MISSION weltweit – Ausgaben 2020

25 mission weltweit 5–6/2020 mit impact erlebt Fotos: sarina renZ Im September 2019 reiste ich zu Familie Wälde nach Wewak an die Nordküste von PapuaNeuguinea (PNG). Meine Haupt­ aufgabe ist das Unterrichten der ältesten Kinder Jireh und Dara. Zusätzlich gehe ich mit Carolin zu Einsätzen ins Frauenge­ fängnis und mit Johannes in einen Kinder­ club in einer illegalen Siedlung der Stadt. Und hier geschah es, dass ich „meinen“ Bibelvers plötzlich so real erlebte. Wie immer holten wir zu Beginn die Kin­ der ab. Sie wohnen in den „Settlements“ zwischen Müllbergen in einfachen Hütten. Oft haben sie schlimme Wunden und – wenn überhaupt – nur wenig Kleider am Leib. Trotzdem kommen wöchentlich zwi­ schen 20 und 60 Kinder, was mich immer sehr freut. Es macht sehr viel Spaß mit ihnen. Auch dieses Mal starteten wir mit gemeinsamen Liedern, hörten eine bibli­ sche Geschichte und machten Spiele. Doch kurz vor Ende brach plötzlich eine Unruhe aus: Ein kleiner Junge hatte im Müll, der überall herumliegt, eine Chlor­ flasche gefunden und daraus getrunken. Schnell brachten wir ihn ins Krankenhaus, um Hilfe zu bekommen. Doch hier in PNG ist der medizinische Standard sehr gering. In Deutschland hätte man vielleicht den impact ist das programm für kurzeinsätze der liebenzeller mission. Jährlich unterstützen rund 100 junge erwachsene die missionarische, soziale und auch praktische arbeit der langzeit-missionare. Mehr Infos und offene Stellen: www.impact-einsatz.de Bild oben: Amy, Sarina, Paula und Dara (von oben) Bild rechts: Beim Programm des Kinderclubs Bild unten: Familie Wälde und ihre tatkräftige impactlerin auf dem Vorbereitungsseminar für mein auslandsjahr sollte ich mir einen bibelvers für den einsatz überlegen. ich wählte sprüche 3,5f: „Verlass dich auf den herrn von ganzem herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke an ihn in allen deinen wegen, so wird er dich recht führen.“ ich hätte nie damit gerechnet, dass er mir so wichtig werden würde! lag allein in Gottes Hand. Nachdem er vie­ le Becher Wasser getrunken hatte, fuhren wir den Jungen und seine Eltern zurück ins Settlement. In den nächsten Tagen beteten wir viel. Wie freuten wir uns, dass der Junge sich komplett erholte und wir ihn in der Woche darauf wieder im Kinderclub sahen! Gott hatte unsere Gebete erhört. Nach dem Vor­ fall hatte ich abends in meinem Zimmer den an der Wand befestigten Bibelvers für mein impactJahr noch einmal gelesen. Ich staunte, wie Gott das „Aussuchen“ gelenkt hatte und dass ich den Vers ganz praktisch erlebte. Das bedeutet nun nicht, dass ich seither keine Probleme mehr damit habe, Jesus zu vertrauen. Mein Auslandsjahr und mein Leben hier sind nicht immer einfach. Mei­ ne Gebete werden auch nicht immer sofort erhört. Es gibt Herausforderungen, mit denen ich konfrontiert bin: Wenn etwas nicht so läuft wie geplant. Wenn einheimi­ sche Mitarbeiter fehlen. Wenn ich frust­ riert bin, weil ich durch die Sprachbarrie­ re nicht so agieren kann, wie ich es gerne würde. Aber durch Erfahrungen wie die mit dem Jungen lerne ich, den Blick bewusst auf Gott zu richten, ihm zu ver­ trauen und ihm das Wirken zu überlassen, wenn ich nichts mehr machen kann. Und dieser Punkt ist in PNG meistens schneller erreicht als in Deutschland. Gott hält alles in der Hand. Das erlebe ich, gerade in Grenzerfahrungen. Sarina Renz An Grenzen kommen und Gott erleben Magen ausgepumpt, hier konnten die Ärz­ te nichts tun. Die einzige Lösung: Er sollte viel trinken, um das Gift aus dem Körper zu spülen. Und dann: abwarten. Während der Junge und auch seine Eltern im Krankenhaus waren, warteten wir im Auto und beteten. Das Leben des Jungen

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