MISSION weltweit – Ausgaben 2020
15 mission weltweit 5–6/2020 chile darum geht’s Auch Christen fällt es schwer, nicht fremdbe stimmt zu leben, sondern so, wie Gott sich das Leben für uns vorgestellt hat. Wie dieses aus sieht, sieht man bei Jesus: Er ist „jemand“. Trotz allen Umständen in seinem Leben auf dieser Erde wusste er das genau, und er hat auch dem entsprechend gehandelt. Sein Start ins Leben war nicht einfach gewesen. Seine Mutter wurde schwanger, als sie noch nicht verheiratet war. Das war damals sehr kritisch. Trotzdem ließ Jesus sich davon nicht bestimmen. Später hatte er die Chance, Ehre und Ruhm zu bekommen – er hätte nur auf das Angebot des Teufels einge hen müssen. Aber er tat es nicht, weil er wuss te, wer er ist – und weil es ihm sein Vater selbst kurz vor dieser Versuchung noch einmal bestätigte. Auch als seine Familie ihn kritisierte, blieb Jesus fest und konsequent und handelte so, wie es seiner Identität als Sohn Got tes entsprach. Er war sich dieser so sicher, dass er ungefragt seinen Jüngern die Füße wusch – eine Aufgabe, die nor malerweise der unbedeutendste Diener des Hauses übernahm. „ProVisión“ möchte dazu beitragen, dass viel mehr chilenische gemeinden missionare aussenden. Jetzt unterstützen im durch- schnitt 100 gemeinden einen missionar. ziel ist es, das Verhältnis auf zehn gemeinden/ein missionar zu erhöhen. deshalb bereitet proVisión junge südamerika- ner auf den kulturübergrei- fenden missionsdienst vor. zum einen gibt es regionale, übergemeindliche schu- lungen in verschiedenen landesteilen. zum anderen wird in der hauptstadt santiago de chile eine berufsbegleitende Vor- bereitung angeboten. der unterricht findet abends und an wochen- enden statt und umfasst mehrere module. etliche missionare konnten bereits vorbereitet und ausgesandt werden. ProVisión bereitet auf den Missionseinsatz vor, hier im Unterricht. Bilder links: Gebetsgemeinschaft Bild unten: Das Team von ProVisión Weshalb wir uns nicht vergleichen müssen Woher hatte Jesus diese starke Identität? Mit Sicherheit aus seiner persönlichen Zeit mit sei nem Vater. Aber wir finden auch Belege, dass der Vater selbst vom Himmel klar und deutlich sagte: „ Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohl- gefallen habe.“ (Matthäus 3,17) Was hilft uns das jetzt bei unserer Neigung zum Vergleichen? Gott sei Dank war sich Jesus so sicher über seine Identität, dass er sogar ans Kreuz ging. Nicht nur das. Er ertrug es am Kreuz, dass der Vater ihn verließ, damit wir Menschen uns nie wieder verloren und ohne Identität füh len müssen. Jesus wurde am Kreuz ein Niemand, damit wir, die niemand waren, durch ihn vor Gott jemand sein können. Wer zu Jesus kommt und ihn am Kreuz trifft, der findet Identität und braucht sich nie wieder mit anderen zu vergleichen – weil er weiß, dass der von Gott verlassene Sohn durch seinen Tod und seine Auferstehung uns zu Kindern Gottes gemacht hat. Das ist genug! Andrés Vergara l Fotos: andrÉs vergara
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