MISSION weltweit – Ausgaben 2015

19 MISSIoN weltweit 3–4/2015 MIKRoNESIEN DARuM GEHT’S ihr bestehen könnt gegen die listigen Anschläge des Teufels. Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewal- tigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel.” In einer Predigt über Epheser 6 verglich Timothy Keller, ein US-amerikanischer Pastor und Buch- autor, unser Leben mit einem aufgeklappten Kla- vierflügel: Der Einfluss der Mächte der Finster- nis ist so, als ob eine Note gesungen wird. Die Saite, die der Tonlage am nächsten kommt, fängt an zu schwingen. Und so knüpft der Feind Got- tes an etwas an, was in uns ist und verstärkt es. Was der „Vater der Lüge” wann verstärkt Um in dieser geistlichen Auseinandersetzung standhaft bleiben zu können, müssen wir die „listigen Anschläge des Teufels” durchschau- en lernen. Zwei Situationen bilden besondere Anknüpfungspunkte, sozusagen einen „offenen Flügel”: Versuchungen und Versagen. Als Vater der Lüge (Johannes 8,44) verstärkt der Teufel in Zeiten der Versuchung den Aspekt der Liebe Gottes. Gottes Vergebungsbereitschaft wird überbetont. Innerlich werden wir überheb- lich oder wir verniedlichen die Konsequenzen unseres Vorhabens. So lassen wir uns zu Hand- lungen hinreißen, die wir später bereuen. Got- tes Heiligkeit wird in Zeiten der Versuchung vernachlässigt und kaum beachtet. Umgekehrt hebt der Vater der Lüge in Zeiten, wenn wir uns innerlich anklagen, die Heiligkeit Gottes hervor und betont diese so stark, dass wir uns als totale Versager fühlen und uns aus Furcht vor den Konsequenzen verstecken. Got- tes Liebe und seine Barmherzigkeit kommen in solchen Zeiten kaum noch vor und sind nahe- zu bedeutungslos. Sowohl in Zeiten der Versu- chung als auch der inneren Anklage können wir auf solche Lügen hereinfallen. Ohne Jesus verloren – durch den Glauben seine Kinder Wie können wir als Menschen, die Jesus nach- folgen, in dieser geistlichen Auseinanderset- zung standhaft bleiben? Paulus ermahnt uns, die „Waffenrüstung Gottes” anzuziehen, was entsprechend Epheser 6,13ff. heißt, dass wir ohne Jesus und sein stellvertretendes Leiden und Sterben am Kreuz völlig verloren sind. Aber durch den Glauben an ihn sind wir rechtmäßige Kinder Gottes, weil er den Fluch auf sich ge- nommen und uns seine Gerechtigkeit übertra- gen hat. Und so sehen wir unsere Aufgabe darin, junge Menschen in Gottes Wort zu gründen, damit sie die Versuchungen und Anfechtungen ihres Lebens im Lichte Gottes beurteilen lernen und ihr Leben dem anvertrauen, dem alle Gewalt im Himmel und auf Erden gegeben ist. Hartmut und Urte Scherer ● Bild rechts: Studenten tragen beim „Coastal Clean Up” in Umatac angeschwemmtes Treibgut wie diesen Baumstamm zusammen, damit es verbrannt werden kann. Bild unten: Schild an der Marbo-Höhle: „Heilige alte Chamorro-Höhle, die von den Vorfahren beobachtet wird. Müll entsorgen verboten.” In der Höhe selbst ist ein Süßwas- serteich, in dem man schwimmen darf. Das Volk der Chamorro lebt seit 1698 auf Guam. Bild unten rechts: Dreidimensionales Modell des Latte-Kanu-Hauses. fotos: hartmut und urte scherer Das Kanu-Haus Auch der bau von Kanus und die Seefahrt sind eng mit dem Geisterglauben verbun- den. Im größten öffentlichen park Guams, dem Ypao beach park, wurden traditi- onelle Riten wieder prakti- ziert, als ein Stück Land für den bau eines zwölf Meter hohen Latte-Kanu-Hauses bestimmt wurde. Kanuhäuser dienen der Aufbewahrung von nicht be- nutzten Kanus, denn im Was- ser würde das Holz verrotten und am ufer in der Sonne würden die Dichtungsstellen zu stark austrocknen und Risse bekommen. Latte ist eine Steinformation, die zum Wahrzeichen auf Guam wurde. bei der Zere- monie im Ypao beach park riefen Makanas (Geisterbe- schwörer) durch ihre chants (traditionelle Gesänge) die Gegenwart der Vorfahren herbei. Die Reinigung und Läuterung des bodens er- folgte durch das Ausstreuen von Meersalz. um die funda- mente zu legen, durfte der boden nicht aufgegraben werden. Sonst würden die Knochen der Verstorbenen, die in der Vorzeit dort begra- ben waren, gestört. folglich wurde zusätzlicher Erdboden angeliefert. Mithelfen: sPendencode 1260-32 mikronesien

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