MISSION weltweit – Ausgaben 2020

13 mission weltweit 9–10/2020 mittlerer osten darum geht’s ich an die Geschichte in 1. Mose 18,1–8 denken. Abraham beherbergt drei Engel mit der größten Umsicht, schlachtet extra, lässt frisches Brot backen und unterhält seinen Besuch. Kurz gesagt: Er gibt sein Bestes für die Gäste. Doch wenn ich die Bibel weiterlese, dann sehe ich, dass es nicht nur zu Abrahams Zeiten der Brauch ist, gastfreundlich zu sein. Auch im Neu- en Testament werden wir aufgefordert, anderen gegenüber Gastfreundschaft zu erweisen. Diese ist also nicht nur eine kulturelle Norm wie zu Zeiten Abrahams oder in der arabischen Welt (in der es übrigens heute noch vorkommt, dass für Gäste Tiere geschlachtet werden). Sie ist auf jeden Fall auch ein biblisches Gebot, das unse- ren Glauben ausmachen sollte. Und es wird noch besser: Durch Großzügigkeit und ein offenes Haus tun wir nicht nur unseren Mitmenschen etwas Gutes – wir ehren Gott da- mit! So kann es laut Hebräer 13,2 sein, dass wir – wie Abraham damals – durch Gastfreundschaft sogar Engel beherbergen, ohne es zu ahnen. Anderen Gutes tun – und damit Jesus selbst In Matthäus 25,31–46 lesen wir ein Gleichnis, durch welches Jesus den Tag des Gerichts Got- tes über die Völker verbildlicht. Diejenigen, die Jesus zu essen und zu trinken gaben, ihn aufnah- men, ihn kleideten und in Krankheit und im Gefängnis besuchten, ernennt er zu „Erben des Reiches“. Natürlich haben diese Menschen die „Gastfreundschaft“, die Jesus hier erwähnt, nicht ihm selbst am eigenen Leibe erwiesen. Aber Jesus macht in Vers 40 deutlich: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ Die Form, wie Gastfreundschaft gepflegt wird, kann bei jedem anders aussehen. Ob ein mehr- gängiges Menü oder Spaghetti, eine vorüberge- hende Bleibe oder vielleicht sogar nur ein Glas Wasser und ein Gebet: Wichtig ist, dass ich bereit bin, meinem Gegenüber Haus und Herz zu öffnen, und dass ich ihm das Beste gebe, was ich momentan in meinen Umständen zu bieten habe. Wenn ich dieses biblische Gebot mit Freu- den befolge, erweise ich nicht nur meinem Ge- genüber Ehre und Liebe, sondern auch Gott. Foto: unsplash.com/hasan almasi U nd der HERR erschien ihm (Abraham) im Hain Mamre, während er an der Tür seines Zeltes saß, als der Tag am heißesten war. Und als er seine Augen aufhob und sah, siehe, da standen drei Männer vor ihm. Und als er sie sah, lief er ihnen entgegen von der Tür seines Zeltes und neigte sich zur Erde und sprach: Herr, hab ich Gnade gefunden vor deinen Augen, so geh nicht an deinem Knecht vorüber. Man soll euch ein wenig Wasser bringen, eure Füße zu waschen, und lasst euch nieder unter dem Baum. Und ich will euch einen Bissen Brot bringen, dass ihr euer Herz labt; danach mögt ihr weiterziehen. Denn darum seid ihr bei eurem Knecht vorübergekommen. Sie sprachen: Tu, wie du gesagt hast. Abraham eilte in das Zelt zu Sara und sprach: Eile und menge drei Maß feines Mehl, knete und backe Brote. Er aber lief zu den Rindern und holte ein zartes, gutes Kalb und gab‘s dem Knechte; der eilte und bereitete es zu. Und er trug Butter und Milch auf und von dem Kalbe, das er zubereitet hatte, und setzte es ihnen vor und blieb stehen vor ihnen unter dem Baum, und sie aßen . Die Autorin lebt mit ihrer Familie in einem arabischen Land. Die meisten Menschen in ihrem Einsatzland haben noch nie das Evangelium gehört. 1. Mose 18,1–8

RkJQdWJsaXNoZXIy NjU1MjUy