MISSION weltweit – Ausgaben 2020

23 Von links nach rechts: Julian Franz · Kleinglattbach · Industriekaufmann daniel rindlisbacher · spittal an der drau/österreich · Tischler thomas Saueregger · innsbruck/österreich · Bachelor in Geographie katharina krauß · crailsheim · Abitur Jan ruggaber · schömberg/alb · Zerspanungsmechaniker Manuel kugler · schopfloch · Elektroniker für Betriebstechnik Michael Schnebel · linkenheim-hochstetten · Industriekaufmann Joshua Osenberg · lana, südtirol/italien · Abitur Gideon Sturm · maisenbach-zainen · Abitur Moloud kabiri dehkordi · isfahan/iran · Grafikdesignerin Es ist wieder so weit: Seit dem 31. August 2019 leben neben den neuen Studenten an der IHL auch zehn neue ITA-ler auf dem Mis- sionsberg! Egal ob aus dem Iran, Österreich, Südtirol oder Deutschland – auf besondere Art und Weise hat jeder seinen Weg zur ITA gefunden. Alle mit der einen Vision: in die Welt gehen und Menschen das Evangelium predigen. Und eines ist klar: Dass wir hier sein dürfen, haben wir allein Gott zu verdanken. Vor uns liegen drei intensive Studienjahre mit dem Ziel des hauptamtlichen Dienstes für das Reich Gottes. Wir schauen gespannt in die Zukunft und lassen uns überraschen, wie Gott weiterhin Geschichte mit jedem Einzelnen von uns schreiben wird. mehr infos: www.ita-info.de Katharina Krauß neue studenten an der ITa weltmission aKtuell ita KonKret phagie („Menschenfresserei“) undWitwen- verbrennung. Solche inhumanen Praktiken hören in der Regel sofort auf, wenn Men- schen Christen werden. Das halte nicht nur ich für einen Fortschritt, sondern die Men- schen in diesen Kulturen auch. in der ethnologischen Literatur wird das teilweise anders gesehen. dort argumen- tieren viele, dass alle elemente etwa der indianerkulturen, auch die grausamsten, irgendwie sinnvoll sein mussten, weil sie seit Jahrtausenden existierten. Eine absurde Argumentation. Das wäre so, als ob man Gewalt gegen Frauen und den sexuellen Missbrauch von Kindern in unse- ren europäisch-abendländischen Gesell- schaften für erhaltenswert hielte, weil es sie schon immer gab. Aus meiner Sicht ist das eine menschenfeindliche Position. dennoch die Frage: Ginge es vielen kulturen nicht besser, wenn sie nie einem Missionar begegnet wären? Die Frage impliziert, dass nur Missionare Einfluss auf die Kultur haben. Doch indige- ne Gruppen können heute nicht mehr abge- schottet leben – und wollen es auch nicht. Im Regenwald der Zentralafrikanischen Lothar käser , ver- heiratet, zwei Kinder. studium alter und neuer sprachen und Unterrichtstätigkeit an Gymnasien in Deutschland und Frankreich. lehrer an der von liebenzeller Missionaren gegründeten „philadelphia school“ der „evangelical church of chuuk“. ethno- logisch-linguistische Feldforschung im Zusammenhang mit der neuherausgabe des nt und der Übersetzung des at in die chuuk-sprache. Danach studium der ethnologie in Freiburg, promotion und habilitation. studiendirektor an einem Gymnasium, daneben außer- planmäßiger professor an der Uni- versität Freiburg bis 2012 und an der akademie.Welt.Mission in Korntal. Republik habe ich die Bayaka-Pygmäen kennengelernt. Sie sind Jäger und Samm- lerinnen. Ihre Religion kennt eine ganze Reihe aufwendiger Rituale, mit deren Hilfe sie glauben, Tiere in größerer Zahl zu erle- gen. Nun gibt es Firmen der Holzindustrie, die im Lebensraum der Bayaka Sägewerke errichten. Für die Männer ist das eine will- kommene Möglichkeit, Geld zu verdienen. Bei der Arbeit im Sägewerk haben Jagdri- tuale jeden Sinn verloren und werden daher schnell aufgegeben. Das heißt, dass eine Re- ligion in ihren Grundfesten einfach durch eine technische Neuerung wie ein Säge- werk erschüttert werden kann, ohne dass irgendein Missionar tätig geworden wäre. Wird christliche Mission in den Missions- ländern eigentlich auch so negativ gesehen wie in der westlichen Welt? Vielerorts nicht. Ich habe auf meinen Stu- dienreisen viele Menschen getroffen, die durch die Arbeit der Missionen Christen geworden waren. Von ihnen äußerte kei- ner auch nur das geringste Interesse daran, in den vorherigen Zustand zurückkehren zu wollen. Mir klingen immer noch die Wor- te im Ohr, die der Anti-Apartheid-Kämpfer und Friedensnobelpreisträger Nelson Man- dela 1998 gesagt hat: „Ich werde nie genug Worte haben, um Missionaren für das zu danken, was sie getan haben. Ohne Missio- nare wäre ich heute nicht das, was ich bin.“ Wir danken für das Gespräch. Das Interview führte Marcus Mockler. Wir danken dem epd südwest für die Abdruckerlaubnis. Foto: MaloUD KaBiri DehKorDi

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