gemacht im Lande meines Elends (1. Mose 41,52). Also in Ägypten, dem Land, das er als Sklave erreichte und in dem ihn Gott transformierte. Bei david bedeutete seine Berufung als König, 15 Jahre Misere, Angst, Verfolgung und Kampf durchzustehen. Ähnlich wie Josef lebte er in zwei Realitäten: Erfüllung trotz Stress, Erfolg trotz Depression/Enttäuschung und Freude trotz Misere. Bei uns war die Versuchung, das Handtuch zu werfen bei Streit und Gemeindespaltung – versus den Freudentränen bei den Taufen. Oder endlose Probleme der einheimischen Kirchenpolitik einerseits – und gesegnete Teencamps andererseits. wozu bin ich berufen? Zu Leid oder erfolg? Zu kreuz oder Gloria? „Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten“, heißt es in Psalm 126,5. Erfolg wächst aus dem Leiden, Frucht gibt es durch Tränen. Ich bin davon überzeugt, dass es kein „Workaround“ (keine Umgehung oder Abhilfe) gibt, sondern dass dieses geistliche Prinzip wirkt, sobald ich dem Ruf folge und das Evangelium verkündige. Unter den Berufungsmodellen in der Bibel greife ich drei heraus: Von Gott überrascht: Josef und Paulus hatten keine Wahl. Sie wurden von Gott überrascht. Im Nachhinein erkannten sie, wie er führte und beauftragte. Paulus wurde sogar zum Leiden berufen (Apostelgeschichte 9,16). Er macht diese Erfahrung zur allgemein gültigen Zielbestimmung jedes Christen (1. Thessalonicher 3,3). Angesprochen oder gefragt: Von Jesus wurde jeder persönlich angesprochen und zur Nachfolge eingeladen. Elf der zwölf Berufenen starben den Märtyrertod, viele andere kehrten Jesus den Rücken. Bei der Pfingstpredigt von Petrus wurden 3000 Menschen in die Nachfolge gerufen, sogar in ihrem eigenen Dialekt. Timotheus wurde von Paulus persönlich gebeten, sein Begleiter zu werden. Beauftragt und abgeordnet: Jona wurde konkret beauftragt. Am Ende seiner Odyssee verzeichnete er einen riesigen (nicht gewollten) Erfolg – und bekam eine völlig neue Sichtweise von Gott. Auch andere Propheten wurden sehr klar angesprochen. Doch egal wie: Alle Christen sind berufen, jede/r an seiner Wohn- oder Arbeitsstelle, denn „Worin auch immer eure Arbeit besteht – tut sie mit ganzer Hingabe, denn letztlich dient ihr nicht Menschen, sondern dem Herrn.“ (Kolosser 3,23) Jede/r wird in seiner Berufung geführt. Auch dann, wennVeränderungen dran sind und Umstände zu einem Wechsel zwingen oder Krieg und Krankheit die Arbeit scheinbar sinnlos oder unmöglich machen. Doch der Same, der ausgestreut wurde, geht auf – auch wenn der „Erfolg“ für Missionare oft schwer zu messen ist. „ich bin ‚todsicher‘ berufen. Platz da, jetzt komme ich!“ Immer wieder lernten wir Mitchristen kennen, die ein sehr ausgeprägtes Sendungsbewusstsein hatten und dachten, sie verändern die Welt oder sind der Grundstein für eine neue Mega-Gemeinde. Es fehlte aber oft die Bestätigung von anderen Christen oder einer Gemeinde, die hinter ihnen stand. Das Prinzip der betenden Gemeinde sehen wir besonders in der Apostelgeschichte oder in Kolosser 4,3: „Tretet auch für uns ein, wenn ihr betet! Bittet Gott, uns eine Tür für seine Botschaft zu öffnen. Dann können wir das Geheimnis weitergeben, das Christus uns enthüllt hat.“ Es kommt nicht so sehr auf das Wo an, sondern darauf, dort zu dienen, wo ich bin. Es ist immer der Heilige Geist, der uns sendet und der auch durch Mitchristen zu uns redet. Er leitet uns in Schwierigkeiten, die nur mit seiner Hilfe überwunden werden können. In ein glückliches Elend ... Theo Hertler ● theo und Carolin Hertler arbeiteten von 1996 bis august 2021 als Gemeindegründer in marbella/ südspanien. sie begleiteten die Gemeinde in die selbstständigkeit und engagierten sich überregional bei missionseinsätzen. nun haben sie eine neue aufgabe im Gemeindebau in torremolinos/ andalusien übernommen. ihre vier Kinder sind zur aus- oder weiterbildung in Deutschland. theo war vor seiner theologischen ausbildung in Bad liebenzell als maschinenschlosser tätig. carolin ist Krankenschwester, besuchte eine Bibelschule und arbeitete ehrenamtlich im Gemeindeaufbau im osten Deutschlands. rundbriefe erwünscht? www.liebenzell.org/hertler-theo-carolin Berufung und Wagnis. Beim Klettersteig während der Osterfreizeit kam jeder an, der das Wagnis einging. Danach war das Leben ein anderes: „Ich habe es gewagt. Und nicht bereut!“

10 darum gehts Bangladesch Von der Familie geprägt Der Alltag der Familie wurde durch das Engagement in der Gemeinde bestimmt. Ein großes Herz und eine offene Tür hatten für Mitas Eltern Priorität. Als im Jahr 1988 eine Flut die Stadt überschwemmte, wurde die Familie zur Auffangstation für Menschen aus der näheren Umgebung, deren Häuser zerstört waren. Die von Herzen kommende Nächstenliebe der Eltern war durch ihren tiefen Glauben geprägt. Daraus erwuchs auch in ihrer Tochter eine Leidenschaft für Gottes Sache und der Wunsch, Menschen zu dienen. Von Gott berufen Wie genau das aussehen würde, wusste sie nicht. Aber eines Abends las sie in ihrer Bibel Matthäus 25,35–40: „Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen. Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet. Ich bin krank gewesen und ihr habt mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen und ihr seid zu mir gekommen. Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dir zu essen gegeben? Oder durstig und haben dir zu trinken gegeben? Wann haben wir dich als Fremden gesehen und haben dich aufgenommen? Oder nackt und haben dich gekleidet? Wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? Und der König wird antworten geprägt, berufen, beauftragt und geleitet nächstenliebe, großzügigkeit und anteilnahme – diese Werte lebten mitas eltern ganz praktisch. ihr vater leitete eine kleine gemeinde in der stadt dinajpur. so waren gottesdienst, kinderstunde, gebetstreffen und kirchenchor wichtige elemente in der kindheit der jungen Bangladescherin. Gemeinsam unterwegs: Mita und Verena

11 missiOn weltweit 1–2/2023 Bangladesch darum gehts und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ Diese Worte berührten das junge Mädchen tief im Herzen. Sie spiegelten die Großzügigkeit ihrer Eltern wider, die den Familienalltag prägte. An diesem Abend erlebte Mita durch diese Bibelverse ihre Berufung, Menschen zu dienen. Bis zum heutigen Tag begleitet dieser Abschnitt sie in ihrer Arbeit als Leiterin des Mädchen-Kinderdorfs in Dinajpur. Wie es dazu kam? Von Gott beauftragt Mita war eine sehr fleißige Schülerin und lernte viel. Ihre Chancen standen gut, dass sie in ferner Zukunft in einen gut bezahlten Beruf einsteigen würde. Doch als nach einem Unfall ihr Vater keine gute ärztliche Behandlung bekam, kam sie ins Nachdenken. Vielleicht sollte sie ihre Leidenschaft für Jesus, den Dienst an Menschen und ihre sehr guten schulischen Leistungen für ein Leben als Ärztin einsetzen? So bewarb sie sich nach ihrem Abitur für das Medizinstudium an der staatlichen Universität. Sie wurde tatsächlich angenommen. Ihr Vater hingegen hatte große Bedenken, sie als einziges christliches Mädchen in ein Studium zu schicken, in dem ansonsten muslimische junge Männer eingeschrieben waren. Er hatte Angst um seine Tochter und verbot dieses Studium. So starb ihre Vision, als Ärztin Menschen zu dienen. Doch Mita gab nicht frustriert auf und hielt an ihrer Berufung fest. Sie studierte eben Betriebswirtschaft an der Universität in Dinajpur. Im letzten Jahr vor dem Abschluss organisierte ihre Schwester, die zum Studium in den USA war, für sie ein Visum. Damit könnte auch Mita dauerhaft im Ausland leben. Doch ihr Herzensanliegen passte nicht zu einem Leben in den Vereinigten Staaten – sie wollte ihren Landsleuten dienen! Genau in der Zeit, als sie ihren Master in BWL abschloss und eine Arbeitsstelle suchte, wurde für das Mädchen-Kinderdorf in Dinajpur eine Leiterin gesucht. Mita bewarb sich und bekam gleich eine Zusage! Von Anfang an konnte sie Gottes Auftrag, Menschen zu dienen, umsetzen. Sie geht in ihrer Arbeit auf und liebt es, in die Mädchen zu investieren. Diese kommen ausnahmslos aus sozial benachteiligten und einkommensschwachen Familien und erleben in ihrem Alltag viel Leid. Durch das Leben im Kinderdorf wird ihnen eine neue Perspektive gegeben. Mita kümmert sich täglich um das leibliche, medizinische und geistliche Wohl der 45 Mädchen. So entstand und besteht bis heute eine tiefe Beziehung zwischen ihnen. Die Berufung der jungen Frau wurde zu ihrem Beruf. Von Gott geleitet Im Lauf der vergangenen Jahre bekam Mita vier besser bezahlte Stellen angeboten. Doch kein Angebot war mit ihrem Herzensanliegen in Einklang zu bringen. Es geht ihr nicht um mehr Geld, sondern darum, der Berufung Gottes in ihrem Leben zu folgen. So leitet sie bis heute den Bereich der Mädchen im Kinderdorf und setzt sich mit viel Liebe, Engagement und Weisheit für ihre Schutzbefohlenen ein. Durch jedes Lächeln der Mädchenwird Mita in ihrem Dienst an Menschen bestärkt. Niemand kann ihr diese Freude nehmen. Sie lebt ihre Berufung. Verena und Benedikt Tschauner ● Benedikt und Verena tschauner studierten „theologie und soziale arbeit im interkulturellen Kontext“ an der ihl. ein verlängertes Praxissemester führte sie nach Bangladesch. es wuchs eine große liebe zu land und leuten, sodass sie anfang 2018 als missionare dorthin zurückkehrten. nach dem sprach- und Kulturtraining arbeiteten sie an einer christlichen schule, in zwei schülerheimen, im Gemeindebezirk und in der tee-arbeit. Jetzt leben sie mit ihren drei Kindern in Dhaka. Zu ihren aufgaben gehört die teamleitung, die Zusammenarbeit mit der Partnerkirche und die Koordination der von der liebenzeller mission geförderten sozialprojekte. rundbriefe erwünscht? www.liebenzell.org/ tschauner im kinderdorf in dinajpur unterstützen wir 45 mädchen und 25 Jungen. sie erhalten eine gute schulausbildung und werden in ihrer persönlichkeit individuell gefördert. viele eltern sind tagelöhner, deren unregelmäßiges einkommen nicht für den lebensunterhalt der Familie ausreicht. das kinderdorf bietet ein sicheres zuhause und eine perspektive für die zukunft. das mitarbeiterteam vermittelt den mädchen und Jungen, dass Jesus christus in ihrem leben eine prägende rolle spielen möchte. mehr infos: www.liebenzell.org/spenden/ patenschaften Fotos: BeneDiKt UnD verena tschaUner Inmitten „ihrer“ Mädchen Mita hält für die Mädchen im Kinderdorf eine Andacht

12 darum gehts samBia Das klingt oft nach etwas Besserem. Nach etwas Heiligerem. Außerdem kann es so viel Druck aufbauen. Wie oft habe ich das schon erlebt: Menschen sehen sich irgendwohin berufen, es wird hoch gepusht und eine kurze Zeit später kommt alles anders, aus welchen Gründen auch immer. Und die Betroffenen zerbrechen fast an der „gescheiterten“ Berufung. MeineemotionaleReaktionaufdiesesWorthängt sicher mit meiner eigenen Geschichte zusammen. Mein Mann und ich haben uns beim Studium auf dem Missionsberg kennengelernt. „Theologie und Soziale Arbeit“ habe ich gewählt, um Menschen zu helfen, denen Ungerechtigkeit widerfährt. Um für die einzustehen, die es selbst nicht können. In erster Linie hatte ich Deutschland im Fokus, aber Ausland war nicht abwegig. Ich hatte meine Bibelschulzeit in Australien nach demAbitur sehr genossen und bin in die Kultur gut reingekommen. Aber Mission? Nein, das konnte ich mir nicht vorstellen. Daran reizte mich rein gar nichts. Und das Bild, das ich von DER Missionarin hatte, hat mich alles andere als angesprochen. Außerdem braucht man weltweit, also auch in Deutschland, Menschen, die Jesus lieb haben. Manuel kam bei einem Kurzzeiteinsatz mit DIGUNA in Kenia zum Glauben und war Feuer und Flamme für die Arbeit. Zurück in Deutschland war es sein Wunsch, wieder ins Ausland zu gehen. Daher kam zunächst sein impact-Einsatz und dann das Studium in Bad Liebenzell. Während Letzterem bekam er immer mehr Freude an der hauptamtlichen Arbeit in Deutschland, und er war offen dafür, dass Gott ihn hier einsetzt. druck von außen Mit diesen Standpunkten haben wir uns kennen- und lieben gelernt. Unsere Zukunft war von Anfang an Thema in unserer Beziehung. Kein einfaches für mich. So wenig Druck Manuel mir in dem Ganzen gemacht hatte, umso mehr kam er von Menschen, die um uns waren und uns nur teilweise kannten. Gerade von Personen, die über Manuels Geschichte im Bild waren, bekam ich unsensible Fragen gestellt wie: „Ach, ihr seid jetzt ein Paar. Und wann geht ihr ins Ausland?“ Oder: „In welches Land fühlt ihr euch denn berufen?“ Ich dachte immer nur: „Ihr habt einfach keine Ahnung. Interessiert euch, was ich über die ganze Sache denke und wofür mein Herz schlägt?“ die erste und wichtigste Berufung ganz ehrlich, ich mag das Wort Berufung nicht. zumindest nicht in dem zusammenhang, in dem es oft gebraucht wird: Berufung in den hauptamtlichen dienst. Berufung in die mission. Berufung ins ausland. Berufung hier- oder dorthin und vielleicht noch lebenslänglich. Am Frühstückstisch wird die finale Entscheidung getroffen: Wir sagen für die Stelle in Sambia zu. Darauf ein Anstoß mit heißer Schokolade Foto: carmen sePt Denn Gott ist treu, durch den ihr berufen seid zur Gemeinschaft seines sohnes Jesus christus, unseres herrn. 1. Korinther 1,9

13 samBia darum gehts missiOn weltweit 1–2/2023 Sicher meinten es die Menschen nicht böse, aber ich empfand ihre Aussagen als verletzend. Manchmal sollten wir einmal öfter den Mund halten und, statt irgendwelche Annahmen zu äußern, lieber echtes Interesse zeigen und nachfragen. Und vorher überlegen, ob einen die Thematik überhaupt etwas angeht. Derartige Aussagen und mein Bild von Missionarinnen machte es uns schwer, ohne Druck gemeinsam zu überlegen und zu beten, wo Gott uns hinstellen will. Manuel war viel entspannter. Wir sprachen oft darüber, was mit vielen Tränen meinerseits einherging. Eines war für uns klar: Wenn wir eine Ehe eingehen, heißt das auch, dass die Frage nach der Zukunft neu gestellt wird, weil es jetzt ein WIR gibt. was wir wissen müssen und was nicht Es folgten Gespräche mit den Zuständigen im Bereich Mission, engen Freunden und der Familie. Ums kurz zu machen: Im März 2015 trafen wir eines Morgens die Entscheidung, die impactLeitung in Sambia anzunehmen. Wir waren nervös gespannt, was auf uns zukommen und wie es vor allemmir im afrikanischen Ausland gehen würde. Doch wir glaubten fest daran, dass Sambia der Ort ist, an den Gott uns jetzt hinstellte. Für wie lange wussten und wissen wir nicht – müssen wir auch nicht. Eine Entdeckung, die ich mit meiner Mitstudentin Jana Kontermann (Grüße nach Berlin!) machte, stärkte mich in dem Prozess und tut es noch immer. Gemeinsamwaren wir auf 1. Korinther 1,9 gestoßen. Wir feierten den Vers, weil er uns die erste und wichtigste Berufung zeigte: die zu Jesus hin, in die Beziehung mit ihm! Das war und bleibt mein Augenöffner. Es geht in erster Linie nicht darum, wo ich bin oder was ich tue, sondern um die Gemeinschaft mit Jesus. Aus dieser Beziehung heraus kann sich dann zeigen, an welchen Ort er einen für eine gewisse Zeit hinstellt. Ein Zitat, das mir immer wieder im Kopf herumschwirrt, geht in die ähnliche Richtung: „God is more interested in the work that he is doing in you than through you“ (Gott interessiert sich mehr für die Arbeit, die er in dir tut als für die, die er durch dich tut). Es geht Gott in erster Linie um mein Herz und was in diesem passiert. Dann erst kommt meine Wirkung nach außen. „es ist nicht falsch, nur weil es schwer ist“ Und nun sitze ich in Sambia auf unserer Terrasse und denke an die vier Jahre, die bereits hinter uns liegen. So viele schöne Erinnerungen, an die ich gerne zurückdenke! Momente zum Lachen und zum Freuen. Aber auch Zeiten, die nicht einfach waren. Zeiten, in denen ich mich einfach unter die Bettdecke verkroch und meinen Tränen freien Lauf ließ. Oft haderte ich mit Gott und stellte ihm viele Fragen. Warum hat er mich mit meiner Persönlichkeit hierhergestellt? Wieso – wenn er uns schon diesen Platz gegeben hat – kann es mir nicht gut gehen und ich aufblühen? Warum ist vieles so ermüdend für mich? Auf viele Fragen habe ich keine Antwort. Aber eines habe ich in diesen Zeiten gelernt. Sarah Keshtkarans Worte treffen mir voll ins Herz: „Es ist nicht falsch, nur weil es schwer ist.“1 Dem ist nichts hinzuzufügen. Versteht mich nicht falsch: Es gibt auch ein „Zu schwer“, unter dem ich zerbrechen würde, und dann ist es unverantwortlich, in den gegebenen Umständen weiterzumachen. Aber in meiner Situation trifft das gerade nicht zu. Ja, es ist nicht immer leicht hier an dem Ort, an dem wir uns von Gott hingestellt sehen. Aber es ist deshalb nicht falsch. Außerdem erinnere ich mich immer wieder an den Vers aus dem Korintherbrief. Und es ist meine Berufung zu Jesus hin, die mir Mut gibt, weiterzumachen. Carmen Sept ● Manuel und Carmen Sept leben seit 2017 in sambia und arbeiten aktuell mit schwerpunkt Jüngerschaft beim Projekt „hilfe zum leben“ in mushili mit. Daneben begleiten sie teilnehmer des Kurzzeitprogramms impact. manuel ist energieelektroniker und hat die liebenzeller mission durch einen einsatz in mikronesien kennengelernt. er absolvierte hier sein B.a.-Gemeindepädagogikstudium. carmen hat theologie/soziale arbeit im interkulturellen Kontext an der internationalen hochschule liebenzell studiert. Die beiden haben zwei Kinder. rundbriefe erwünscht? www.liebenzell.org/sept Links: Nach dem Heimataufenthalt ging es im Juni 2022 zu viert wieder nach Sambia Rechts: Leben teilen, gemeinsam lachen und auch mal abtanzen – das macht mir Freude Foto: manUel sePt Foto: FaBian reinharDt 1 sarah Keshtkaran: weit weg zu mir zurück

14 darum gehts Japan Und weil der Auftraggeber Jesus selbst war, dem nichts unmöglich ist, wollten wir unser Vertrauen auf nichts anderes als auf IHN setzen. Also lernten wir in den ersten beiden Jahren die Sprache. Spätestens hier wurde deutlich: Ohne Jesus und seine Macht ist der obige Auftrag nicht umzusetzen. Selbst wenn man die komplexe Sprache eines Tages perfekt beherrschen sollte (was ein Wunder wäre), wären weitere Wunder nötig, um die Herzen der Menschen zu erreichen. Nur zu deutlich wurde uns unsere Ohnmacht bewusst. Das wiederum forderte uns heraus, SEINER Macht zu vertrauen. Nach dem Vertretungsdienst in Jichiidai folgten Berufungen in die Gemeinde Kamisakunobe, später in die Gemeindegründung in Minamino und schließlich in die jetzige in Tokaichiba. Jedes Mal beschäftigte uns die Frage: Was ist der Wille Gottes? Und so ging den einzelnen Berufungen immer das Gebet mit der Bitte um Leitung und die Bestätigung aus seinem Wort und von Glaubensgeschwistern voraus. was ist Gottes wille? Zurzeit beschäftigt uns die Frage der Berufung auf eine andere Weise. Dieses Mal betrifft es nicht uns, sondern die Gemeinde in Tokaichiba selbst. Seit ihrer Gründung sind zehn Jahre vergangen. In dieser Zeit hat Gott auf wunderbare Weise Menschen in die Gemeinde geführt, durch die Macht seines Wortes ihre Herzen berührt, sie ihrer Sünde überführt und befreit. Aus Dankbarkeit über ihre Errettung und als öffentliches Bekenntnis haben sie sich taufen lassen und sind zu Mitgliedern der Gemeinde geworden. Es muss wohl nicht erwähnt werden, dass diese Zeit geistlich sehr umkämpft war. 2016 ist Yuko Sato als japanische Mitarbeiterin dazugekommen, wofür wir sehr dankbar sind. Ihre Berufung war die Unterstützung der Missionsarbeit hier. mit unsrer macht ist nichts getan … als wir vor 30 Jahren nach Japan ausreisten, waren wir fest überzeugt, von gott in den missionsdienst hier berufen zu sein. „mir ist gegeben alle gewalt im himmel und auf erden. darum gehet hin und macht zu Jüngern alle völker. taufet sie auf den namen des vaters, des sohnes und des heiligen geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe“ – matthäus 28,18–20 war unser arbeitsauftrag. Fotos: thomas BecK Das aktuelle Mitarbeiterteam: Thomas und Irene Beck, Yuko Sato

15 missiOn weltweit 1–2/2023 Japan darum gehts Inzwischen ist die Gemeinde geistlich gefestigt und imstande, einen Pastor zu finanzieren. So ist die Zeit gekommen, diese Arbeit in einheimische Hände zu übergeben und einen Pastor zu berufen. welche werte leiten bei der kandidatensuche? Undwieder einmal stelltenwir uns die Frage, was denn der Wille Gottes sei. Wen sollten wir berufen? Ein Jahr lang wollten wir uns Zeit nehmen, als Gemeinde gemeinsam im Gebet die nächste Phase vorzubereiten. Planend und Schritt für Schritt vorwärtsgehend baten wir Gott, Türen zu schließen, durch die wir nicht gehen sollten. Ein Berufungsausschuss aus Gemeindegliedern bekam die Aufgabe, betend herauszuarbeiten, welche Werte für die Gemeinde die wichtigsten sind und demnach einen Kandidaten zu suchen. Erstaunlich schnell kristallisierten sich zwei heraus: ● Eine klare, jesuszentrierte Wortverkündigung als oberste Priorität ● Der Pastor soll sich zusammen mit der Gemeinde unter die Herrschaft Jesu stellen, der das Haupt der Gemeinde ist (im Hierarchiedenken in Japan nicht selbstverständlich). Bald wurde ein Kandidat gefunden, der dem Ältestenrat und später allen vorgestellt und zum Predigtdienst eingeladen wurde. Die Frage, ob er sich eine Arbeit in der Gemeinde mit ihren oben genannten Werten vorstellen könnte, bejahte er nach kurzer Bedenkzeit. Später folgte auch ein Kennenlerntreffen mit ihm und seiner Ehefrau und eine Fragerunde. wie bereiten wir die Gemeinde vor? Parallel dazu luden wir drei auf diesem Gebiet erfahrene Pastoren zu Vorträgen ein. Sie sollten die Gemeinde auf den Wechsel vom Missionar zum Pastor vorbereiten und für mögliche Problemfelder sensibilisieren. Auf den Punkt gebracht wurde vermittelt: ● Vorgänger und Nachfolger nicht vergleichen! ● Es wird anders! Seid bereit für Veränderungen. ● Habt keine zuhohenErwartungen andenNachfolger/an Menschen, sondern vertraut Gott! Als die Vorbereitungsphase abgeschlossen war, blieb nur noch zu klären, ob die Gemeinde bereit ist, den vorgeschlagenen Kandidaten als ihren Pastor zu berufen. Bei einer geheimen Wahl entschied sich die Gemeinde mit überwältigender Mehrheit für ihn. Und weil Gott diese Tür nicht verschlossen hat, sehen wir das als SEINEN Weg und werden die Berufung, die imMärz 2023 stattfinden soll, vorbereiten – um dann innerhalb eines Jahres die Aufgaben schrittweise zu übergeben. Abschließend möchte ich die Verse aus 1. Korinther 1,26–29 weitergeben, die mich beimThema Berufung immer wieder beschäftigen und nicht loslassen: „Seht doch, Brüder und Schwestern, auf eure Berufung. Nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht viele Vornehme sind berufen. Sondern was töricht ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er die Weisen zuschanden mache; und was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er zuschanden mache, was stark ist; und was gering ist vor der Welt und was verachtet ist, das hat Gott erwählt, was nichts ist, damit er zunichtemache, was etwas ist, auf dass sich kein Mensch vor Gott rühme.“ Irene Beck ● thomas und irene Beck leben seit 1992 in Japan und haben vier, zum teil erwachsene Kinder. nach Gemeindegründungen und Gemeindearbeit in Kamisakunobe und minamino sind sie seit 2012 in tokaichiba im einsatz. thomas leitet daneben die religiöse Körperschaft der liebenzeller mission in Japan. er hat nach dem abitur das theologische seminar der lm besucht, irene war Postbeamtin von Beruf. rundbriefe erwünscht? www.liebenzell.org/beck Im Siedlungsgebiet Tokaichiba, Miho und Niharucho wohnen rund 32 000 Menschen Bild links: Hier ist die Gemeinde zu Hause Gruppenbild nach der Taufe von Frau O., Juli 2022

16 das empFehlen Wir Buchtipps zum thema und neuerscheinungen susan anne mason ein Heim voller Liebe 368 Seiten, 22,– € Brunnen toronto, 1943: Jane linder steckt ihre ganze energie und liebe in ihre arbeit und schenkt heimkindern ein neues zuhause. gleichzeitig hütet sie ein geheimnis, das ihre stelle gefährden könnte. als garrett Wilder die abläufe und Finanzen der children‘s aid society überprüfen soll, hat Jane eine sorge mehr. Jetzt muss sie sich nicht nur mit finanziellen missständen und zurückgewiesenen kindern beschäftigen, sondern auch mit einem charmanten Buchprüfer, der ihr den leitungsposten streitig machen will. dabei möchte Jane doch nur ungeliebten kindern ein heim voller liebe schenken ... Brigitte liebelt im dienst der Hoffnung 352 Seiten, 20,– € eBook: 13,99 € GerthMedien Friederike und theodor Fliedner fanden vor gut 200 Jahren eine stimmige antwort auf die gesellschaftlichen herausforderungen des beginnenden industriezeitalters. mit der erfindung des diakonissenamtes erhielten ledige Frauen eine Berufsausbildung und ein gehalt für ihre arbeit, und sie wurden verheirateten gleichgestellt. Brigitte liebelt zeichnet das leben und Wirken von Friederike Fliedner nach und inspiriert dazu, den herausforderungen von heute mit derselben liebe und demselben glauben zu begegnen, wie Friederike Fliedner damals – dem glauben, der durch die liebe tätig ist Freimut und Joanna haverkamp (hrsg.) Build 288 Seiten, 23,– € eBook: 15,99 € SCM R.Brockhaus dein leben. deine Berufung. ihm zur ehre. – Bist du bereit, mit an gottes haus zu arbeiten? er will dich als kostbares Werkzeug in seiner hand gebrauchen, um seine gemeinde zu bauen, mitten in dieser zeit. Welch eine ehre! gerade heute, wo nichts so bleibt, wie es war, will dieses Buch in dein leben sprechen und dich ausrüsten, um ein leben nach dem herzen gottes zu leben. denn er hat einen genialen plan für dich und diese Welt! in diesem Buch findest du die tools, um dein leben danach auszurichten – ganz persönlich und als teil von gottes Familie. maïmouna Obot Mein Leben für die Hexenkinder 264 Seiten, 18,99 € eBook: 14,99 € SCM Hänssler nie hätte maïmouna Obot gedacht, dass sie eines tages in das herkunftsland ihres vaters reisen würde. doch dann stößt sie auf eine schockierende reportage: in nigeria werden sogenannte hexenkinder gequält und ausgestoßen. sie sind Opfer von geistlicher verblendung, irrlehre, sozialer ungerechtigkeit und einer durch gewalt traumatisierten gesellschaft. Wenig später macht sich die Juristin auf nach nigeria, um diesen kindern zu helfen. ein bewegendes Buch über vier Jahre, in denen gott alles veränderte – im leben der autorin und in dem der „hexenkinder“. tony rinaudo Unsere Bäume der Hoffnung 288 Seiten, 20,– € eBook: 13,99 € SCM Hänssler „lieber gott, bitte mach mich zu deinem Werkzeug, damit ich irgendwie irgendwo etwas verändern kann.“ dieses schlichte gebet richtete tony rinaudo als 12-Jähriger an den schöpfer von himmel und erde. Bis heute motiviert ihn dieser Wunsch bei allem, was er anpackt. tony entdeckte, dass die Wurzeln gerodeter Bäume in Wüstenregionen unterirdisch immer noch leben und wiederbelebt werden können – ein schlüssel für das ende von dürren, Wüstenbildung und hunger. tonys leben erzählt von ökologischem engagement, nachhaltigkeit und klimaschutz, weil gott uns die schöpfung anvertraut hat. John mark comer das ende der rastlosigkeit 288 Seiten, 20,– € eBook: 13,99 € SCM R.Brockhaus rastlosigkeit ist der größte Feind für unser geistliches leben, stellte dallas Willard fest, ein us-amerikanischer christ und schriftsteller. und John mark comer merkt selbstkritisch: „trifft auf mich zu.“ Woran du rastlosigkeit erkennst? an chronischem zeitmangel. an gedankenkarussells, wenn du eigentlich ausruhen willst. an dem penetranten gefühl von leeren emotionalen, geistlichen und körperlichen tanks – trotz input-überfluss. an performance-druck und der überforderung mit Beziehungen im realen leben. trifft das auf dich zu? dann ist dieses Buch für dich! Bestellungen bitte an die Buchhandlung der Liebenzeller Mission im SCM-Shop: liobastraße 8 · 75378 Bad liebenzell · telefon: 07052 17-7163 · Fax: 07052 17-7170 e-mail: kontakt@buchhandlung-liebenzell.de · www.scm-shop.de

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