MISSION weltweit – Ausgaben 2021

FranKreiCh darum geht’s 11 ich Erfolg habe und anfange zu glauben, dass ich vieles ziemlich gut mit meiner eigenen Kraft, meinen eigenen Talenten und meiner eigenen Anstrengung hinbekomme. Wie oft sagt Gott in der Bibel, dass er Demut liebt!4 Lasst uns deshalb Demut lernen. Die Demut, die uns zufrieden macht, auch wenn die Umstände alles andere als zufriedenstellend sind. Wir müssen Erfolg anders definieren In einer Kultur, die so erfolgsversessen ist wie die unsere, müssen Christen Erfolg neu definieren. „Mein Leben ist erfolgreich, wenn ich es mit Gott lebe“, habe ich neulich den Teilnehmern auf einer Freizeit gesagt. Oder: „Erfolg ist, konsequent Gottes Willen zu tun.“5 Es kommt nicht auf die Zahl der Bekehrungen oder der Kirchenbesucher an, sondern auf meine Treue gegenüber Gott. Ja, es wäre so viel einfacher, wenn wir geistliches Leben in Zentimetern oder Celsius messen könnten. Doch unsere Schwäche führt uns tiefer in die Abhängigkeit und ins Vertrauen zu Gott – und beides sollten wir immer mehr lernen. Jesu Weg führte ihn vom Thron in die Krippe, von der Allmacht in die Hilflosigkeit. Er war „Superstar“ und wurde Staatsfeind. Es ist keine Erfolgsgeschichte, sondern eine Geschichte von Verlust, Demütigung und Selbstaufgabe. Aber am Ende steht er auf in Herrlichkeit. Seinen Nachfolgern ist nicht versprochen, dass sie Jesus sofort in seine Herrlichkeit folgen, ohne auch durch Leiden gehen zu müssen!6 Vielleicht führt unser Weg deshalb erst durch Misserfolg, damit wir am Ende sehen, wie Gott besonders diese Zeiten genutzt hat, um sein Reich wachsen zu lassen. Wozu wir aufgerufen sind Jesus hat uns dazu bestimmt, seine Zeugen zu sein – nicht dazu, erfolgreich zu sein.7 Wir können niemanden überzeugen, können keine Herzen verändern, können nicht urteilen über den Seelenzustand eines anderen – nur Gott kann das. Wir können Liebe leben, von Jesus weitererzählen, Gottes Werte und Wahrheit in die Tat umsetzen und für unsere Mitmenschen im Gebet eintreten. Denn es ist die Hilflosigkeit, die uns ins Gebet führt. Das ist, was wir 2020 üben konnten und uns für 2021 vornehmen: dass wir zu Betern werden, die alles von Gott erwarten, weil wir selbst (gerade) so wenig tun können.8 Das wünsche ich mir sehr, dass wir diese Haltung bewahren, selbst dann, wenn wir „Erfolg“ haben! demut macht glücklich Wenn ich mich nicht um meinen eigenen Erfolg drehe, werde ich frei, mich mit anderen und für andere zu freuen. Dann geht es nicht mehr um mich, meine Gemeinde und meinen Erfolg. Ich werde glücklich, wenn es jemand anderem gut geht, wenn das Reich Gottes woanders sichtbar wird und wenn anderen etwas gelingt. Auch das ist definitiv etwas, was ich 2021 mehr lernen möchte! Das neue Jahr ist eine Chance, Erfolg anders zu definieren und uns neu auf den zu verlassen, dessen Pläne nicht über den Haufen geworfen werden. Zu beten, zu vertrauen und uns zu freuen, wenn Gutes geschieht – auch wenn es nicht mein Erfolg ist! Lisa Kimpel l 3 Siehe Philipper 4,11-13: „Ich sage das nicht, weil ich Mangel leide; denn ich habe gelernt, mir genügen zu lassen, wie‘s mir auch geht. Ich kann niedrig sein und kann hoch sein; mir ist alles und jedes vertraut: beides, satt sein und hungern, beides, Überfluss haben und Mangel leiden; ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht.“ 4 Demut macht sorgenfrei, siehe 1. Petrus 5,5–7: „Desgleichen ihr Jüngeren, ordnet euch den Ältesten unter. Alle aber miteinander bekleidet euch mit Demut; denn Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner zeit. Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch. “ 5 Scazzero, P. 2015 The Emotionally Healthy Leader. 6 „Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben christi, da wir ja mit ihm leiden, damit wir auch mit ihm zur Herrlichkeit erhoben werden. Denn ich bin überzeugt, dass dieser zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll.“ (Römer 8,17f.) „Darum werden wir nicht müde; sondern wenn auch unser äußerer Mensch verfällt, so wird doch der innere von Tag zu Tag erneuert. Denn unsre Bedrängnis, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit.“ (2. Korinther 4,16f.) 7 „Aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.“ (Apostelgeschichte 1,8) 8 Jesus spricht: „… getrennt von mir könnt ihr nichts tun.“ (Johannes 15,5) Lisa Kimpel und Björn Dehner bei den Planungen Anfang 2020 … … und kurze Zeit später für alle der Lockdown (hier Nikolai Bolanz). FoTo: NIKoLAI BoLANz FoTo: NIKoLAI BoLANz FoTo: BJÖRN DEHNER In einem Park in Montpellier: andere Möglichkeiten, Kontakte zu pflegen FoTo: cLAUDIA BoLANz

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