MISSION weltweit – Ausgaben 2015

15 missiON weltweit 5–6/2015 DEutsCHLAND DArum GEHt’s Nikolai („Nick“) und Claudia Bolanz leben in Neubranden- burg (mecklenburg-Vorpom- mern). Nick leitet seit 2011 in einem Plattenbaugebiet die „Oase im reitbahnviertel“, ein sozial-missionarisches Gemeindegründungsprojekt. Er studierte theologie am theologischen seminar der Liebenzeller mission. Claudia ist Diplom-Betriebswirtin und Diplom-Handelslehrerin. seit der Geburt ihres sohnes Luca im November 2014 unter- stützt sie Nick „vollzeitlich“ in der Oase. Nick war sprachlos! Für uns war das schlagartig die Bestätigung, dass Gott möchte, dass wir die­ ses Gebäude kaufen sollten. Manuelas Prophetie von damals war also absolut richtig und ergab Sinn! Der Heilige Geist sorgt für Wunder Im Januar durften wir nach einem langen Kauf und Renovierungsprozess endlich die Einwei­ hung unseres neuen Gebäudes feiern. Darin wirkt der Heilige Geist inzwischen spürbar, wenn auch manche OaseBesucher interessan­ te Vorstellungen von diesem ha­ ben. Eine junge Frau verglich den Heiligen Geist einmal „aus dem Bauch heraus“ mit dem weißbärti­ gen „Gandalf“ aus Herr der Ringe. Eine andere Frau sprach von „un­ nahbar“. Matze, ein Jugendlicher, meinte: „Der Heilige Geist ist der, der für Wunder sorgt.“ Und Wun- der dürfen wir inzwischen selbst miterleben! An jedem Tag sind wir wieder neu gespannt, was bei uns in der Oase passiert. „Ladies 34“ ist eine Frauengruppe, die vor zwei Jahren aus einem Glaubenskurs heraus entstan­ den ist. Besonders diese Frauen begeben sich zurzeit immer wieder neu auf „Entdeckungs­ tour“ und haben durch den Heiligen Geist ge­ wirkte Erlebnisse mit Gott. Kürzlich ging es bei den Ladies um das Thema „Heilung“, weshalb wir zusammen Jakobus 5,16 in der Bibel lasen: „… bekennt einander eure Sünden und betet für- einander, damit ihr geheilt werdet. Das Gebet eines Menschen, der sich nach Gottes Willen richtet, ist wirkungsvoll und bringt viel zustande.“ Die Frauen waren daraufhin total motiviert und wollten dies sofort selbst anwenden. Sie fragten ein­ ander, wer die meisten Medikamente nehmen müsse. Maria war mit acht Tabletten pro Tag die Spitzenreiterin. So beschlossen sie, dass sie die erste „Kandidatin“ für das Heilungsgebet sein sollte. Sie setzte sich also auf einen Stuhl, die anderen Ladies standen um den Stuhl her­ um und legten ihr die Hände auf. Wir fragten Maria, welche von ihren vielen Krankheiten ihr am lästigsten ist. Und so beteten wir – ihrem Wunsch gemäß – um Heilung für ihren Rücken. Völlig vorbehaltlos glauben Mir gefällt bei „meinen“ Ladies, dass sie einen Glauben haben wie die Kinder: Sie freuen sich jedes Mal total darauf, Neues in der Bibel zu lesen und das dann gleich auszuprobieren. Vollkom­ men vorbehaltlos glauben sie an das geschriebene Wort und handeln danach – neugierig wie Kinder. Gott belohnte an diesem Abend die Entdeckerfreude der Ladies, indem er Maria tatsäch­ lich vollkommen von ihren Rü­ ckenschmerzen heilte. Sie konn­ te unmittelbar nach dem Gebet mit ihren Fingerspitzen ihre Füße berühren, was ihr zuvor nicht möglich war. Maria tanzte durch die Gegend, rief die ganze Zeit „Hallelu­ ja, ich bin geheilt!“ und konnte es selbst kaum fassen. Sie wurde durch das Gebet vom Heili­ gen Geist so stark berührt, dass sie auch noch elf Tage später bei unserem OaseFrühstück vor etwa 25 Besuchern, größtenteils Atheisten, er­ zählte, dass Gott sie geheilt hat. Jeder bekam es zu hören, egal ob er wollte oder nicht. Ma­ ria wurde zu einem lebendigen Zeugnis für das, was bei Gott möglich ist – und das über unseren Verstand hinausreicht. Der Heilige Geist ist am Werk Am Beispiel von Manuela und Maria wird für mich ersichtlich, wie stark Gott durch den Hei­ ligen Geist Menschen, die Neulinge im Glauben sind, zunächst berühren und unmittelbar da­ nach sofort gebrauchen kann, um sein Reich auf Erden weiter zu bauen. Wir erleben unendlich dankbar mit, dass die Oase im Reitbahnviertel ein kleiner Teil davon sein darf. Von den vielen Menschen, die bei uns ein und ausgehen, sind noch immer die wenigsten gläubig. Allerdings berührt Gott durch den Heiligen Geist unsere Besucher spürbar. Viele können es nicht in Wor­ te fassen, was in der Oase anders ist als in manch anderen „Bürgertreffs“, die es hier in Neubran- denburg gibt. Wir sind uns sicher, dass sie das Wirken des Heiligen Geistes wahrnehmen, der in der Oase auf Hochtouren am Werk ist. Und wir beten dafür, dass viele ein Wunder (mit) erleben dürfen und bereit werden, sich heraus aus Atheismus und Konfessionslosigkeit auf den abenteuerlichen Weg des Glaubens einzulassen. Claudia Bolanz l Wir würden hier ohne das Wirken des Heiligen geistes, der menschen eben gerade nicht nur auf der Verstandesebene berührt, auf granit beißen. „Oase im Reitbahnviertel“: Das sozial-missionarische Gemeindegründungsprojekt in Neubrandenburg begann im Jahr 2006 unter der Leitung von Jakob und Eli- sabeth walter. Nach Jakobs tod trat Nikolai Bolanz 2011 seine Nachfolge an. Viele der Kinder und Jugendlichen im reitbahnviertel wachsen unterhalb der Armutsgren- ze auf. Gewalt, Drogen und Alkohol sind keine selten- heit. Viele sind im Atheismus aufgewachsen, deshalb ge- hören nur noch wenige einer Kirche an. in der Oase wird den menschen soziale (Le- bens-)Hilfe angeboten und vorgelebt, wie eine lebendi- ge Beziehung zu Gott dem Leben sinn und Hoffnung geben kann. wenn dadurch Gemeinde entsteht, sind wir unserem Ziel ein stück nä- her gekommen: einen Ort im reitbahnviertel anzubieten, an dem man Gott lebensver- ändernd erfahren kann. Bei der Einweihungsfeier der „Oase“ Fotos: nikoLai UnD CLaUDia BoLanZ

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