MISSION weltweit – Ausgaben 2017

mission weltweit 5–6/2017 15 mittlerer osten darum geht’s freiwurde, kanner anderenBetroffenenerklären, wie das geschehen und was zu tun ist. Ich erlebe es, dass die Betroffenen auf meinen Rat hören. Wie sieht die Hilfe praktisch aus? Wir bieten in den Sendungen Lebenshilfe und theologische Themen an. Es ist sehr riskant für unsere Zuschauer, mit uns in Verbindung zu treten, und deshalb gibt es nur wenige Mög­ lichkeiten des direkten Kontakts. Doch wir wis­ sen, dass Millionen von Menschen unsere Sen­ dungen sehen. Viele haben Fragen wegen des drogenabhängigen Ehemanns oder Sohns. Sie vertrauen mir, auch wenn ich nicht als Person anwesend bin. Als ich meine Sendereihe begann, sagte ich mir: Du wirst nicht über Drogen reden. Du wirst zu­ erst darüber reden, wer wir Menschen sind, wer Gott ist, wozu wir geschaffen sind und was wir verloren haben. Ich startete also mit der Frage: Wer bin ich? Bin ich ein Mensch? Dazu muss man wissen: Im Iran bist du als Abhängiger in den Augen der anderen kein Mensch! Also ermutige ich meine Zuschauer: „Du bist in Gottes Augen wertvoll und ein Mensch! Aber einer, der in Drogen verwickelt ist.“ Manche rufen mich dann an und sagen: „Wir haben das noch nie gehört. Sind wir wirklich Menschen?“ Ich antworte: „Natürlich bist du immer noch ein Mensch! Und weil ich aus der Drogenab­ hängigkeit komme und mich Jesus da heraus­ geholt hat, kann ich dir sagen: Nichts kann dir helfen, nur Jesus!“ – Ich kenne viele Menschen, die durch seine Hilfe heute nicht mehr abhängig sind. kannst du ein Beispiel geben? Ein junger Mann, nennen wir ihn mal Ali, rief mich an und sagte, dass er Heroin nimmt. Ir­ gendwie hörte er von unseren christlichen Pro­ grammen über Abhängigkeit. Dort wurde ihm Mut gemacht: Jesus kann dir helfen, Jesus kann dich heilen, Jesus kann dich retten. Daraufhin sagte Ali: „Okay, lass es mich versuchen. Mor­ gen werde ich es aufgeben.“ Doch am anderen Tag roch er den Duft von ko­ chendem Essen. Schnell nahm er den Topf mit­ samt dem Tischkocher und verkaufte ihn. Mit dem Geld beschaffte er sich Drogen. Im Iran ist es möglich, in wenigen Minuten an Drogen zu kommen. Als Ali nach Hause kam, waren seine Kinder sehr enttäuscht und seine Frau sagte weinend: „Was bist du nur für ein Mann! Du solltest als Ehemann und Vater verantwortlich handeln, aber du hast unser Essen für deine Drogen ver­ kauft. Was jetzt?“ Das erschütterte Ali so, dass er zu Gott betete, dass er mit seiner Hilfe sein Leben ändern und keine Drogen mehr nehmen wolle. – Von diesem Zeitpunkt an erfuhr er Jesu Hilfe. Heute ist Ali einer der großartigen Men­ schen, die im Iran in persönlichen Gesprächen von Jesus erzählen! Natürlich gibt es auch andere. Sie haben es mit Jesus versucht und der Drang nach der Droge siegte. Auch ihnen mache ich Hoffnung, weil mit Jesu Hilfe die Fessel der Gebundenheit ge­ löst werden kann. Was können wir tun? Betet um Hoffnung für Drogenabhängige im Iran, weil Abhängige hoffnungslos sind. Drogenabhängigkeit ist eine komplizierte Bin­ dung, eine starke Kette muss zerbrochen wer­ den. Betet für Befreiung aus ihrer Gebundenheit und einer Orientierung an Jesus. Betet gegen die Dunkelheit im Leben vieler Menschen im Iran. Paulus Hieber l iraner sind sich ihrer rei- chen geschichte bewusst. sie reicht bis weit in die Zeit des alten testaments zurück. Vor allem in den büchern esra und daniel wird von den persischen regenten kyrus und darius berichtet. im buch esther lesen wir, wie die jüdische Frau des persischen könig Xerxes ihr Volk vor der Vernichtung retten kann. der iran hat heute 82 milli- onen einwohner, davon sind zirka vier millionen drogen- abhängig. davon betroffen sind auch die Familien und damit 20 millionen men- schen im land. in vielen drogenstatistiken rangiert der iran im oberen bereich. so werden nach angaben des büros der Vereinten nationen für drogen- und Verbrechensbekämpfung (unodc) im iran jährlich 450 tonnen opium konsumiert. in dieser perspektivlosen situation haben viele men- schen großen hunger nach der wahrheit und sind offen für ein leben mit Jesus christus. die untergrund- kirche im iran ist weltweit eine der am stärksten wachsenden kirchen. Mithelfen: speNdeNcode 1920-32 mittlerer osten Livesendung mit Miltan Fotos: paulus hieBer, sat-7

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