MISSION weltweit – Ausgaben 2020

10 darum geht’s malawi Es wäre eine Lüge, wenn wir sagen würden, dass das Leben in Afrika immer leicht ist. Doch als Chikondi (Name geändert) vor nicht allzu lan- ger Zeit dieses Dankeschön an uns weitergab, hat uns das beflügelt und bestärkt, noch mehr in Malawier direkt und persönlich zu investieren. Eines von den vielen Dingen, die wir von unse- ren Freunden hier gelernt haben, ist: Die Arbeit mit und die Investition in Menschen ist mehr als Erfolg und Zahlen. Konkret bedeutet das: Freundschaften leben, Brücken schlagen bei aller Unterschiedlichkeit, einander die Hand rei- chen, füreinander da sein und einander in Liebe und Mitgefühl begegnen. Als wir vor drei Jahren nach Afrika kamen, erlebten wir malawische Gastfreundschaft zum ersten Mal gemeinsam als Ehepaar. Wir erinnern uns noch sehr genau an diesen Moment, als wir alles in Deutschland hinter uns gelassen hatten: Familie, Freunde, Wohnung, Auto und vieles mehr. Das galt es erst einmal zu verarbeiten. Doch als wir in Malawi ankamen und alles Neue auf uns einprasselte, spürten wir auch gleich, dass man das Land nicht ohne Grund das „war- me Herz Afrikas“ nennt. Es fing an bei der Begrü- ßung am Flughafen. Die Koffer wurden für uns vom Laufband genommen – vielleicht hat das Flughafenpersonal gemerkt, dass wir überfor- dert waren mit den acht Gepäckstücken. Dann halfen sie uns sogar, die Koffer bis zum Auto zu bringen. Ähnliches erleben wir oft im Alltag, und wir sind jedes Mal ein wenig beschämt, weil wir das von unserem Heimatland gar nicht ken- nen. Auch seit wir unseren Sohn Finn haben, sind wir immer wieder erstaunt, wie lieb die Malawier ihn haben. Es ist ganz selbstverständ- lich, dass man fragt, wie es ihm geht – selbst wenn wir die jeweilige Person nicht kennen. Sel- ten erlebten wir so freundliche Menschen. Das hat uns sehr geholfen, uns heimisch zu fühlen. Hautnah dran am Leben der Menschen Die ersten drei Monate waren wir in einer Gast- familie untergebracht, um die Kultur und das Leben der Malawier hautnah mitzubekommen. Mann, war das spannend! Morgens um fünf Uhr erst einmal Wasser holen. Mit dem Eimer ab zur Dusche, um sich irgendwie ein wenig zu Sebastian und Cathrin Pfrommer leben seit 2017 in malawi. ihnen liegen kinder und jugendliche am herzen, und sie unterstüt- zen die „evangelical Baptist church“ im jugendbereich. Außerdem leiten sie die einsätze von impact-teams aus deutschland. sebastian ist schreinermeister. nach einem Auslandseinsatz (cathrin in kenia, sebastian in malawi) studierten beide „theologie/soziale Arbeit im interkulturellen kontext“ an der internationalen hoch- schule liebenzell. sie haben einen sohn. geben ist seliger als nehmen „danke für die geniale gemeinschaft, die wir heute hatten. ich weiß gar nicht, wie ich deiner Familie danken soll. ihr seid für mich ein segen. danke für eure Freundlichkeit, ermutigung und gastfreundschaft.“ Mit dem Chief (Häuptling) von Chilonga, einem guten Freund

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