MISSION weltweit – Ausgaben 2015
pApuA-NEuGuINEA DARuM GEHT’S 13 MISSIoN weltweit 3–4/2015 Sangumafrau ist?” Eine Frau also, die von dem mächtigen, mörderischen Geist des Sanguma in Besitz genommen ist und sich irgendwie hat ab- sichern wollen. Doch der Heilige Geist hat es Brigitte verwehrt, zu beten. Ich will im gleichen Dorf predigen. Es ist eine seltsame Unruhe unter den Menschen. Ein Kind quengelt, und schon schreit eine ganze Grup- pe auf die Mutter und ihr Kind ein. Die Unauf- merksamkeit wird noch größer. Ich versuche, Ruhe in den Gottesdienst zu bringen. Ein Hund kommt herein, die Unruhe beginnt von Neuem. Ich spüre: „Besuch” ist da. Ich klappe meine Bibel zu und nehme die Gitarre. Brigitte hilft mir, ein Lied zu singen, das wir oft in ähnlichen Situationen einsetzen: „Herr, lass deinen Heili- gen Geist jetzt diesen Ort erfüllen!” Jetzt hören alle aufmerksam zu. Alle? Ja, alle! Ich bete, beginne erneut und jetzt ist alles wie verwan- delt. Auf einmal habe ich Freiheit zum Reden, die Leute hören aufmerksam zu. Nach dem Got- tesdienst fragt ein Ältester: „Hast du den Mann außen an der Tür stehen sehen? Er wollte herein, konnte aber nicht!” Mich gruselt. Gesehen habe ich niemanden, aber ich habe etwas gespürt. Das Lied und das Gebet haben „den Mann” draußen gehalten. Ein Stärkerer war da! „Fanta- sie”, werden manche denken. Aber wir denken vieles, was an der Wirklichkeit vorbeigeht. Auch Christen werden von Angst beherrscht Ich unterhielt mich mit einer amerikanischen Missionarin. Sie ist überzeugt davon, dass es „Spirits” (Geister) gibt. „Aber die haben das Weite gesucht, als wir mit dem Evangelium ka- men.” Wirklich? Sind sie wegen unserer Predigt abgezogen? Sie sind noch da, vielleicht nur um die Ecke. Auch Christen stecken hier noch bis über die Ohren in Geisterfurcht und Geisterver- ehrung. Das ganze Leben ist umwoben von der Angst vor der realen, spirituellen Welt. ● Angst vor denGeisternderVerstorbenen.Wenn Angehörige gewaltsam zu Tode kommen, meidet man zunächst den Ort des Geschehens. ● Angst vor den Dämonen des Urwalds, die ge- wisse Gebiete beschlagnahmt haben. ● Angst, die Namen der übergeordneten Geister zu nennen, geschweige denn, ihre Macht in Frage zu stellen. ● Ganz besonders fürchtet man sich vor San- guma. Dieser Geist befähigt Menschen dazu, Menschenleben auf geheimnisvolle Weise auszulöschen und Wunder zu vollbringen. Dazu werden von der Geburt bis lange nach dem Tod alte heidnische Praktiken befolgt. Braucht PNG noch Christen aus anderen Län- dern, die lehrend, ermutigend, betend und hel- fend zur Seite stehen? Oberflächlich betrachtet ist das Land christlich. Aber wer die Decke et- was anhebt, schaut dem nackten Animismus ins Gesicht. PNG braucht die Wahrheit, die frei macht (Johannes 8,32). Aber es geht nicht ohne Lehre des Wortes Gottes. Es gibt noch viel für uns zu tun, aber auch für Sie: Beten Sie, dass unsere Brüder und Schwestern in PNG und wir in der geistlichen Auseinandersetzung nicht entmutigt werden oder aufgeben. Vielen Dank! Gerhard Stamm ● fotos: gerhard stamm Großes Bild: Unter dem Schatten des Animismus. Frauen haben in PNG keinen hohen Wert und sind oft nur Arbeitskräfte und Lustobjekte. Missbrauch wird vielfach vertuscht. Kleines Bild oben: Totenhäus- chen an der Straße: Aus Furcht vor dem Totengeist werden die Kleider der Verstorbenen am Grabhäuschen ausgelegt. Bild linke Seite: Mausoleum für einen verstorbenen „Bikman” (Führungspersönlichkeit). Eine „ordentliche” Beerdigung soll bewirken, dass der Verstorbene als Totengeist für eine gute ma- terielle Versorgung der Hinter- bliebenen sorgt, sie beschützt und vor Neid bewahrt. christen sollen und wollen mittendrin sein im Leben ihrer Mitmenschen. unsere Missionare sind das weltweit in 26 Ländern. Weil wir einen Gott haben, der mitten im Leben ist. Mehr dazu: www.liebenzell.org/mittendrin „dazu ist erschienen der sohn gottes, dass er die Werke des teufels zerstöre.” 1. Johannes 3,8b Mithelfen: sPendencode 1200-32 Papua-neu- guinea
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