MISSION weltweit – Ausgaben 2020
16 Ich teile ein Blatt aus mit der Überschrift „Uni kat“, darunter ist ein Fragebogen. Man kann angeben „Mein Lieblingsort ist …“ oder „Das will ich unbedingt einmal machen ...“. Den Teens fällt es nicht schwer, die Fragen zu beant worten – bis auf eine. Bei „Das kann ich gut …“ hat niemand eine Antwort notiert. Ich schaue die Teens an, wir kommen darüber ins Gespräch und mein Herz schmerzt. Denn es fallen Sätze wie: „Aber im Vergleich zu Sarah bin ich nicht sportlich.“ Oder: „Leon kann besser präsentie ren als ich.“ Kennen Sie solche Gedanken auch? Ich schon: „Mein Kollege kann besser predigen als ich.“ „Die hat eine bessere Figur als ich.“ Wie gehe ich mit diesen Vergleichen um? Mir hilft es, dass ich mir immer wieder bewusst mache, wer ich in Gottes Augen bin. Sie und ich sind Originale, absolute Unikate, ohne Sie wäre diese Welt är mer! Wir sind wertvoll, weil wir vom größten Designer mit Fantasie, Lie be, Geschick und Leidenschaft gestaltet worden sind. Das ist ein Grund zum Feiern. Ich werde nicht müde, die Stärken und das Potenzial von anderen zu entdecken. Mir bricht es oft das Herz, wie andere Menschen schlecht über sich denken. Und ja, auch ich selbst brauche immer wieder die Ermutigung: Du bist von Jesus geliebt, grenzenlos und bedingungslos! Du bist begabt! Viel zu oft reden wir darüber, was wir im Ver gleich zu anderen nicht können und worin wir nicht gut sind. Ich wünsche mir eine Kultur, in der wir l nicht prahlen, aber ehrlich sagen, was wir können l uns als gegenseitige Ergänzung verstehen l weniger neidisch sind und l unsere Identität in Jesus noch mehr entdecken. Mit Hilfe der Mitarbeiter konnten die Teens im Tauf- und Konfirmandenkurs doch noch notie- ren, was sie gut können: dass sie begabt sind im Ballett, prima Theater spielen können, andere zum Lachen bringen, fit sind im Radsport. Ich staunte am Ende über die Vielfalt der Stärken und bin dankbar für so eine bunte Gruppe. Und ich bin gespannt auf die nächsten Treffen. Jana Kontermann l darum geht’s deutschland Jana kontermann gehört zum team berlin und arbei- tet schwerpunktmäßig mit kindern und teenagern in der „Jungen kirche berlin- treptow“ im osten der stadt. sie liebt es, im athe- istisch geprägten kontext gemeinde zu bauen. nach ihrer ausbildung zur Jugend- und heimerzieherin und der Fachhochschulreife hat Jana an der internatio- nalen hochschule lieben- zell (ihl) „theologie und soziale arbeit im interkultu- rellen kontext“ studiert. Jugendweihe: anstelle der konfirmation feiern die meisten Jugendlichen in berlin die Jugendweihe. mit dieser öffentlichen Feier werden sie in den kreis der erwachsenen aufgenommen. entstan- den ist die Jugendweihe im 19. Jahrhundert als ersatz- und gegenveran- staltung zur kirchlichen konfirmation. ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine werke; das erkennt meine seele. psalm 139,14 das kann ich gut! es ist Freitagnachmittag, das erste treffen vom tauf- und konfirmandenkurs für teens steht an. zusammen mit zwei weiteren mitarbeitern leite ich den kurs. heute in der ersten einheit geht es darum, dass wir uns gegenseitig kennenlernen. AktION! l zünden sie eine wunderkerze an und danken sie gott, dass er sie wunderbar gemacht hat. l ermutigen sie andere in ihrem umfeld, ihre stärken zu entdecken und auszubauen. l starten sie den nächsten hauskreis oder das gebetstreffen mit einer runde, in der sie sich gegenseitig erzählen, welche stärken sie von Jesus bekommen haben. Im Tauf- und Konfirmandenkurs der Jungen Kirchen Berlin-Treptow Foto: Jana kontermann
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