MISSION weltweit – Ausgaben 2015

DArum GEHt’s JAPAN 10 „Jesus ruft, ich bleibe sitzen” wir brauchen den Geist Gottes in der missionsarbeit, ohne ihn geht gar nichts. meister Eckhart soll gesagt haben: wer Gottes Geist beim Ausmisten nicht braucht, der braucht ihn auch nicht beim Chorgebet, also bei „geistlichen Aufgaben“. wir brauchen die Hilfe Gottes immer. in der Gemeindegründung in Japan haben wir das besonders erfahren. tobias und Sabine Schuckert waren seit August 2000 in der Gemeindegründung in Japan tätig, zuletzt in Ome im westen von tokio. sie haben drei Kinder und sind zurzeit im reisedienst in Deutschland. Ab Herbst 2015 ist neben einem Aufbau- studium eine zweijährige mitarbeit in der studien- und Lebensgemeinschaft in Bad Liebenzell geplant. sabine ist als missionarskind in Japan aufgewachsen und Erzieherin von Beruf. tobias war nach dem Abitur zur Ausbildung am theologischen seminar der Liebenzeller mission. Der Geist Gottes hat Zeit Während wir bald auf Ergebnisse drängen, kann der Heilige Geist über Jahrzehnte hinweg ge­ duldig an Menschen wirken. Bei uns muss eine Antwort immer schnell kommen. Wenn ich heute eine EMail schreibe, dann will ich heute noch eine Antwort. Gott kann es sich erlauben, über einen langen Zeitraum an einem Menschen zu arbeiten. Ein jüdisch-buddhistischer Priester Lee wurde in einer jüdischen Fa­ milie in den Vereinigten Staaten geboren. Als Kind ging er in die Synagoge, hatte seine Bar Mizwa und lernte die Bibel auf Hebräisch lesen. Während des Vietnamkrieges hatte er große Zweifel am Gott Israels und wandte sich dem Buddhismus zu. Letztlich landete er in Kyoto/ Japan. Dort studierte er den „Buddhismus des Reinen Landes“ und ließ sich über acht Jahre zum buddhistischen Priester ausbilden. Der Gott Israels war ihm nicht mehr wichtig. Es schien, als würde ihm der „Buddhismus des Reinen Landes“ alles geben, was Lee immer gesucht hatte. „I am an old Jewish boy“ Lee ging zurück in die USA. In Pasadena/Kali- fornien übernahm er 20 Jahre lang eine Stelle in einem buddhistischen Tempel. Dort wollte er den Menschen dienen. Aber je älter er wurde, desto mehr nagten die Zweifel an ihm. Er fühlte sich leer. Als ich ihn im Dezember 2013 kennenlernte, meinte er zu mir: „Immer wieder fallen mir die Verse aus der hebräischen Bibel ein, die ich auswendig gelernte habe. „In my heart, I am still an old Jewish boy.“ In meinem Her­ zen bin ich immer noch ein alter jüdischer Junge. Zwei Monate, nachdem wir uns kennenlernten, ging Lee in Rente. Vorher sagte er noch zu mir: „Jetzt habe ich genug vom Buddhismus. Jetzt bin ich in Pension und kann wieder in die Synagoge gehen. In meinem Herzen glaube ich an „Has­ hem“ (hebräisch für „der Name“; dieses Wort wird benutzt, um den heiligen Namen Gottes nicht auszusprechen). Gott bleibt dran Gottes Geist hat Lee nie losgelassen. In seiner Su­ che nach Wahrheit ist Gott ihm immer wieder nachgegangen. Seit damals haben wir uns zwar nicht mehr gesehen, aber wir stehen in Kontakt. Vor einigen Wochen habe ich Lee per EMail gefragt, ob ich seine Geschichte weitererzählen dürfte. Daraufhin meinte er: „Klar, und weißt du, ich gehe jetzt in eine christliche Gemeinde.“ Von der Synagoge über den buddhistischen Tempel in die christliche Gemeinde – wie es wohl weiter­ geht? Das kann ich nur Gott überlassen. Aber es Jetzt habe ich genug vom Buddhismus. … in meinem Herzen glaube ich an „Hashem“. Frau Sato an ihrem Tauftag beim Zeugnis vor der Gemeinde

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