Das Gestern, Heute und Morgen eines IHL-Studenten

Bengt Riedel erhielt für seine Bachelorarbeit den Förderpreis der Adolf-Schlatter-Stiftung, engagiert sich in der Flüchtlingsarbeit in Bad Liebenzell und will als Missionar nach Afrika.

Inzwi­schen ist Bengt mit­ten im Mas­ter­stu­di­um der evan­ge­li­schen Theo­lo­gie ange­kom­men, das die IHL in Koope­ra­ti­on mit der Evan­ge­li­schen Hoch­schu­le Tabor anbie­tet. Ob er mit sei­ner Abschluss­ar­beit, die er vor zwei Wochen abgab, erneut die Chan­ce auf einen Preis erhal­ten wird, bleibt abzu­war­ten. Doch auch bei der Ein­rei­chung sei­ner Bache­lor­ar­beit vor gut einem Jahr, hat­te er nicht wirk­lich mit einer Ehrung durch die renom­mier­te Stif­tung gerechnet.

Der Nach­wuchs­preis der Adolf-Schlat­ter-Stif­tung ist mit 1000€ dotiert. Es besteht jähr­lich für meh­re­re Bewer­ber die Chan­ce, die­sen zu gewin­nen. Prof. Dr. Roland Dei­nes, Pro­fes­sor für Bibli­sche Theo­lo­gie und Anti­kes Juden­tum an der IHL, erhielt 2005 bereits den Haupt­preis der Stif­tung für sei­ne Arbeit „Die Gerech­tig­keit der Tora im Reich des Messias“.

Die Bache­lor­ar­beit von Bengt Rie­del trug den Titel „Recht­fer­ti­gung durch Glau­ben – Ein Ver­gleich der Römer­brief­aus­le­gun­gen Mar­tin Luthers, Karl Barths und Adolf Schlat­ters anhand aus­ge­wähl­ter Tex­te“ und war damit wie gemacht für die Ein­rei­chung zum För­der­preis. Die Stif­tung schreibt über sich selbst, dass sie den Zweck habe, die Wer­ke Adolf Schlat­ters zu ver­brei­ten und dass „reli­giö­se Wer­ke, ins­be­son­de­re zur Dar­stel­lung einer aus der Bibel erwach­se­nen Theo­lo­gie geför­dert wer­den.“ (www.adolf-schlatter-stiftung.de)

Bengt selbst freut sich natür­lich über sei­ne Aus­wahl als Preis­trä­ger: „Der Preis bedeu­tet für mich sowohl die Bestä­ti­gung mei­ner Ent­schei­dung zum Theo­lo­gie­stu­di­um und der Mühe, die ich in die vor­ge­leg­te Arbeit inves­tiert habe, als auch Moti­va­ti­on für wei­ter­ge­hen­de wis­sen­schaft­li­che Arbeit.“

Sei­ne beruf­li­che Zukunft sieht Bengt aller­dings nicht in der rein wis­sen­schaft­li­chen theo­lo­gi­schen Arbeit, son­dern im prak­ti­schen Ver­kün­di­gungs­dienst. Am liebs­ten wür­de er als Mis­sio­nar der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on nach Afri­ka, wo er wäh­rend sei­nes Stu­di­ums schon ein­mal war und wohin er nächs­tes Jahr mit sei­ner Ver­lob­ten wie­der rei­sen wird. Bis es soweit ist, kann er sich auch gut vor­stel­len, die Arbeit eines Gemein­schafts­pas­tors in einer ört­li­chen Gemein­de zu übernehmen.

Neben sei­nem Mas­ter­stu­di­um enga­giert sich Bengt zusätz­lich seit einem drei­vier­tel Jahr in der Flücht­lings­ar­beit vor Ort. Die „Hoff­nungs­häu­ser“ in Bad Lie­ben­zell sind ein Koope­ra­ti­ons­pro­jekt der Hoff­nungs­trä­ger Stif­tung und der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on, bei dem Men­schen mit und ohne Flucht­er­fah­rung gemein­sam unter einem Dach leben. Bengt wohnt als einer von zehn Stu­die­ren­den der IHL in einem der zwei Neu­bau­ten. Gemein­sam mit zwei Kom­mi­li­to­nen lebt er in einer Män­ner-WG mit drei geflüch­te­ten jun­gen Män­nern – zwei Afgha­nen und einem Soma­li – und unter­stützt die­se im Alltag.

Mit dem Preis­geld der Adolf-Schlat­ter-Stif­tung hat sich Bengt schließ­lich vor ein paar Wochen einen per­sön­li­chen Wunsch erfüllt, der ihm viel­leicht auch bei sei­ner zukünf­ti­gen Mis­si­ons­ar­beit dien­lich sein könn­te. Er kann sich nun nicht nur sei­ne För­der­preis-Urkun­de ein­rah­men und in sei­nem Zim­mer auf­hän­gen, er braucht jetzt auch einen beson­de­ren Platz im Geld­beu­tel für sei­nen bestan­de­nen Motorradführerschein.

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