MISSION weltweit – Ausgaben 2021

13 missiOn weltweit 1–2/2021 BangladesCh darum geht’s Israels wiederzubringen, sondern ich habe dich auch zum Licht der Heiden gemacht, dass du seist mein Heil bis an die Enden der Erde.“ Es handelt sich um Jesus Christus! Wie tröstlich, dass auch er als Mensch Erschöpfung, Kraftlosigkeit und Misserfolg kannte, obwohl er in engster Verbindung mit dem Vater lebte und ständig Zugang zu dieser Kraftquelle hatte! Zwischen Möglichkeiten und Grenzen Auch wir wissen auf der einen Seite um Gottes Möglichkeiten, die für uns da sind. Auf der anderen Seite empfinden wir unsere Grenzen und Erschöpfung. Gerade dann ist es für uns eine Ermutigung und ein Trost, wenn Paulus in 1. Korinther 15,58 erinnert: „Seid fest und unerschütterlich und nehmt immer zu in demWerk des Herrn, denn ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn.“ Zurück zu Lukas 10. Jesus erklärte den zurückgekehrten Jüngern: „Freut euch nicht, dass ihr böse Geister austreiben könnt, sondern freut euch viel mehr, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind.“ Sicher wollte er damit nicht sagen, dass Freude über Erfolg fehl am Platz ist. Aber er will eine demütige Haltung und den Blick auf das lenken, was Bestand hat bei Erfolg und Misserfolg. Auf das, was wir in Jesus sind und haben: Wir sind in Ordnung vor Gott. Uns ist vergeben. Wir gehören zu seiner Familie, sind aufgenommen in sein Volk. Und wir haben eine neue Zukunft, verändertes und ewiges Leben. Darüber freuen wir uns! Regine und Michael Kestner l Michael und Regine kestner leben seit 1985 in Bangladesch. Sie engagieren sich in der Gemeindearbeit, der außerschulischen theologischen Ausbildung (TEE), im Kinderdorf in Khulna und in der Teamleitung. Vor ihrer Ausbildung am Theologischen Seminar der Liebenzeller Mission war Michael Werkzeugmacher und Regine Erzieherin. Sie haben vier erwachsene Kinder, die in Deutschland und England leben, und zwei Enkelinnen. Taufen im Rahmen einer Kirchenkonferenz FoToS: MIcHAEL KESTNER von Kindern und Frauen ein. Andere sind in der Jugendarbeit aktiv, in einer Firma beschäftigt oder treiben Handel mit Blumen, Lebensmitteln, Fischen, Hühnern etc. … und schmerzliche Erfahrungen Doch Freude und Enttäuschung liegen dicht beieinander. So schmerzt es, wenn Ehemalige nichts mehr von Jesus wissen wollen oder in schlechte Gesellschaft geraten. Oder wenn Einzelne sich nicht mehr zur Gemeinde halten und ihre Mitarbeit einstellen. Über die Jahre haben wir uns um manche gekümmert, sind ihnen nachgegangen und haben ermutigt, im Glauben und im Dienst zu bleiben, auch wenn die Umstände für die Betroffenen sehr schwierig waren. Ein deutscher Botschafter sagte einmal zu uns: „Wer in Bangladesch länger arbeiten will, braucht eine hohe Selbstmotivation.“ Und wir denken: Auch eine klare Berufung! Das Leben und Arbeiten wird erschwert durch Streitigkeiten, Uneinigkeit, Machtgehabe, Positionsgerangel und Neid in der Gesellschaft, im Gemeindeverband und in den Projekten. Uns macht auch zu schaffen, dass wir Langzeitmitarbeiter für die Missionsarbeit in Bangladesch verloren haben und dass es nicht leicht ist, neue zu bekommen. Gott nutzt Fehler und irrtümer Erfolg oder Misserfolg lässt sich oft nicht messen und einschätzen. Dietrich Bonhoeffer glaubte, „dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich sind und dass es Gott nicht schwerer ist, mit ihnen fertig zu werden, als mit unseren vermeintlichen Guttaten.“ Gott kann beides zu seinem Wohlgefallen benutzen. Dies ist uns bei allen Misserfolgen ein großer Trost. Auch eine Prophetie Jesajas wurde uns zur Hilfe: „Ich aber dachte, ich arbeitete vergeblich und verzehrte meine Kraft umsonst und unnütz. Doch mein Recht ist bei dem HERRN und mein Lohn bei meinem Gott“ (Jesaja 49,4). Da hat einer alles gegeben, ohne den erwünschten Erfolg zu sehen. Er fühlt sich müde, leer und deprimiert. In Jesaja 49,6 erfahren wir, wen Gott anspricht: „Es ist mir zu wenig, dass du mein Knecht bist, die Stämme Jakobs aufzurichten und die Zerstreuten

RkJQdWJsaXNoZXIy Mzg4OTA=