MISSION weltweit – Ausgaben 2015

FrANKrEiCH DArum GEHt’s 5 missiON weltweit 5–6/2015 Vor Kurzem bedankte sich dabei ein Besucher bei Gott, dass er ihm offenbart hatte, dass er von Mitgliedern seiner Familie umgebracht werden sollte. Dank dieser Offenbarung wäre das Vor- haben vereitelt worden. … Hm! Der Heilige Geist wirkt, rüstet mit Gaben aus und offenbart sich: Amen, so ist es! Aber in einer solchen Situation kann man als „Normalevange­ likaler“, der weder pfingstlerisch noch charis- matisch angehaucht ist, ins Wanken kommen. Was tun? Kann es sein, dass Gott durch solcher­ lei Offenbarungen „heute noch“ redet? Wenn ja: Limitieren wir Gottes Reden, wenn wir „so etwas“ nicht wahrhaben wollen oder können? Einige Tage später rief ich einen befreundeten Pastor an, der eine Gemeinde mit charismati­ scher Ausrichtung leitet. Er fragte: „Handelt es sich um eine geistlich ausgeglichene Person?“ Die Frage ist also: Erkennt die Person die Autori­ tät von Gottes Wort an? Richtet sie sich danach? Akzeptiert sie eine Prüfung des Gesagten (1. Ko­ rinther 14,29)? Anerkennt sie, dass Gottes Wort das Kriterium der Beurteilung ist, das heißt, dass Gott seinem Wort nicht widerspricht? Offenheit statt Eingrenzung. Kein Misstrauen, aber Vorsicht. Beurteilen ohne verurteilen Ich bete weder in Zungen noch könnte ich von regelmäßigen Offenbarungen oder Eindrücken berichten. Im Pietismus, aus dem ich komme, hat man solche Geisteswirkungen in der Ver­ gangenheit oft beiseitegeschoben. Vielleicht als Schutz vor Unsicherheiten, wie man damit um- gehen soll? Ich möchte Geschwistern mit einem charis­ matischen bzw. pfingstlerischen Hintergrund NICHT MISSTRAUISCH begegnen – auch nicht als Pastor einer traditionell evangelikalen Ge­ meinde! Ich strebe danach, OFFEN zu sein, weil ich Gott in seinem Reden nicht eingrenzen will. VORSICHT ist bei Menschen angesagt, die „jede Lehre“ ohne Prüfung der biblischen Aussagen annehmen, sich zu eigen machen und vertre­ ten. Wenn zusätzlich der Lebensstil bezeugt, dass dem Geist Gottes eher Raum genommen als gelassen wird, zum Beispiel durch geduldete Sünde, sollte der Person geholfen werden, ihre Situation klar zu erkennen. Unvorsichtig, gar unverantwortlich wäre es, dann nicht nachzu­ fragen, wenn sie sich dem „Beurteilen“ entzieht. Durch das BEURTEILEN nimmt man Verantwor- tung für die Gemeinde wahr, inklusive der Per­ son, die prophetisch redet. Ein Beurteilen zieht Grenzen und korrigiert. Die Frage ist: Dient das Gesagte dem Bau des Reiches Gottes? Ob die berichtete Offenbarung von Gott kam? Für mich bleiben einige Fragen offen. Nach dem Gottesdienst an jenem Sonntag habe ich intensiv nachgefragt, weil ich (besser) verstehen wollte. Doch die Antworten blieben für mich unbefrie­ digend. Dennoch will ich glauben, dass Gott so reden kann und dass er übernatürlich handelt! Und vor allem sehnt er sich danach, dass seine Kinder auf ihn hören. Wir sollten weiterlernen, auf seinen Geist zu hören! Danke Gott für die „Nummer drei“! Michael Eckstein l Michael und tina Eckstein unterstützen seit Juli 2009 den Aufbau von Gemeinden in der Normandie und arbeiten in saint-Lô. Die dortige Gemeinde hat mittlerweile rund 20 Be- sucher. Vor seiner Ausbildung am theologischen seminar der Liebenzeller mission arbeitete michael als schreiner. tina ist Ergotherapeutin. ihre drei Kinder besuchen französische schulen bzw. den Kindergarten. Kurzzeitmitarbeiterinnen in Frankreich. Der Blickwinkel schafft eine optische Täuschung. Ähnlich ist es auch in der Missionsarbeit. Nicht alles muss tatsächlich so sein, wie es auf den ersten Blick scheint oder interpretiert wird. unsere Gemeinde besteht aus einer bunten mischung: Personen mit einem traditionell evangelikalen, einem charismatischen, pfingstlerischen oder auch katholischen Hintergrund. während der Gottesdienste haben wir oft einen „moment des Austausches“. Alle haben die Gelegenheit, einen kürzlich gelesenen Bibelvers oder ein Gebetsanliegen weiterzugeben. Zum glück gibt es die nummer drei Mithelfen: sPenDenCoDe 1460-32 Frankreich Foto: taBea LanDaU

RkJQdWJsaXNoZXIy NjU1MjUy