MISSION weltweit – Ausgaben 2015

PAPuA-NEuGuiNEA DArum GEHt’s 7 missiON weltweit 5–6/2015 wie: Warum hat mich Gott nicht vor so einer Situation verschont? Kann ich in diesem Zustand mei­ nen Missionsdienst fortsetzen? Zweifel tauchten auf. Mein Glau­ be wurde auf die Probe gestellt. In der Folgezeit legte sich Angst wie Fesseln um mich. Ich fühl­ te mich nicht mehr frei und war bekümmert. Gegen diese Gefühle konnte ich mich fast nicht weh­ ren. Also versuchte ich genau das anzuwenden, was ich den Kin­ dern beibrachte: „Bitte den Heili­ gen Geist darum, dass er in deinem Leben seine Frucht zum Zug kommen lässt und dein Denken und Fühlen verwandelt.“ Ich begann täglich für die Wiederherstellung meines Vertrauens und die Befreiung von blockierenden Ängsten zu beten. Doch jedes Mal, wenn ich Jungs am Stra­ ßenrand sah, war ich wieder in voller Alarmbe­ reitschaft. Die Veränderung Zwei Wochen nach dem Vorfall war ich wieder an der Reihe, in den „Kids Club“ des besagten Settlements zu gehen. Wie gerne hätte ich mich davor gedrückt. Doch mein Mann machte mir Mut und auch ich spürte, dass Kneifen die Sache noch schlimmer machen würde. So beteten wir als Ehepaar. Ich sagte zu Gott: „Herr, in deinem Wort steht, dass du uns nicht einen Geist der Ängstlichkeit gegeben hast, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.* Ge­ nau das brauche ich jetzt! Ich vertraue dir, dass du in mir diese Veränderung schaffen kannst.“ Gott griff tatsächlich ein. Kaum war ich in die besagte Straße zur Stadtrandsiedlung einge­ bogen, hielten mich zwei junge Männer am Straßenrand an. In­ nerlich erstaunlich ruhig und ge­ lassen fragte ich, ob ich etwas für sie tun könne. Darauf antworte­ ten sie extrem freundlich: „Nein, nein. Wir wollten dir nur einen schönen Tag wünschen.“ Schlag­ artig war mir klar, dass dies ihre Art war, „Entschuldigung“ zu sa­ gen. Damit war in mir ein Knoten geplatzt und ich fühlte mich wie­ der befreit. Die Erkenntnis Mir wurde bewusst, dass die Worte Jesu „In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden“ nicht bedeuten, dass wir vor allem Bösen verschont bleiben. Vielmehr ist uns zugesagt, dass wir in solchen Situationen nicht alleine sein werden. Dies habe ich kon­ kret erlebt: Der Heilige Geist bereitete mich auf die Situation vor, stärkte mich während des Überfalls, schenkte mir die richtigen Worte und kümmerte sich auch um die Befreiung von der einengenden Angst. Ohne diese göttliche Kraft wäre ich vor lauter Angst „erstickt“; sie hätte mir, im Bilde gesprochen, die Luft zum Atmen genommen. Die Kraft des Heiligen Geistes über­ steigt unsere menschlichen Grenzen und lässt uns Dinge erleben, die wir nie für möglich ge­ halten hätten. Ich weiß nicht, welche Angst Sie blockiert oder an welchen Punkten Sie Veränderung benöti­ gen. Doch wäre es nicht einen Versuch wert, den Heiligen Geist um seine Hilfe zu bitten? Fangen Sie doch einfach mal damit an. Am bes­ ten jetzt gleich! Anette Jarsetz l ich begann täglich für die Wiederher- stellung meines Vertrauens und die Befreiung von blockierenden Ängsten zu beten. Doch jedes mal, wenn ich Jungs am straßenrand sah, war ich wieder in voller alarm- bereitschaft. Fotos: anette UnD DaViD JaRsetZ Settlements sind stadt- randsiedlungen mit hoher Arbeitslosigkeit und Krimi- nalität, in denen sich vor allem menschen aus dem Hinterland niederlassen. Bessere straßen, ein inter- nationaler Flughafen, teure Autos, moderne Hochhäuser, medizinische Versorgung, High-speed-internet und große supermarktketten ziehen vor allem die jüngere Generation wie ein magnet an. Die modernen Einflüsse einer Großstadt überfordern nicht nur, sondern lassen viele Neuguineer „unterge- hen“. in Port moresby gibt es rund 60 legale und illegale settlements. Rascals nennt man in Papua-Neuguinea Leute, die einen Überfall begehen. Vom Englischen „rascal“ = schuft, Gauner. Anspiel zum Thema »Frucht des Heiligen Geistes« beim wöchentlichen Kinderclub * 2.Timotheus 1,7

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