MISSION weltweit – Ausgaben 2022

20 weiterdenken >> sonderbeitrag zum thema von evi rodemann Evi Rodemann, Jahrgang 1971, lebt im Großraum Hamburg und arbeitet als Theologin und Eventmanagerin. Sie engagiert sich in der internationalen Arbeit der Lausanner Bewegung und der „Mission Commission“ der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA) sowie in ihrem neu gegründeten Verein „LeadNow“. Ihr Schwerpunkt ist die junge Leitergeneration. Mehr: www.evirodemann.com Foto: jochen lengler göttlichen Heilspläne sein, während ich krank im Bett liege. Dass ich ganz frei von Aktionismus bin und mein Vertrauen auf Gottes Versorgung und seine Souveränität krisentauglich wird – das ist eben auch ein Teil dieser guten Pläne Gottes. Und es hilft, mir neu einzugestehen: Mission ist Gottes Ansinnen. Am Ende meiner Zeit in Afrika bat mich einer meiner muslimischen Freunde, mit ihm gemeinsam die Bibel zu lesen. Ich freute mich riesig, aber ganz verstanden habe ich es nicht. Er sagte: „Ich habe dich die ganze Zeit erlebt, auch deine vielen Wochen der Krankheit. Ich habe gesehen, wie dein Gott dich trägt und sich um dich kümmert. Diesen Gott möchte ich kennenlernen!“ Bevor ich ins Flugzeug zurück nach Deutschland stieg, beteten wir zusammen, und er entschied sich, ein Nachfolger Jesu zu werden. Ich bin fast geplatzt vor Freude! Nie hätte ich gedacht, dass Gott mich gebrauchen könnte, als ich mich unfähig und unfertig fühlte – als meine Freude „hinkte“. Entscheide dich für die Freude als Trotzkraft Ich entschied mich als 25-Jährige ganz neu, diesem Gott bedingungslos zu vertrauen und diese Freude als sein Geschenk für mich in meinem Alltag zu integrieren. Ob nun irgendwo in der globalen Mission, an meinem Arbeitsplatz in Hamburg oder indem ich einfach nur für Menschen da bin. Diese geschenkte Freude gibt mir und dir die Trotzkraft, „dennoch“ zu sagen, dranzubleiben und in Menschen zu investieren, die andere vielleicht aufgegeben haben. Denn Freude soll das letzte Wort haben. Selbst wenn ich leiden müsste, wie es Paulus erlebt hat, entscheide ich mich für die Freude. Wir alle kennen bewegende Lebensgeschichten von Menschen, die trotz schwerer Lebenssituationen von einer einzigartigen tiefen Freude erfüllt waren oder sind. Sehr eindrücklich war die Geschichte von Philipp Mickenbecker, der mit nur 23 Jahren im Juni 2021 an Krebs starb. Ein lebensfroher junger Mensch, der bis Zur eigenen Reflektion: l Wie geht es dir gerade auf deiner Freuden-Skala? l Hast du dir Freude nehmen lassen? l An welche Bedingungen knüpfst du deine Freude in Jesus? l Wem könntest du heute eine Freude machen? l Wer wartet gerade auf dein ermutigendes Wort oder darauf, dass du die Wahrheit Gottes über ihrem/seinem Leben aussprichst? zu seinem Tod diese tiefe innere Freude ausstrahlte, gegründet auf die Hoffnung der Ewigkeit. Er hat dadurch Millionen Menschen berührt, mich eingeschlossen. Diese Freude wünsche ich mir, selbst in den Tod hinein. Geschenkte Freude führt immer zum Nächsten Wenn wir mit Gott unterwegs sind und erfahren, wie er zu uns spricht, uns versorgt, uns berührt und heilt, dann erleben wir genau dieses Geschenk und wollen diese Freude Gottes weitergeben. Dann ist unser Herz voll und sprudelt über. Freude ist das „Glückshormon“ Gottes. Es hilft uns, unseren Nächsten zu erzählen, wie unglaublich groß Gott ist. Die Liebe Gottes drängt uns hin zum Nachbarn. Dann ist der Missionsauftrag weniger ein Befehl und eine Agenda, sondern ein Ausdruck unserer Freude. Und Freude führt immer zur Aktion. l Jugendliche lernen Jesus kennen, Buta/Burundi. foto: alexander biskup

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