MISSION weltweit – Ausgaben 2015

4 DARuM GEHT‘S Scharlatane gibt, ist klar und braucht nicht ex- tra erwähnt zu werden. Geht es jedoch um ok- kulte Praktiken, wird der Respekt bei unseren Zeitgenossen größer, und die Unheimlichkeit der bösen Macht wird geahnt, gespürt und er- lebt. In einigen Artikeln berichten Missionare genau das sehr deutlich. Wenn Menschen in geistlichen Dingen nicht auf die Seite des Sie- gers Jesus finden, hat das fatale Auswirkungen. Deshalb braucht unsere Welt Mission mit einer buchstäblich sehr weit reichenden Dimension. Wir senden Missionare mitten hinein in gefähr- liches Gebiet, um Menschen auf die Seite des Siegers hinüberzuretten. Die Gegenwart des Feindes wird auch für Missionare oft sehr real erlebt. Beten Sie deshalb mit um Schutz und Vollmacht für den Sieg Jesu in unserer Welt! Würden Sie das besonders für die genannten Personen tun? Jesus hat seine Jünger gelehrt, in seinem Na- men zu beten. „Jesus” ist der Name des Siegers über alle Mächte und Gewalten. So macht Für- bitte Sinn und Freude! Ein für uns geheimnisvoll und mystisch klingen- der Titel steht über dieser Ausgabe. Ich wün- sche Ihnen beim Lesen dieselbe Nachdenklich- keit, die mich beschäftigt hat. Herzliche Grüße im Namen und in der Mission des Siegers Jesus Ihr Martin Auch, Missionsdirektor Er fügte in seiner Erklärung vereinfacht gesagt an, dass westliche Missionare in ihrem Weltbild nur Himmel und Erde kennen – nicht aber die Geisterwelt, die sich dazwischen befindet. Es ist eine Tatsache, dass westlich geprägte und gebildete Menschen für die unsichtbare geist- liche Welt kaum eine Antenne haben. Deshalb können wir auch die Wirklichkeit der Geister- welt nicht so wahrnehmen, wie es Menschen in Afrika oder anderswo ganz natürlich tun. Wir wurden nie damit vertraut gemacht. Ich emp- finde das nicht als Armut oder Nachteil, weil ich andere Einsichten und Antennen habe, die wiederum bei ihnen weniger ausgeprägt sind. Aber dieses Wissen um die Unterschiedlichkeit macht mich demütig und zeigt, dass mein Welt- bild bei Weitem nicht so komplett ist, wie ich immer gedacht habe. Die meisten Autoren dieser Ausgabe erklären uns genau das: Sie berichten, wie sehr für vie- le Menschen die Realität der übernatürlichen Welt eine sehr reale Lebenswirklichkeit ist. Für Christen in der westlichen Welt gibt es den Zweiklang: Erde und Himmel. Punkt. Christen der Zweidrittelwelt definieren eher einen Drei- klang: Erde, Geister und Gottes ewige Welt. Die Übergänge vom einen zum anderen sind für sie nicht abgegrenzt, sondern fließend. Der Artikel von Pastor Louis Ndekha aus Malawi/Afrika spricht dazu Bände. Viele Menschen bei uns tendieren dazu, auf das Weltbild des Animismus herunterzusehen – auch Christen. „Geisterglaube – wie kann man nur so rückständig denken?!” Dass es überall Die unsichtbare Welt Seit zwölf Jahren leben meine familie und ich nun wieder in Deutschland. Wir sind von der Lebenswirklichkeit der Menschen in bangladesch weit weggerückt. Als ich dort als junger Missionar ankam, las ich die folgende Aussage von Dr. paul Hiebert und erschrak: „Westliche Missionare sind die am stärksten säkularisierende* Kraft in der Zweidrittelwelt.” *säkularisieren = unter weltlichen Gesichtspunkten betrachten

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