MISSION weltweit – Ausgaben 2020
darum geht’s papua-neuguinea 8 Steckt man in einer Situation, die an Grenzen bringt, kommen Gedanken auf wie: „Aufgeben und alles hinwerfen ist eigentlich gar nicht so schlimm, wie immer gesagt wird. Wo liegt das Problem? Andere machen es ja auch!“ Aber ich bin überzeugt, dass auf dem Aushalten und Durchhalten ein Segen liegen kann. Neh- men wir das Beispiel eines Profisportlers. Er hat den Wettkampf vor sich. Monatelanges Trai- ning liegt hinter ihm. Er ist fit und bereit für das Rennen. Anfangs läuft alles gut, doch nach eini- ger Zeit machen sich die Muskeln bemerkbar. Es ist unangenehm und schmerzhaft. Aber wenn man den Läufer fragen würde: aufgeben wäre keine Option für ihn. Der Preis steht ihm vor Augen und ist zum Greifen nah. Und nur, wenn er durchhält, kann er ihn gewinnen. Ansonsten wäre all das harte Training, die Einschränkun- gen und der Verzicht in den vergangenen Wochen umsonst gewesen. Aufgeben? Niemals! krise in Wewak Wie oft stehen wir in unserem Leben – bei der Arbeit, in der Gemeinde, in der Ehe, in Bezie- hungen oder unserem Dienst – vor der Wahl: weitermachen oder aufgeben? Dieselbe Frage stellten wir uns an unserem Platz. Seit Langem hatten wir in einem der Settlements von Wewak einen „Kids Club“ am Laufen. Er wurde und wird gut besucht, und unsere einhei- mischen Mitarbeiter sind in der Regel motiviert und begeistert bei der Arbeit. Zusammen mit einem der Pastoren unserer Partnerkirche über- legten wir, wie wir als nächsten Schritt die Eltern der Kinder erreichen könnten. Wir entschlossen uns, ein „Church and Commu- nity Mobilisation“-Projekt zu beginnen, bei dem vor allem die lokale Kirchengemeinde im Settle- ment sozial-missionarisch aktiv werden sollte. Wir stellten das geplante Projekt der Gemeinde- leitung vor und diese war ganz begeistert. Bei ihrer nächsten Sitzung wollten sie offiziell darü- ber abstimmen, ob sie als Kirche diese neue Arbeit durchführen würden. Doch Wochen gingen ins Land. Jedes Mal, wenn ich nachfragte, bekam ich nur die Antwort, dass sie noch nicht darüber abgestimmt hätten. Das war eine sehr frustrierende Zeit und mir kamen die ersten Zweifel, ob es so eine gute Idee gewe- sen war, diese Arbeit anzuregen. Als nach drei Johannes und Carolin Wälde leben mit ihren fünf Kin- dern in Wewak. sie arbeiten im sozial-missionarischen projekt „shape life Wewak“, das sich vor allem um Kinder aus sozialen Brennpunkten kümmert. Weitere aufgaben sind die missionarische arbeit im Gefängnis der hafenstadt, die Mitarbeiterschulung und teamleitung. Johannes hat nach dem abitur schreiner gelernt, carolin ist Bauzeichnerin. nach ihrem ersten einsatz als technische Missionare in ambunti/sepik (2007 bis 2010) studierte Johannes theologie und soziale arbeit an der ihl. wer trägt die verantwortung? „da kann man nichts machen, da musst du jetzt halt durch!“ vermutlich hat jeder diesen satz schon einmal gehört. diese aussage ist zwar unter gewissen umständen wahr, aber genau dieses durchhalten kann so unheimlich schwer sein. Die Begeisterung im Kinderclub ist groß!
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