MISSION weltweit – Ausgaben 2015

11 JAPAN DArum GEHt’s missiON weltweit 5–6/2015 Bar Mizwa: Jüdische Jungen werden mit 13 Jahren religiös mündig, mädchen mit zwölf. Als Bar mizwa (bei Jungen) bzw. Bat mizwa (bei mäd- chen) werden der status, der tag und die Feier bezeichnet. Quelle: wikipedia Der Heilige Geist und die Kirche in Japan: Vor jedem Gottesdienst in Japan setzen sich der Prediger und das Gemeindeglied, das durch den Gottesdienst führt, zusammen, um miteinander zu beten. Dabei wird immer wieder folgende Formu- lierung gebraucht: „Bitte salbe ihn/sie mit dem öl des Heiligen Geistes.“ ich musste dabei immer wieder an die Berufung Davids im Alten testament denken: David wurde von samuel mit öl gesalbt, um König zu werden. Auch Priester und Propheten wurden mit öl gesalbt und zum Dienst eingesetzt. Durch diese Formulierung haben mir die japanischen Christen etwas wichtiges deutlich gemacht: Der Heilige Geist beruft uns, in Königswürde ein Priester- und Prophe- tenamt für diese welt zu übernehmen. in der Kraft des Heiligen Geistes können wir, als Kinder des Höchsten, den menschen die Versöhnung mit Gott zusprechen – wie Priester. Er befähigt uns auch, menschen in ihrer si- tuation das wort Gottes klar und deutlich weiterzugeben – wie Propheten. Auch und gerade dann, wenn es unbe- quem ist. Es ist gut, wenn wir dieses Gebet der japani- schen Christen zu unserem eigenen machen. ist sicher: Das, was der Geist Gottes anfängt, bringt er auch zu Ende. Paulus schreibt in Philipper 1,6: „Der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird es auch vollenden bis zum Tag Christi.“ Zachäus auf dem Baum Dass der Heilige Geist „dran bleibt“, haben wir auch bei Ehepaar Sato erlebt. Ihr Sohn kam mit 20 Jahren zum Glauben. Er brachte immer wie­ der eine Bibel mit und erzählte seinen Eltern von Jesus. Der Vater begann, intensiv die Bibel zu lesen und verstand die Geschichten immer besser. Auf die Frage, ob er nicht Christ werden wolle, sagte er: „Ich bin wie Zachäus, Jesus ruft mich vom Baum herunter. Aber ich bleibe oben sitzen!“ So ging das über Jahrzehnte hinweg. Es wurde viel für Ehepaar Sato gebetet, und viele haben mit ihnen gesprochen. Aber „Zachäus“ blieb auf dem Baum sitzen. Die letzte Chance Im Juni 2011 wurde Herr Sato schwer krank. Eine Krankheit, von der er sich nie wieder er­ holte. Einige Tage vor seinem Tod bat uns seine Familie, dass wir kommen sollten. So standen wir an seinem Bett im Krankenhaus. Ich las ihm noch einmal einschlägige Stellen aus der Bibel vor. Dann fragten wir ihn, ob er nicht sein Leben Jesus anvertrauen möchte. Da er nicht mehr re­ den konnte, hob der 85Jährige nur die Hände und klatschte. Daraufhin konnte er in Frieden sterben. Es war der Geist Gottes, der den Zachäus dann doch noch vom Baum holte! Darf ich mich vorstellen? Frau Sato hatte mit angesehen, wie ihr Mann nach so langer Zeit den Frieden finden konnte, den Jesus gibt. Sie entschied sich, nun in die Ge­ meinde zu kommen. Nach etwa einem Jahr woll­ te sie dann auch getauft werden. Für die kleine Gemeinde war das ein Riesenfest. Eine 84jähri­ ge Frau, die ganze Sache mit Jesus macht! Alle freuten sich mit. Nach ihrer Taufe stand Frau Sato vor der ganzen Gemeinde und sagte: „Ha­ jimemashite!* Ich bin die wiedergeborene Frau Sato.“ Gottes Geist hat dieser alten Frau noch gezeigt, dass sie wie ein Kind neu beginnen darf. Lee und Ehepaar Sato: Die Begegnungen mit ih­ nen waren Momente, in denen wir merkten, dass nur der Geist Gottes Menschen verändern kann. Wir tun, was wir können. Aber dass Menschen verstehen, wer Jesus für sie ist, liegt außerhalb unserer Macht. Beten Sie doch mit, dass der Geist Gottes weiter wirkt und noch vielen Menschen in Japan zeigt, wie sehr sie Jesus brauchen! Tobias Schuckert l Fotos: toBias sCHUCkeRt Mithelfen: sPenDenCoDe 1340-32 Japan ich bin wie Zachäus, Jesus ruft mich vom Baum herunter. aber ich bleibe oben sitzen! * Darf ich mich vorstellen, ihr kennt mich noch nicht. Die Schwiegertochter erklärt Herrn Sato das Evangelium

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