MISSION weltweit – Ausgaben 2020

FranKreich darum geht’s 11 mission weltweit 1–2/2020 Freitagabend. Die Wettervorhersage für Sams- tag ist schlecht. Wegen heftiger Regenfälle ist wohl der Markteinsatz nicht möglich. Beim Frühstück am Samstagmorgen zeigen sich erste schöne Sonnenstrahlen, es regnet nicht. Also wäre es doch gut, auf den Markt zu gehen! Die Kisten und der Tisch werden geholt, der Markt- stand aufgebaut. Es ist bedeckt, aber in mir kommt Freude auf. Zunächst ist es sehr ruhig, und ich nutze die Zeit für Gespräche mit den Standnachbarn. Dann kommt jemand und nimmt den gratis angebotenen Kalender „Die Gute Saat“ für 2020 mit. Beim zweiten Rundgang über den Markt fängt es an zu nieseln. Schnell stellen meine beiden Hel- fer den Bücherstand unter einen schützenden Torbogen. Nach dem Schauer geht es zurück an den alten Platz. Ein Gespräch nach dem anderen ergibt sich. Wir werden auf einen Aperitif einge- laden. Zwei Passantinnen erkundigen sich nach der Gemeinde. Sie kommen am Sonntag tatsächlich zum Gottes- dienst. Wir singen das Lied „Toujours à mes cötés ... tu es merveilleux dans tout ce que tu fais“ (Immer an unserer Seite ... Du bist wunder- bar in dem, wie du handelst). Die Losung des Tages: „Ich will Frieden geben an dieser Stätte, spricht der Herr Zebaoth.“ (Haggai 2,9b) Lied und Losung passen wunderbar zum anschließenden Gespräch: Es stellt sich heraus, dass die ältere Dame in Avranches wohnt und Besuch von ihrer Tochter aus Paris hat. Diese ist Christin und wünscht sich, dass ihre Mutter mit Christen in Verbindung kommt. Ist es nicht ein- zigartig, wie Gott Menschen miteinander ver- netzt und unsere Präsenz auf dem Wochenmarkt genutzt hat? Wir wünschen es uns sehr, dass die Mutter in der Gemeinde den Frieden findet, den Jesus ihr schenken kann! ein Jahr am neuen Platz Seit sieben Jahren bin ich regelmäßig auf dem Markt in Avranches und das wird gut angenom- men. Ein Jahr sind wir nun in unseren neuen Gemeinderäumen. Viele Menschen haben wir schon eingeladen und auch manche schwierige Situation erlebt. Wir tun das, was in Frankreich möglich und geboten ist. So bringen wir uns auch bei den Fei- erlichkeiten zum Volkstrauertag ein, indem wir den geistlichen Teil der Gedenkfeier in Huisnes- sur-Mer mitgestalten. Ein Vorbereitungstreffen mit Verantwortlichen aus Schulen, Bürgermeis- tern und Kriegsveteranen fand in unseren Gemeinderäumen statt. Sie haben sich dafür be- dankt und sich bei uns wohlgefühlt. Wir suchen weiterhin das Beste für unsere Stadt und die Gegend, denn der Herr ermutigt uns dazu. Die Chausey-Inseln sind ein schönes Bild für Tage, an denen wir „Ebbe-Erfahrungen“ machen und dranbleiben müssen, wenn die Umstände schwierig sind und kein sichtbarer Erfolg zu ver- zeichnen ist. An Tagen mit Nieselregen, kaltem Wind und einer gedrückten Stimmung, an denen das Ausharren und Aushalten schwerfällt. „Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“, schreibt Antoine de Saint-Exupéry. Immer wieder erleben wir, wie Jesus im Verborgenen handelt und auf seine Weise Menschen mit sich in Ver- bindung bringt und Umstände zusammenführt. Peter Rapp l Peter und Sigrun rapp haben fünf, zum teil erwach- sene söhne und leben seit 1991 in der normandie. nach dem sprachstudium haben sie zunächst eine Gemeinde in alençon gegründet. seit august 2012 sind sie für die Gemeindearbeit in avran- ches verantwortlich. peter war bis zu seiner ausbildung am theologischen seminar der liebenzeller Mission als polizist tätig, sigrun im ge- hobenen Verwaltungsdienst. die chausey-inseln, 15 Kilometer vor der normannischen Küste gelegen, sind europas größtes archipel. bei Flut sieht man 52 inseln, aber bei ebbe kommen sage und schreibe 365 kleine inseln zum vorschein! erlebt man nur die Flut, bleibt vieles von der wunderbaren landschaft verborgen. Auf den Chausey- Inseln bei Ebbe Foto: BenJaMin rapp Bei Ebbe sieht man mehr Das neue Zuhause der Gemeinde Foto: KlaUs rapp

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