MISSION weltweit – Ausgaben 2022

MiSSiOn Japan: immer wieder neu buchstabieren Papua-neuguinea: auf zu neuen ufern Bangladesch: eine herausforderung fürs ganze leben www.liebenzell.org Losl ssen Mit Sonderbeitrag von Dr. Ulrich und Kerstin Wendel AUSGABE 1/2 JANUAR/FEBRUAR 2022 a

2 6 9 darum gehts 4 Bangladesch: eine herausforderung fürs ganze Leben Michael und Regine Kestner 6 Sambia: Wenn ein beziehungsmensch loslassen muss Katja Bachmann 8 Deutschland: auf neuen Wegen gott erleben Elisabeth Walter-Fischer 9 Papua-neuguinea: auf zu neuen ufern Naëma und Jamin Masquiren 10 Spanien: scheiden tut weh Theo Hertler 12 Japan: immer wieder neu buchstabieren S. Priscilla Kunz 14 Deutschland: Loslassen und weiterziehen Christoph Scharf editOriaL 3 Loslasser sind Gewinner Johannes Luithle sONderbeitrag zum thema 18 Die Wüste, der Garten und die Schublade: Von der Lebenskunst des Loslassens Dr. Ulrich und Kerstin Wendel LiebeNzeLLer missiON aKtueLL 17 Auswirkungen in ecuador und weltweit 21 Deine Meinung ist gefragt! 26 „tu‘s einfach! Weißt nie, wozu es gut ist!“ 27 Werkzeug, Socken & Gewürze ihL/ita KONKret 24 neue Studierende Das gibt es neues an der iHL PersöNLiches 23 Familiennachrichten 23 missionare unterwegs das erwartet mich Titelbild: Mädchen aus Japan foto: shutterstoCk/Jean sChWeitzer 14 das emPFehLeN Wir 16 buchtipps zum thema und Neuerscheinungen 22 Predigten und Vorträge 22 medien 23 Fernsehsendung zum thema 28 tipps und termine 31 tV-Programm zum thema dieser „missiON WeLtWeit“ 32 Uschi Dehner 31 impressum schwerpunkte Das tun unsere Missionare weltweit: GEMEINDEN GRÜNDEN MENSCHEN DIENEN PARTNERSCHAFT LEBEN MISSION FÖRDERN

missiON weltweit 1–2/2022 17 aKtueLLe iNFOs O im internet: www.liebenzell.org O in der wöchentlichen Gebetsmail: www.liebenzell.org/ gebetsanliegen O in der LM-App „meine mission“: www.liebenzell.org/app sPeNdeN Liebenzeller mission sparkasse Pforzheim calw ibaN: de27 666500850003 3002 34 bic: Pzhsde66XXX die Liebenzeller mission ist als gemeinnützig anerkannt. spenden, schenkungen und Vermächtnisse müssen nicht versteuert werden. „Ob ich einmal missionar werde? die Frage habe ich mir schon oft gestellt. das ist aber eine schwierige entscheidung, schließlich müsste man den ganzen Wohlstand hier an den Nagel hängen.“ Dieses Zitat stammt von mir. Jemand hat es neulich irgendwo gefunden und mir zugeschickt. Als 18-Jähriger wurde ich im Umfeld einer Missionskonferenz von einer Tageszeitung gefragt, wie ich denn zur Mission stünde. Ja, soviel war mir klar: Wer Missionar wird, muss auf manches verzichten. Dabei geht es weniger um die warme Dusche als um die warmen Worte von Menschen, die mich kennen und ohne Worte verstehen. Es geht weniger um den Verzicht auf Spätzle und Bratensoße als darum, dass ich selbst nicht verhungere, wenn ich ständig am Weitergeben bin. Beim „Loslassen“ können alle mitreden. Vor allem unsere Missionarinnen und Missionare. In dieser Ausgabe zeigen sie beides, die Lust und die Last des Loslassens. 34 Jahre nach meinem Zitat bin ich immer noch kein „echter Missionar“, aber immerhin unterwegs, Missionare zu besuchen. Dabei konnte ich kürzlich ein klein wenig einüben, loszulassen. Gleich am ersten Tag nach unserer Ankunft in Ecuador wollten wir in ein Dorf irgendwo im Busch fahren, um einige Hausgruppen zu besuchen und zu stärken. Von den rund 200 Einwohnern in Cazarpampa mitten in der Pampa war allerdings kaum jemand zu Hause, da das Finalspiel der Fussball-Frauenmannschaft ausgetragen wurde. Schade, wir mussten unsere Pläne loslassen. Eine Familie haben wir dann doch noch angetroffen. Unsere einheimischen Mitarbeiter führten mit ihnen einen Glaubenskurs durch und wir beteten füreinander. Mit einer großen Tüte voller Passionsfrüchte aus dem Garten wurden wir verabschiedet. Tagelang habe ich diese Früchte genossen. So gut haben sie noch nie geschmeckt. Sich auf etwas Neues einzulassen, geht nur übers Loslassen. Wer jetzt weiterliest, muss etwas anderes liegenlassen. Die Weiterleser treffen dann irgendwann im Heft auf die markanten Worte: Loslasser sind Gewinner. Dafür muss man nicht unbedingt Missionar in Ecuador, Malawi oder in Papua-Neuguinea sein. Ich wünsche euch beim Lesen großen Gewinn. Und ich weiß, dass ihr auch weiterhin eure Gebete und eure Gaben „loslasst“, um Menschen für Christus zu gewinnen. Im Retter Jesus Christus verbunden, den wir in diesen Tagen feiern, grüßt herzlich vom Missionsberg Pfarrer Johannes Luithle, Direktor Loslasser sind gewinner 3 editorial ? illustration: freepik.Com

4 darum gehts baNgLadesch Bei unseren Kindern und Enkeln haben wir fasziniert gesehen, wie wichtig das Loslassen ist. Beim Laufenlernen halten sie sich zunächst an der Hand der Erwachsenen fest, sie greifen an ein Geländer oder bewegen sich an einem Stuhl entlang – bis sie die ersten Schritte wagen. Es ist ein stetiges Übungsfeld für Eltern und Großeltern, die Kinder zu begleiten, sie zu ermutigen und sie loszulassen. Bei den Kleinen ist es der vertraute Schnuller, von dem man sich verabschieden muss, später das geliebte Spielzeug, dann die zu klein gewordenen Schuhe. Von beliebten Kleidungsstücken trennen sich Kinder wie Jugendliche und Erwachsene ungern. Als Teenager wünschte sich Michael, Flugzeugmechaniker zu werden und den Pilotenschein zu machen, um in einem Missionsland selbst reparieren und fliegen zu können. Diese Idee ließ er los, er wurde Werkzeugmacher. Danach gab er seinen Beruf auf und wagte den Schritt in die theologische Ausbildung und später in die Mission. Gott führte auch Regine auf die Bibelschule, und sie musste die ihr lieb gewordene Arbeit als Erzieherin im Kinderheim loslassen. Loslassen – ein thema in der Mission Häufige Orts- oder Wohnungswechsel sowie mehrere Veränderungen im Arbeits- und Verantwortungsbereich bestimmten unsere vergangenen Jahrzehnte in Bangladesch. Oft haben wir eine bestehende Arbeit aufgegriffen und weitergeführt – dann wiederum liebe Menschen, Aufgaben und Projekte hinter uns gelassen. Dabei hatte Michael eigene Vorstellungen, wie Dinge laufen oder wie mit Einheimischen umgegangen werden sollte. Es hat ihn über die Jahre viel Kraft gekostet, machtlos daneben zu stehen und wenig für Betroffene tun zu können. Das Vertrauen in die Führung der bangladeschischen Kirchenleitung und manchmal im Missionarsteam wurde hart auf die Probe gestellt. Wenn einheimische Mitarbeiter starben und Michael bei der Beerdigung am Grab stand, war er sehr traurig, aber auch wütend und betroffen, wenn er sich daran erinnerte, wie die Vorgesetzten mit ihnen umgegangen waren. Das Loslaseine herausforderung fürs ganze Leben „Loslassen – das Land des Lebens urbar machen“. dieses buch von Karin ackermann hat regine sehr bewegt. unser Leben ist vom Loslassen geprägt. Von klein auf lernen wir es. Wir sind in situationen gestellt, die uns zum Loslassen zwingen oder ermutigen. egal, ob es liebe menschen, umstände, erinnerungen oder schwierige erlebnisse betrifft – wir können sie „nur“ gott anvertrauen. fotos: elke WeissChuh Zum Missionsdienst gehört es, weiter- und vorwärtszugehen – und Menschen und Dinge zurückzulassen. Missionare sind Wegbegleiter auf Zeit.

5 missiON weltweit 1–2/2022 baNgLadesch darum gehts fotos: miChaelkestner sen, Vergeben und Nicht-nachtragend-sein fiel Michael schwer. Doch Gott hatte diese Umstände zugelassen, und Jesus selbst hat Liebe und Vergebung vorgelebt. Karin Ackermann schreibt in ihrem Buch (es ist leider vergriffen) dazu: „Das Gute und das Schlechte, … alles hat einen Anfang und ein Ende. Jede Erfahrung wird durch eine andere abgelöst, ergänzt oder verdrängt. Die positiven Erlebnisse würden wir dabei oft am liebsten ins Unendliche dehnen und müssen sie doch loslassen. Den Schmerz würden wir oft gern schnell verschwinden lassen, gewöhnlich tut er uns den Gefallen nicht. Dem allem müssen wir uns immer wieder stellen.“ Loslassen – ein thema für Missionarseltern Das Thema Loslassen und die Begleitung aus der Ferne beschäftigten uns schon, als wir unsere Kinder in die Hebron-Schule brachten. Diese englische Internatsschule liegt 2000 Kilometer entfernt in Südindien. Wöchentliche Briefe, wenige Telefonate, aber Besuche in den Ferien prägten 14 Jahre unseres Lebens. Wir beide besuchten die Kinder an Ostern und im Herbst in unserem Urlaub. Wir waren dazu einige Tage im Zug durch Indien unterwegs. Unsere drei Töchter und unser Sohn kamen in den großen Ferien im Sommer und an Weihnachten zu uns nach Bangladesch. Meistens holte Regine die Kinder ab und brachte sie wieder zurück in die Schule. Es war herausfordernd und nicht leicht, sie mit nur sieben, neun oder elf Jahren loszulassen und anderen Menschen und Gott anzuvertrauen – in der Hoffnung, dass es für sie und ihre Zukunft das Beste ist. Obwohl nicht immer alles glatt lief, können wir heute dankbar zurückschauen. Dieses positive Erleben half uns auch, als die Kinder ihren Weg in die Ausbildung oder das Studium gingen, ihre Partner fanden und eine eigene Familie gründeten. Loslassen – um neues zu ergreifen und zu begreifen Loslassen ist auch ein Thema für unsere Kinder und unsere Eltern. Immer wieder galt es, sich der Situation zu stellen, sich auf neue Möglichkeiten einzulassen und zu begreifen, dass diese auch gute Seiten haben. So haben unsere Kinder viel auf uns verzichtet, weil sie in Indien und später in Deutschland oder England lebten. Und unsere eigenenElternmusstenvieleJahreaufunsunddie Enkelkinder verzichten. Nun umsorgen sie umso mehr ihre Urenkel und erfreuen sich an ihnen. Sie erleben mehr mit ihnen als wir Großeltern das aus der Ferne oder im Urlaub tun können. Wir müssen auch dann loslassen und können selbst wenig helfen, wenn Eltern oder Schwiegereltern gesundheitlich abbauen, Krankheitszeiten durchleben, schwierige Wegstrecken vor ihnen liegen oder wenn sie in die Ewigkeit abgerufen werden. Wir haben dies mit Michaels Mutter erlebt, die an Demenz erkrankte und sich von Mal zu Mal weniger erinnern konnte. Die Telefonate wurden einsilbiger und kürzer. Wir mussten erklären, wer wir sind – bis dahin, dass es für sie schwer war, uns beim gelegentlichen Besuch wiederzuerkennen. Loslassen – das ist nie abgeschlossen Das Thema Loslassen wird uns weiter beschäftigen, weil Michael bald vor seinem Ruhestand steht. Wir versuchen, die Arbeit in Bangladesch im Laufe des Jahres 2022 gut abzuschließen und die Stafette weiterzugeben. Wir möchten von Paulus lernen, wie er mit Abschied und Zurücklassen umgegangen ist. Er verabschiedete die Gemeinde in Ephesus und befahl sie der Gnade und Fürsorge Gottes an (Apostelgeschichte 20,36ff). Das wollen wir gerne nächstes Jahr in die Tat umsetzen, uns der Herausforderung des Loslassens stellen und uns auf den Ruhestand freuen und einstellen. Michael und Regine Kestner l Michael und regine Kestner leben seit 1985 in Bangladesch. sie engagieren sich in der gemeindearbeit, der außerschulischen theologischen ausbildung (tee), im kinderdorf in khulna und in der teamleitung. Vor ihrer ausbildung am theologischen seminar der liebenzeller mission war michael Werkzeugmacher und regine erzieherin. sie haben vier erwachsene kinder, die in Deutschland und england leben, und zwei enkelinnen. rundbriefe erwünscht? www.liebenzell.org/kestner Es war ein besonderer Moment, bei der Trauung die Hand der Tochter und Braut loszulassen und sie dem Bräutigam und Schwiegersohn für die Zukunft anzuvertrauen. Aus Kindern werden Leute – Familie Kestner im Jahr 1997 und beim Familientreffen 2020.

6 darum gehts sambia Seit unser Hab und Gut in Kisten in einem Keller verstaut ist und wir in Sambia sind, sammle ich Ideen und Artikel, die ich digital speichern kann. Dank vieler Gigabytes habe ich einen ganzen „Materialpool“ auf dem Computer, der mir an einemsambischenVormittag schon sehr nützlich war, als öfter der Strom ausfiel. Ich sammle auch deshalb so gerne, weil ich denke, dass ich dieses kleine nützliche Ding, diesen Artikel, das Zitat, diese Kreatividee noch mal brauchen kann. Der Unterschied zwischen Wünschen und Vermissen Ganz anders ist es, wenn es um Beziehungen und Freundschaften geht: Die kann ich nicht einfach in einem Ordner ablegen und nach Bedarf herausholen. In unseren ersten vier Jahren in Sambia habe ich mir ab und zu gewünscht, dass ich unsere tolle Milchschaum-Maschine mitgenommen hätte. Aber so richtig vermisst habe ich immer Menschen: meine Familie, gute Freunde, einen Spaziergang mit jemandem, der mich durch und durch kennt. Deshalb waren die vergangenen Jahre an der Amano-Schule so herausfordernd für mich. Dort erleben wir immer wieder, wie sambische Kollegen, Mitmissionare oder Schülerinnen und Schüler gehen. Auch wenn eine bestimmte Wechselrate normal ist, erlebe ich es hier verstärkt, dass ein Kommen und Gehen herrscht. So wurden wir in den vier Jahren von „den Neuen“ schon zu „den Erfahrenen“. Wenn ein Beziehungsmensch loslassen muss Von Natur aus bin ich ein Sammler. Ich mag es, wenn alles seinen Platz hat: Ich habe eine Schublade für meine Kreativprojekte, in der Abstellkammer eine Box für technisches Sammelsurium, und alle Ohrringe sind in einem kleinen Schmuckkästchen direkt auf meinem Nachttisch. Ich sammle so gerne, weil Loslassen gar nicht so leicht ist. Schüler und Volontäre an der Amano-Schule in Chingola

7 sambia darum gehts missiON weltweit 1–2/2022 fotos: katJa BaChmann Die Ursachen der häufigen Veränderungen Die meisten haben triftige Gründe, kündigen es rechtzeitig an und gehen nicht aus Frust oder Ärger. Manche ziehen beruflich woanders hin, kommen in Rente oder reisen der Kinder und ihrer Ausbildung zuliebe in das alte Heimatland zurück. Schülerinnen und Schüler müssen mit ihren Eltern umziehen und die Schule wechseln. Manchmal ändert sich ihr Wohnort auch durch einen persönlichen Schicksalsschlag. Vor allem dann, wenn Beziehungen gewachsen sind, fällt mir das Loslassen am schwersten. Ich denke an ein Kollegenehepaar, mit denen wir eng zusammengearbeitet haben. Sie waren für uns wirklich wichtig. Wir hatten den gleichen Herzschlag für die Kinder und Jugendlichen, eine Liebe zu den Sambiern, ein offenes Haus. Sie luden uns zum Essen ein, wir redeten in der Schulpause miteinander, und von ihnen kam ein echtes Interesse, wie es uns als neuen Mitmissionaren geht. Als genau dieses Ehepaar ankündigte, dass sie weiterziehen, war ihre Entscheidung hart zu verkraften. Sie waren uns Missionsneulingen zu echten Freunden geworden, wir konnten viel über das Thema Kultur von ihnen erfahren, gemeinsam lachen und weinen – und nun mussten wir sie loslassen. Wenn man beziehungsmüde wird … Ich erlebe manchmal eine Art „Beziehungsmüdigkeit“ an der Schule. Viele Missionare haben schon so viele Menschen kommen und gehen sehen, dass es irgendwann zu anstrengend wurde, sich innerlich immer wieder auf neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzulassen – vor allem, wenn sie nicht lange bleiben werden. Das Abschiednehmen tut weh, und es ist fast eine Art Selbstschutz, nicht jedes Mal sein Herz zu öffnen, in Freundschaft zu investieren und offen zu sein für die „Neuen“. Und tatsächlich, dadurch erspart man sich einiges an Abschiedsschmerz. … wird man etwas verpassen Aber gleichzeitig verpasst man auch viel: Menschen, mit denen ich ein Stück weit Alltag teilen und entdecken darf, dass es gleiche Leidenschaften, wertvolle Ideen und tiefe Gespräche gibt. Der vermeintliche Selbstschutz macht eigentlich nur einsam. Darum möchte ich, auch wenn es Kraft kostet, immer wieder die Wohnungstür und mein Herz öffnen für das, was genau diese Person zu geben hat. Ich möchte bereit sein, mich einzulassen und mein Gegenüber kennenzulernen. Letztendlich brauchen wir – egal ob in Sambia oder am Heimatort – immer solche Herzensbeziehungen. Herzensoffen leben Wenn es dann wirklich schmerzhaft ist, weil jemand geht, weiß ich doch auch: Ich habe etwas richtig gemacht. Ich habe mich innerlich eingelassen, echte Beziehung ist gewachsen. Und ganz ehrlich: Selbst wenn es immer wieder aufs Neue weh tut, will ich mit genau dieser Herzensoffenheit leben. Ich möchte weiter bunte Gartenfeste mit neuen Kollegen feiern. Volontäre, die auch nur für drei Monate kommen, zu einemAusflug einladen. Einen offenen Tisch und ein offenes Herz haben für die, die es, gerade wenn sie neu sind, am meisten brauchen. Darum mache ich auch dir Mut, offene Augen und offene Herzen zu haben: Wer um dich herum braucht gerade dein Zuhören oder Nachfragen, deine Einladung zum Kaffeetrinken, deine selbst gemachte Erdbeermarmelade oder deine Frage: „Hast du Lust auf einen Spaziergang?“ Vielleicht besonders jemand, der vor Kurzem (auch) etwas loslassen musste: seinen Beruf, die erwachsen gewordenen Kinder, den Ehepartner oder auch ein vertraut gewordenes Haustier. Vielleicht will Jesus genau dich dazu gebrauchen, dass sich jemand, der viel loslassen musste, wieder in seiner neuen Situation zu Hause fühlt. Katja Bachmann l Matthias und Katja Bachmann leben seit august 2017 an der „amano Christian school“ in sambia. ihre aufgaben sind sehr vielseitig: schulleitung, unterricht, Betreuung, seelsorge, Jüngerschaft sowie die arbeit unter kindern und Jugendlichen. katja hat an der evangelistenschule Johanneum in Wuppertal studiert und war Jugendreferentin. matthias arbeitete nach dem studium von geschichte und anglistik als gymnasiallehrer. rundbriefe erwünscht? www.liebenzell.org/bachmann Die Amano-Schule liegt in der bevölkerungsreichen Kupfergürtel-Provinz sambias. der schulbetrieb startete 2004. mittlerweile besuchen 140 mädchen und Jungen den unterricht in der grund-, sekundar- oder Oberstufe. Finanziell besser gestellte eltern zahlen die regulären schulgebühren, die Liebenzeller mission finanziert über Patenschaften Plätze für halb- und Vollwaisen. auch Kinder von in- und ausländischen missionaren oder benachteiligte sambische Kinder erhalten eine umfassende schulbildung. der unterricht erfolgt in englisch und der abschluss ist cambridge-zertifiziert. den schülerinnen und schülern (gut ein drittel lebt im internat der schule) werden christliche Werte vermittelt, und sie werden ermutigt, mit Jesus zu leben und verantwortungsbewusste mitglieder ihrer gesellschaft zu werden. ein permanentes gebetsanliegen sind weitere mitarbeiterinnen und mitarbeiter (hauseltern, Lehrer etc.). Der Tisch ist ein guter Ort, um Augen und Herzen für Menschen zu öffnen.

8 darum gehts deutschLaNd foto: toBias karnstÄDt Leicht fiel mir das nicht, war ich doch sehr verwurzelt. Aber mit diesem größeren Ziel tief im Herzen staunte ich, wie Gott half, loszulassen und auf Neues zuzugehen. Wie Zahnräder fügten sich Wege zusammen, das nahm mir innere Zweifel. Jakob war schon Monate vor mir ausgereist, und an einem kalten, schneereichen Dezembertag nahm ich meine Familie in die Arme und ließ meine vertraute Heimat los. Kürzlich las ich: „Nur was ich mir aneigne, was mir vertraut wird, kann ich loslassen.“ Davon waren die nächsten Jahre geprägt. Es half mir sehr zu wissen, dass Jakob auf der anderen Seite der Erde auf mich wartete. Er hatte eine überaus große Liebe zu Menschen. Das machte es leichter, sich ihnen, ihrer Sprache und Kultur zuzuwenden. Das war unser gemeinsames großes Ziel. In der Anfangszeit kommunizierte man oft nonverbal, aber auch damit konnte man viel sagen. Gott schenkte uns in PNG neue Freunde, neue Glaubensgeschwister und vor allem eigene Kinder. Unsere Aufgaben waren an ganz unterschiedlichen Orten. Dadurch waren die Einsätze geprägt von tiefen Beziehungen und immer wieder vom Loslassen und Weitergehen. Nicht zuletzt mussten wir uns immer wieder von unseren Kindern verabschieden, die viele Jahre Internatsschulen besuchten. Extreme Abschiede hatten wir nach mehreren Katastrophen, zuletzt in Rabaul. Jakob baute mit Helfern ein Gemeindezentrum. Es war gerade fertig, der Garten schön angelegt, als ein Vulkan ausbrach und alles verschüttete. Die Menschen konnten sich rechtzeitig retten, aber viele Gemeindeglieder haben wir nie mehr gesehen, und es gab keine Möglichkeit, mit ihnen in Kontakt zu kommen. „Alles vergehet, Gott aber stehet“, dieser Liedvers tröstete mich. Nach zwei Jahren wartete eine neue Arbeit in Nordostdeutschland auf uns. Wieder tauchten wir in eine uns neue Kultur ein. Vor allem die Einstellung zum christlichen Glauben war sehr gegensätzlich zu dem, was wir in PNG erlebt hatten. Wir waren gekommen, weil jeder das Recht hat, das Evangeliumwenigstens einmal zu hören. Doch es war sehr angefochten. Nach wenigen Jahren starb Jakob. Es war schwer zu ertragen. Jakob war wie eine standfeste Eiche für mich gewesen. Zum Glück hatte ich ein Team. Aber an freien Tagen fühlte ich mich sehr einsam. Gott sorgt Damals brachten mich körperliche Schwachheit und Zweifel an Grenzen. „Wenn ich hier bleiben soll, dann musst du dich um mich kümmern“, betete ich. Ich dachte nicht, dass Gott ziemlich schnell antwortet und Herbert nach Neubrandenburg schickt. Dass man mit 75 Jahren noch so flexibel ist und seine Heimat verlässt, darüber wundere ich mich noch heute. Sehr, sehr vieles ist uns in unserer neuen Heimat Mecklenburg ans Herz gewachsen, und es wird ein Prozess des Abschiednehmens sein. Ich tröste mich mit den Möglichkeiten der digitalen Medien und freue mich, wenn wir hin und wieder Besuch von unseren lieben Freunden von dort bekommen. Gott ist mit ihnen und uns. Gemeinsam möchten wir uns auf die richtige Heimat freuen, wo alles Umherziehen und alles Abschiednehmen ein Ende findet. Es sind herrliche Aussichten! Elisabeth Walter-Fischer l als Jakob mich 1978 fragte, ob ich seine Frau werden und mit ihm nach Papua-Neuguinea ausreisen möchte, wusste er nicht, dass gott mich schon als teenager in dieses Land berufen hatte. es war kein zwang, kein druck da – aber das Wissen, dass ich nicht in meinem kleinen schwarzwalddorf bleiben werde, sondern andere Wege vor mir liegen. Herbert und Elisabeth mit „Chelli“, einer jungen Christin aus Neubrandenburg auf neuen Wegen gott erleben elisabeth Walter-Fischer arbeitete von 2003 bis sommer 2021 in neubrandenburg/mecklenburg und gründete mit dem team der „oase im reitbahnviertel“ eine gemeinde. sie war in erster ehe mit missionar Jakob Walter verheiratet und lebte mit ihm und ihren drei kindern von 1979 bis 2000 in papuaneuguinea (png). Jakob starb 2008 nach schwerer krankheit. elisabeth blieb in neubrandenburg und lernte hier den ebenfalls verwitweten ehrenamtlichen mitarbeiter herbert fischer kennen. Die beiden heirateten 2015 und verbringen nun ihren ruhestand im raum heilbronn.

PaPua-NeuguiNea darum gehts 9 missiON weltweit 1–2/2022 fotos: Jamin unD naËma masQuiren Jamin und naëma Masquiren haben drei kinder und sind von der lm schweiz ausgesandt. seit mai 2021 lernen sie die missionsarbeit in papua-neuguinea, die sprache tok pisin und die kultur kennen. gleichzeitig arbeiten sie bei „shape-life“ in port moresby mit, einem projekt für kinder und Jugendliche aus sozialen Brennpunkten. mit ihrer ausbildung als kleinkind-erzieherin bringt naëma ein großes herz für die arbeit mit kindern mit. Jamin hat neben seinem theologiestudium in einem kinderheim und einer „gassenküche“ für suchtkranke gearbeitet und so wertvolle erfahrungen in der sozialen arbeit gesammelt. rundbriefe erwünscht? www.liebenzell.org/ masquiren Als wir völlig verschwitzt und müde die Treppen zur neuen Wohnung in Port Moresby hinaufstiegen, hatten wir endlich ein lang ersehntes Ziel erreicht. Obwohl der Flug von Zürich bis hierher „nur“ etwa 21 Stunden dauerte, begann die eigentliche Reise schon viel früher. Unsere Wohnung in der Schweiz hatten wir im August 2019 verlassen, fast all unser Hab und Gut verschenkt, Auserlesenes in einem Container nach PNG aufgegeben. Nur das Wichtigste war in Koffern verpackt für unser Kulturtraining in Kanada. Dann kam der erste Abschied von unseren Eltern, liebsten Freunden und Geschwistern. Die Bleibenden hatten es fast noch schwerer als wir Reisenden. Ihnen blieb die hinterlassene Lücke vor Augen, während unsere Tränen schon bald versiegten, weil wir begeistert waren von den vielen neuen Eindrücken. In Kanada blieben wir länger als „nur vorübergehend“. Unsere Kinder machten in der neuen Umgebung einige Entwicklungsphasen durch und erlebten den kanadischen Winter als Teil ihres normalen Lebens. Ihre Erinnerungen an die Schweiz waren verblasst, als der Tag der Rückreise näher rückte. Da die erstmaligen CoronaEinschränkungen die Welt ins Wanken brachten, verzögerte sich die Reise, und recht spontan und verspätet kamen wir zurück in die Schweiz. Zwiespältige Gefühle Wir feierten Wiedersehen mit unseren Liebsten und altbekannten Orten und freuten uns am Wieder-da-sein. Gleichzeitig war es überschattet vom Gedanken, dass der noch größere Weggang immer näher rückt. Das Gefühl der Vertrautheit, der verborgene Abschiedsschmerz im vorübergehenden Willkommen-sein, eine Unsicherheit inmitten des Familienkreises – das alles verstärkte sich umso mehr, als sich durch Corona die Ausreise erneut auf unbekannte Zeit verzögerte. Es war, als ob wir alles loslassen würden. Gut, nicht alles. Einiges blieb: unsere Kinder natürlich, zusammen mit unseren Koffern, bepackt mit den Dingen, die uns wirklich wichtig waren. Nicht, dass wir unsere Familien nicht lieben (das tun wir!) und sie uns nicht wichtig wären. Und den Wert unserer eigenen Kultur kennen wir auch. Doch uns war wichtig, dass Gottes Ruf unser Leben bestimmt. Diesem zu folgen bedeutete für uns, unser Zuhause loszulassen. Was uns also inmitten dieses anhaltenden Loslassens blieb, war das, was uns auch am wichtigsten war: ein Leben, bestimmt von Gottes Ruf. Gerade durch das Loslassen wurde uns das, was uns wirklich wichtig ist, zu dem, was unser Leben wirklich bestimmt. Wenn wir mit Jesus loslassen, was könnte uns da jemals fehlen? Darüber hinaus hat uns Gott gerade in diesem Loslassen reich beschenkt und uns als liebender Vater das gegeben, was wir brauchen: Unsere eigene Familie wurde uns zu einem Zuhause – eines, das wir überall hin mitnehmen können. Jamin und Naëma Masquiren l auf zu neuen ufern stell dir vor, du würdest in den nächsten eineinhalb Jahren sechsmal umziehen und nur aus Koffern und mit ausgeliehenem leben. du würdest immer erst kurz vor der abreise dein nächstes ziel wissen. und alles ohne eine ahnung davon zu haben, wie lange sich das Loslassen und Neuankommen zieht. das war für uns realität – als komplette Familie. Unsere neue erweiterte Familie

10 darum gehts sPaNieN Zunächst einmal weinen alle, als Lazarus stirbt (Johannes 11,33ff). Auch Jesus. Aber warum? Weint er, weil alle weinen? Oder weil scheinbar keiner begriffen hat, dass es für Menschen, die an ihn glauben, keinen definitiven Abschied gibt? 1. „rollt den Stein weg“ Für Jesus wäre es ein Leichtes gewesen, doch andere müssen das für ihn tun, was sie wirklich nicht verstehen. Am Ende siegt die Neugier oder der Gehorsam. „Er stinkt schon“, meint Marta. Sie sieht Jesus sehr skeptisch an. Ähnliche Situationen durchleben Missionare im Ausland. Zunächst kostet es Zeit und Kraft, Kontakte aufzubauen, Freunde zu gewinnen, Trennendes und „kulturelle Steine“ zu beseitigen. Doch am Ende ist der Weg frei, auch wenn unüberbrückbare Dinge „noch etwas riechen“. 2. „Komm heraus, Lazarus!” Jesus hat offensichtlich aufgehört zu weinen. Mit unüberhörbarer Stimme ruft er: „Komm heraus!“GeistlichTotewerdendurch Jesus ans Licht gebracht. Sie haben viele Bindungen, die sie oft zum Stolpern bringen. Nicht viele kommen heraus. Eigentlich nur die, die Jesu Stimme hören. Und wenn man einige Zeit tot war, geht das mit dem Herauskommen oft etwas schleppend. So war es auch bei David, der Jesus durch seine Freundin Ayda kennenlernte. Sie „schleppte ihn ab“ in unsere Gemeinde. Mehrere Mitglieder zweifelten an der Echtheit seines Glaubens. Denn nach wie vor warf er mit starken Ausdrücken um sich, und gerne genoss er ein paar Bierchen auf einmal. Seine Taufe und der Hochzeitstermin waren schon festgelegt, als alle Pläne durch einen schweren Motorradunfall durcheinandergebracht wurden. Über ein Jahr konnte David nicht arbeiten: Krankenhaus, Rehabilitation, am Ende eine weitere Operation. In dieser Zeit wurde sein neuer Glaube geprüft, und er verließ in jeglicher Hinsicht stolpernd „das Grab“. 3. „Löst die Binden und lasst ihn gehen“ Lasst ihn gehen!? Einfach so? Wohin denn? In die Freiheit! Wie Lazarus dürfen wir neu gewonnene Freiheiten genießen, verantwortlich genießen. Jesus will freie Leute ohne Bindungen, auch nicht an eine Institution. Dasmussten auchwir und unsereMitarbeiter lernen, wenn neue Besucher kamen, wir viel Zeit in sie investierten, sie betreuten, besuchten, beriescheiden tut weh stein wegrollen! herauskommen! auswickeln! drei seltsame befehle. Wenn man über die Worte Jesu nachdenkt und sie analysiert, kann man sie ebenso kontrovers wie überraschend deuten. Jesus gibt drei sehr unorthodoxe und unverständliche Weisungen, als er das grab seines Freundes Lazarus besucht. Kinderstunde auf dem Platz vor der Eisdiele David ist ein begeisterter Mitarbeiter in der Kinderstunde geworden. fotos: theo hertler

11 missiON weltweit 1–2/2022 sPaNieN darum gehts tenundschulten.DochnachdemsiezumGlauben gekommenwaren, schien irgendwann eine andere Gemeinde „attraktiver“ zu sein. Wir lernten, Abwanderungswillige gehen zu lassen. Dadurch kamen manche wieder zu uns zurück. Beim Halten-Wollen wäre das nicht der Fall gewesen. Jesus macht lebendig und beruft in die Mitarbeit Nicht Menschen sind es, die durch einen Ruf Tote lebendig werden lassen, sondern Jesus. Wir stehen meistens etwas betreten oder staunend auf der Seite, überrascht von der Gnade Gottes. Es waren viele Gespräche und Besuche dran, die Davids Glauben stärkten und bei uns Verständnis weckten für seine teilweise haarsträubende familiäre Situation. Am Ende heirateten David und Ayda. Sie sind wertvolle Mitarbeiter in der Gemeinde, wenngleich oft „der Geruch der Kulturen“ noch anhaftet. Trotzdem setzen sie ihre Gaben für Jesus ein. Scheiden tut gut? Alles, was wir an Beziehungen aufgebaut haben, was wirklich Kraft und Ausdauer kostete, was zu organisieren war, all das ließen wir zurück: l „Auferstandene“, die noch im Prozess sind, ihre Binden zu lösen l Kinder der Kinderstunde, die wir lieben l Freunde, die mit uns durch dick und dünn gingen l Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die jetzt lernen, Entscheidungen eigenständig zu treffen l Nachbarn und Freunde, mit denen unsere vier Kinder aufwuchsen l Leute, in die viel Zeit investiert wurde, lange Gespräche, Gebete, durchwachte Nächte l „Problemkinder“, die schon zum fünften oder sechsten Mal einen Entzug machen l einen dicken Ordner mit hart umkämpften behördlichen Genehmigungen. Alles bleibt zurück, auch der frisch gestrichene Gemeinderaum. Nach 25 Jahren „geben wir die Gemeinde ab“. Das ist nicht ganz einfach. Wir glauben es selbst kaum, wie schnell die Zeit verging. Vielleicht lag es daran, dass wir uns nie langweilten. Jeder Tag hatte seine Herausforderungen. Eine Gemeinde an einem Ort wie Marbella gleicht einem Flughafen, wo jede Woche neue Leute landen und andere wieder abfliegen. Jetzt sind wir dran, „Adios“ zu sagen und Geschwister und Freunde zurückzulassen. Auch das Land, die Kultur, das Klima und sogar den „Cafe“. Tausende von Menschen haben wir in diesen Jahren kennengelernt. Sie gingen durch die Gemeinde, wir trafen sie bei Musicals und Einsätzen. Tausende Mädchen und Jungen hörten in der Weihnachtszeit das Evangelium an ihren Schulen. Vielen Suchenden konnte geholfen werden. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden uns geschenkt, die wir schulen konnten. Gott half uns, Teams für jeden Bereich zu formen. Die Gemeinde entwickelte eine Eigendynamik, in welcher Jesus Tote aufweckt. Loslassen können ist ein Geschenk Nur durch Loslassen gewinnen wir. Das ist eine stressfreie Zukunftsvision. Ob es sich um die Gemeinde oder unsere Kinder dreht. Nicht-loslassen-Können führt zu Entwicklungsstörungen. Was einerseits kostet, ist andererseits ein Geschenk. Plötzlich sind viele Stressfaktorenwie weggeblasen. Andere übernehmen Verantwortung. Eigentlich ist unsere Aufgabe erfüllt. Die Gemeinde ist gegründet. Jetzt müssen sie selbst laufen lernen. Das wird nicht einfach. Schon Paulus überließ Gemeinden der Gnade Gottes, obwohl er wusste, dass es Schwierigkeiten geben würde. Den Gemeindeältesten von Ephesus sagte er vor seiner Abreise: „Es werden reißende Wölfe zu euch kommen, die die Herde nicht verschonen werden.“ (Apostelgeschichte 20,29) So danken wir für eure Gebete, besonders für unsere Gemeindeältesten Mario, Oscar und das ganze Leitungsteam. Wir sind in Kontakt mit den Verantwortlichen. Die nächste Reise ist bereits geplant, bei der wir uns mit ihnen treffen, um Situationen und Probleme durchzusprechen. Theo Hertler l theo und Carolin Hertler arbeiteten von 1996 bis august 2021 als gemeindegründer in marbella/andalusien. sie begleiteten die gemeinde auf dem Weg in die selbstständigkeit und engagierten sich überregional bei missionseinsätzen. ihre vier kinder sind zur aus- oder Weiterbildung in Deutschland. theo und Carolin sind aktuell im reisedienst unterwegs. theo war vor seiner theologischen ausbildung in Bad liebenzell als maschinenschlosser tätig. Carolin ist krankenschwester, besuchte eine Bibelschule und arbeitete ehrenamtlich im gemeindeaufbau im osten Deutschlands. rundbriefe erwünscht? www.liebenzell.org/ hertler-theo-carolin fotos: theo hertler Abschiedsfest im Park

12 darum gehts Japan Liebgewordenes Es gibt Dinge im Leben, an die man sich gewöhnt hat. Nein, noch mehr: die für einen sehr lieb und wertvoll geworden sind. Sachen, die zum Leben gehören und die man nicht so einfach weggeben kann. Warum eigentlich? Warum hänge ich oft an Materiellem? Sachen Ich sitze in meinem Büro und sortiere Jungscharmaterial aus. Viele Erinnerungen aus meiner früheren Arbeit kommen in mir hoch. Soll ich es doch noch aufbewahren? Nein, es muss weg. Erstens ist es veraltet, und zweitens habe ich gemerkt, dass ich es hier in Japan nicht anwenden kann. Es gibt Menschen, die können gut wegwerfen. Anderen fällt es schwer, sich von Sachen zu trennen. Ich gehöre zu denen in der Mitte. Wie gut, dass ich immer wieder umziehen muss. So lerne ich, Besitz auszusortieren und sogar Erinnerungen und Liebgewordenes loszulassen. Immer wieder neu buchstabieren Oh nein! Ich hätte das Sitzkissen behalten sollen, bis mein neues Sofa kommt! Das wäre praktisch und gemütlich gewesen. Ich rufe schnell meinen Kollegen an, der auf dem Weg zum Sperrmüll ist. Er nimmt nicht ab. Ich schreibe eine kurze Nachricht. Doch sie kam zu spät: Das alte Sofa und die Polster waren schon entsorgt. Wie schade. Dumm gelaufen. Warum habe ich nicht früher daran gedacht. Es hat mich noch eine Weile gereut, dass ich das Sitzkissen nicht behalten habe. Warum eigentlich? Ich hätte es doch später sowieso entsorgt. Warum fällt es mir so schwer, loszulassen? Opfer Eine Freundin meinte einmal: „Umzüge sind eine tolle Gelegenheit, auszumisten und loszulassen. Aber manche Dinge braucht man einfach.“ Das hat mich getröstet. Ja, manche Dinge „braucht man einfach“. Aber viele kann man auch entsorgen. Und von manchem muss man sich trennen. Es ist wie ein Opfer: etwas, das man gibt, auch wenn es nicht leichtfällt. Arbeit Als ich im Herbst 2020 in die Gemeinde Chikusei zurückkam, war ich voller Erwartung und Zuversicht. Ich war gespannt, wie sich die Zusammenarbeit mit Pastor M. gestalten würde. Vor seiner Berufung in die Gemeinde hatte er gesagt, dass er sich auf eine gemeinsame Arbeit mit Missionaren freut. Dann kam die große Enttäuschung. An einem Sonntag im Februar 2021 bat er mich nach dem Gottesdienst um ein Gespräch. Er eröffnete mir, dass er nicht weiter mit mir zusammenarbeiten könne. Es läge nicht an meiner Person. Er wolle der Gemeinde alleine als Pastor vorstehen. Ich war geschockt und wusste nicht, was ich sagen und denken sollte. Am Montag war mein freier Tag. Ich wollte etwas unternehmen, was mir guttut, und das Vorgefallene an Gott abgeben. Onsen (japanisches Thermalbad) – das war genau das Richtige! Ich verbrachte einige Stunden in den verschiedenen Becken. Das warme Wasser tat Leib und Seele gut. Sorgen Aber meine Gedanken drehten sich wie ein Karussell um das Vorgefallene. Ich wollte meine Sorgen an Gott abgeben, aber es ging nicht. Ich verstand nicht, warum ich sie nicht loslassen konnte. Aber dann: Ich wollte mich schon auf den Heimweg machen und sah noch einmal nach draußen. Der Regen hatte aufgehört, die Sonne brach durch das Grau. Ein wunderschöner doppelter Regenbogen stand in den Wolken. Ich setzte mich nochmals in ein Außenbecken und bewunderte die bunte Farbenpracht. Da wusste und spürte ich auf einmal: Gott macht es gut, ER hat alles in seiner Hand, ER ist treu – und ich kann loslassen. Eine halbe Stunde lang stand das Zeichen Gottes am Himmel und ich fühlte mich in seine Liebe eingehüllt. L O A S S Diese Kinder sind die einzigen in der bisherigen Gemeinde in Chikusei. In der neuen Gemeinde gibt es keine. foto: yutaka tomioka

13 missiON weltweit 1–2/2022 JaPaN darum gehts Schwester Priscilla Kunz ist als missionarskind in tokio geboren und arbeitet seit 1995 in Japan, aktuell in der gemeinde in sakuragawa. nach ihrer ausbildung und Berufstätigkeit als ernährungsberaterin in der schweiz besuchte sie die Bibelschule und trat in die schwesternschaft der liebenzeller mission ein. Bis zur ersten ausreise war schwester priscilla im liebenzeller gemeinschaftsverband, Bezirk karlsruhe, tätig. rundbriefe erwünscht? www.liebenzell.org/kunz Umzüge: bisher bin ich 30-mal umgezogen, im schnitt etwa alle zwei Jahre. das liegt auch daran, dass ich missionarskind bin und seit 26 Jahren selbst als missionarin in Japan lebe. da müsste man das Loslassen gelernt haben ... doch man muss es in jeder situation und Lebensphase immer wieder neu lernen. Leute Sachen loszulassen ist eine Sache, aber Leute loszulassen, das ist wirklich nicht leicht. Seit ich in Japan bin, habe ich in vier verschiedenen Gemeinden gearbeitet. Egal, ob ich zwei, vier oder zehn Jahre dort war, ich habe die Menschen lieb gewonnen und sie mich. Sich zu verabschieden war immer mit Trauer verbunden. Ich musste lernen, die Leute loszulassen, sie dem neuen Pastor anzuvertrauen, sie an Gott abzugeben. Es ist mir nie leichtgefallen, aber Jesus und die Gebete von euch Missionsfreunden haben mir dabei geholfen. Sicherheit Endlich hatte ich die Sicherheit, dass Gott es gut macht. ER wird für mich, den Pastor und die Gemeinde sorgen. Eine solche Sicherheit und Zuversicht kann nur ER geben. Inzwischen sind einige Monate vergangen, und nun kann ich erkennen, dass Gott aus dem, was menschlich gesehen nicht gut war, etwas Gutes gemacht hat. Nachdem es klar war, dass ich nicht mehr in Chikusei bleiben kann, war die Frage, wo und wie es für mich weitergeht. Gott ist treu und gut und hat mir einen neuen Platz gegeben. Seit Mitte September darf ich in Sakuragawa zusammen mit Peter und Susanne Schlotz beim Neustart der kleinen Gemeinde am Ort helfen. Wir konnten ein Netzwerk starten, in dem sich die Pastoren und Gemeindeglieder aus vier Nachbargemeinden beim Aufbau mit einbringen. Auch Pastor M. aus Chikusei ist dabei. Für mich ein Wunder! ewigkeit Warum fällt es mir oft so schwer, Materielles, Sorgen, Menschen oder Situationen loszulassen? Ist es deshalb, weil ich zu sehr auf das Irdische, das Diesseitige fixiert bin? Wenn ich mir bewusst mache, dass es mehr gibt als das, was ich sehe und habe, dass es eine Ewigkeit gibt, dann bekommt vieles einen anderen Wert, ein anderes Gewicht! Dazu fällt mir eine Liedstrophe von Marie Schmalenbach ein, die wir früher oft gesungen haben: „Ewigkeit, in die Zeit leuchte hell hinein, dass uns werde klein das Kleine und das Große groß erscheine, sel‘ge Ewigkeit.“ neues Das alte Sofa ist entsorgt. Seit gestern habe ich mein neues, und ich freue mich darüber. Die Gemeinde in Chikusei musste ich loslassen, aber jetzt habe ich eine neue Aufgabe und kann mich mit meinen Gaben in der kleinen Gemeinde in Sakuragawa einbringen. Musstest du schon einmal etwas Liebgewordenes loslassen? Einen Gegenstand, eine Aufgabe, eine Wohnung, liebe Menschen? Das Loslassen ist nicht leicht und muss jedes Mal neu buchstabiert werden. Aber ich habe erlebt, dass Altes loslassen neue Chancen bringt. Gott gibt uns ein Leben lang Gelegenheiten, das Loslassen zu buchstabieren, damit wir neue Erfahrungen mit IHM machen und uns immer mehr auf die Ewigkeit mit IHM freuen können. Schwester Priscilla Kunz l L S E N Oben: Pause beim Umzug mit den fleißigen Helfern Rechts: Peter, Susanne und Priscilla vor der kleinen Kirche in Sakuragawa fotos: susanne unD peter sChlotz

14 darum gehts deutschLaNd Schon während meines Praktikums vor mehr als zwei Jahrzehnten fragten mich Mitarbeiter der Liebenzeller Mission, ob ich mir vorstellen könnte, als Missionar nach Mecklenburg zu gehen. Vielleicht kamen sie auf diesen Gedanken, weil meine Frau Inka aus Vorpommern stammt und ich aus Berlin? Hier wie dort sind Christen eine Minderheit, und im Osten brauchen Menschen Jesus ebenso wie in anderen Teilen Deutschlands und der Welt. Mit Fremdsprachen stand ich auf Kriegsfuß, deshalb hatte ich das Thema Mission innerlich abgeschlossen, obwohl es eigentlich mein Herzenswunsch war, in die Gemeindegründung zu gehen. Dass es trotzdem zu einer Berufung in die Mission kam, war für uns ein Gottesgeschenk. Es war ein spannender Moment, als Inka und ich im November 2001 in die Villa Lioba eingeladen wurden, um mit der Missionsleitung über unsere Zukunft zu sprechen. Einen Tag später bekamen wir Rückmeldung: Wir sollten nach Schwerin in die Arbeit der dortigen Landeskirchlichen Gemeinschaft ausgesandt werden. Es dauerte nicht lange und wir hatten eine Wohnung in der Plattenbausiedlung auf dem Großen Dreesch. Im Sommer 2002 ging es in die Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern. Acht Jahre in Schwerin Ich durfte dort die Jugendallianz leiten, spannende Events wie JesusHouse in einem Freizeitbad in Wismar durchführen, einen Jugendgottesdienst gründen sowie die missionarische Sportarbeit mitgestalten. Reach Meck-Pom, eine missionarische Aktion mit Teenagern, die ich einige Jahre leitete, gab in Neubrandenburg den Startschuss für die heutige „Oase im Reitbahnviertel“. Auch Rückschläge blieben nicht aus: Die im Schweriner Stadtteil Neumühle begonnene Gemeindegründung mussten wir leider nach einem Jahr beenden. Dagegen wuchs der Jugendgottesdienst in der Stadt kontinuierlich, und als Gemeinde konnten wir ein Kindermusical-Projekt in einer Grundschule beginnen. Die missionarische Arbeit in Mecklenburg vollzieht sich in kleinen Schritten. Doch langsam konnten wir Früchte sehen. Weiter gehts an die Ostsee In Bad Doberan an der Ostsee steht das Haus Gottesfrieden. Es war von 1979 bis 2015 das Freizeitheim des Mecklenburgischen Gemeinschaftsverbandes (MGV). 2007 trafen sich viele Politiker zum G8-Gipfel in Heiligendamm, dem „Hausstrand“ von Doberan. Damals sollte das Freizeitheim verkauft werden. Aber dazu kam es nicht. Stattdessen nahmen die Verantwortlichen des MGV Kontakt auf mit der Liebenzeller Mission. Die Folge war, dass wir 2010 nach Bad Doberan gesandt wurden. In Mecklenburg-Vorpommern war ich zu einem Beter geworden. Nun trafen wir uns fast zwei Jahre lang wöchentlich als kleines Mitarbeiterteam inBadDoberanzuGebets-undVisionstreffen.Wir studierten die Bibel und Fachliteratur und entwickelten Gemeinde „auf Papier“. Wir überlegten: Wo wollen wir in zehn Jahren stehen? impulse und ideen Die Willow-Creek-Leitungskongresse wurden für uns zur Pflichtveranstaltung. Sie gabenwertvolle Impulse. Manchmal war es nur ein Satz, der unsere missionarische Arbeit wieder anfeuerte. 2012 war es dieser: „Die Ortsgemeinde ist die Hoffnung für die Welt.“ Also: Unsere Arbeit hat das Ziel, in unserer Stadt Hoffnung vorzuleben. 2014 in Leipzig inspirierte uns die Frage: „Was würde eurer Stadt fehlen, wenn es euch als Gemeinde nicht (mehr) geben würde?“ Also fragten wir nach unserer Relevanz und Kernaufgabe. Wir durften ein motiviertes Mitarbeiterteam und eine Leitungsstruktur aufbauen. Im Frühjahr 2014 stellten wir von 14-tägigen auf wöchentliche Gottesdienste um. Dann begannen wir aufwendige Krippenspiele an den Heiligabenden und jährlich im Herbst Konzerte mit christlichen Musikerinnen und Musikern. Alles mit der Hoffnung, neue Gäste bei uns willkommen zu heißen. Christoph und inka Scharf leben seit sommer 2010 in Bad Doberan an der ostsee und sind in der missionarischen gemeindearbeit tätig. zuvor arbeitete familie scharf in schwerin. Christoph stammt aus Berlin, ist krankenpfleger und hat die ausbildung am theologischen seminar der liebenzeller mission absolviert. inka kommt aus mecklenburg-Vorpommern und ist krankenschwester von Beruf. Die beiden haben fünf, zum teil erwachsene kinder. rundbriefe erwünscht? www.liebenzell.org/scharf Loslassen und weiterziehen der nahende abschied von mecklenburg fällt christoph und inka scharf nicht leicht. zwanzig Jahre haben sie im Norden deutschlands menschen zu Jesus christus eingeladen und in gemeinden gearbeitet. ein rückblick auf ihre stationen. fotos: Christoph sCharf Haus Gottesfrieden

15 mission weltweit 1–2/2022 deutschland darum gehts Angriffe und Auswirkungen Wenn es gut lief, blieben Angriffe des Teufels nicht aus. Es gab manches in diesen Jahren, was sich eine christliche Gemeinde nicht wünscht: Krankheit, Überlastungssyndrome, Ehebruch und in der Corona-Zeit Irrlehre und falsche Propheten, die die Gemeinde spalten und am Wachsen hindern. Vor der Pandemie waren 50 bis 70 Gottesdienstbesucher normal. Rund 30 Prozent sagten von sich, dass sie noch keine Christen sind, sich aber bei uns wohlfühlen. Die Liebenzeller Schwester Hilde Häckel, die bis Herbst 2020 für gut sechs Jahre bei uns im Gemeindeteam war, hat halb Doberan eingeladen, häufig auch zum Mittagessen. Trotz vieler Bemühungen und Ideen, gut durch die Corona-Phase zu kommen, hat sich unsere Gemeindesituation stark verändert. Aktuell haben wir 15 bis 25 Gottesdienstbesucher. Die Arbeit mit Kindern muss komplett neu aufgebaut werden. Wir hoffen, dass wir bis Sommer 2022 den Grundstein für einen Neustart legen können, bevor wir uns verabschieden. Krisenzeiten sind Bewährungszeiten Deshalb halten wir an Jesus und seiner Zusage fest: „Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ Aktuell suchen wir nach einer guten Lösung für unsere Nachfolge. Dafür dürft ihr sehr gerne beten. Nach nun 20 Jahren im Norden verlassen wir Mitte 2022 schweren Herzens nicht nur Bad Doberan und Mecklenburg, sondern auch das Gemeindegründerteam der Liebenzeller Mission. Wir schauen dankbar auf die segensreiche Zeit zurück, in der wir erlebten, wie Menschen zum Glauben kamen und Gemeinden entstanden sind. Wir sind sehr dankbar für alle Unterstützung durch Missionsfreunde, die Liebenzeller Mission und unsere Kolleginnen und Kollegen. Sehr gerne waren wir Teil des Mecklenburgischen Gemeinschaftsverbandes, in dem wir viele neue Freunde fanden. Im August 2022 werde ich als Pastor in meine aussendende Heimatgemeinde nach Berlin-Spandau zurückkehren. Wir freuen uns sehr auf die Rückkehr „nach Hause“ und die Gemeindeaufbauarbeit dort. Mit unseren Erfahrungen wollen wir in Gründungs- und Neubelebungsprozessen im Gemeinschaftswerk Berlin-Brandenburg behilflich sein. Beim Herbstmissionsfest im September 2001 bekam ich bei der Einsegnung Jesaja 41,13 zugesprochen: „Ich bin der HERR, dein Gott, der deine rechte Hand fasst und zu dir spricht: Fürchte dich nicht, ich helfe dir!“ Dieser Bibelvers hat uns in den bisherigen Dienstjahren begleitet und wird uns auch in der künftigen Arbeit tragen und motivieren. Jesus ist unser Helfer und macht keine Fehler! Christoph Scharf l Gemeindefest im Garten, 2017. Alles ist für eine Taufe vorbereitet. Links: Stand auf dem Weihnachtsmarkt, 2018. Beate aus dem Leitungskreis hilft mit.

16 das emPFehLeN Wir buchtipps zum thema und Neuerscheinungen Jill savage empty nest Blues 240 Seiten, 16,99 € eBook: 13,99 € SCM Hänssler die Kinder verlassen das haus, und als mutter schwankst du vielleicht zwischen trauer, Freude und hoffnung. doch mit der erfüllung einer Lebensaufgabe wird auch Platz für Neues geschaffen: zeit für ehe, für Freundschaften, für gott. raum, um zu reflektieren, Wünsche wieder aufleben zu lassen und schritte in eine neue berufung zu wagen. Jill savage berichtet authentisch aus ihrem eigenen Leben, hilft mit kreativen ideen, die neue Lebensphase als chance zu sehen und gibt wertvolle tipps für einen liebevollen umgang mit den Kindern. Kerstin und ulrich Wendel Vom Glück des Loslassens 256 Seiten, 16,99 € eBook: 13,99 € SCM R.Brockhaus Wie oft ist unser alltag geprägt von sorgen, Verletzungen, schwierigen situationen oder zu hohen erwartungen. die gedanken kreisen, das herz ist schwer. Wer kennt das nicht? Kerstin und ulrich Wendel zeigen authentisch und alltagsnah, wie wir lernen können, uns nicht mehr an etwas festzuklammern, was uns beschwert. einfühlsam führen sie uns in die Kunst des Loslassens ein – damit das herz leicht wird und das Leben schwerelos. marie Kresbach mit Priska Lachmann Steh auf, mein Kind, und geh! 192 Seiten, 16,– € eBook: 12,99 € GerthMedien marie ist neun, als in ihrem heimatland ruanda der Völkermord ausbricht. unzählige tutsi verlieren ihr Leben – darunter auch ihre Familie. ihr gelingt die Flucht bis nach deutschland. trotz schwerster traumatisierung kann sie Fuß fassen. doch etwas in ihr bleibt tief verbittert und verwundet. eines tages hört marie wieder die leise stimme gottes. er führt sie ein zweites mal in die Freiheit – dieses mal auch in die innere. diese Lebensgeschichte macht betroffen und lässt staunen über die unfassbare Kraft der Vergebung gottes. seine leise stimme ist lauter als jedes Kriegsgeschrei. tomas sjödin es gibt so viel, was man nicht muss 256 Seiten, 17,99 € eBook: 13,99 € SCM R.Brockhaus der schwedische bestseller-autor und Pastor tomas sjödin hat einen besonderen blick für die kleinen dinge des alltags. dabei entdeckt er viele schätze, die das Leben, den glauben und die Liebe bereichern. er weiß auch, was uns belastet: ansprüche, die wir oder andere uns auferlegen und die uns unter druck setzen. seine befreiende botschaft: es gibt so viel, was man nicht muss! in den 77 kurzen texten entdeckt man: der größte reichtum liegt nicht im haben, sondern im Loslassen. und: „man muss nicht genügen. es genügt, dass man da ist.“ bianka bleier Sellawie 368 Seiten, 19,99 € eBook: 15,99 € SCM Hänssler so ist das Leben: geprägt von höhen und tiefen, vom Loslassen und Finden, von abschieden und neuen träumen. in ihrem neuesten tagebuch erzählt bianka bleier berührend ehrlich von einer zeit voller umbrüche und Neuanfänge. die Kinder sind aus dem haus, ihr mann Werner und sie müssen sich als Paar neu erfinden und beschließen, einen Lebenstraum Wirklichkeit werden zu lassen: das Ladencafé sellawie ist zunächst nur eine wagemutige idee. Wie daraus stück für stück realität wird, ist nicht nur spannend zu lesen, sondern beflügelt auch eigene träume. Jürgen Werth … und immer ist noch Luft nach oben! 192 Seiten, 15,– € eBook: 11,99 € Gütersloher Verlagshaus Leinen los und leben – auch das kann ein motto für das Älterwerden sein. Nicht mehr so angebunden sein, loslassen und freier werden für das Neue, das vor einem liegt. Jürgen Werth versucht sein Älterwerden in genau dieser Weise wahrzunehmen, zu verstehen und zu leben. er erzählt, was er dabei entdeckt. ein heiter-nachdenkliches buch voller inspiration und Lebensklugheit für alle, die die möglichkeiten ihrer späteren Jahre mit wachem sinn und offenem geist entdecken möchten. Bestellungen bitte an die Buchhandlung der Liebenzeller Mission im SCM-Shop: liobastraße 8 · 75378 Bad liebenzell · telefon: 07052 17-7163 · fax: 07052 17-7170 e-mail: kontakt@buchhandlung-liebenzell.de · www.scm-shop.de

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